Die Auswahl an Pflanzen für ein Staudenbeet ist sehr groß. Ein sonniger Standort stellt jedoch ganz besondere Eigenschaften an die Pflanzen, denn sie müssen mit teilweise schwierigen Verhältnissen zurechtkommen.
Frischer und nährstoffreicher Boden
Böden, die feucht sind, haben oft einen hohen Nährstoffgehalt, da die Verrottung an solchen Standorten begünstigt wird. Der Vorteil solcher Böden ist, dass sie kaum zusätzliche Düngung benötigen und zusätzliches Gießen nur notwendig ist, wenn über Wochen kein Regen fiel. Die Stauden werden allerdings an solchen Standorten meist sehr hoch, was beim Arrangieren der Pflanzen zu berücksichtigen ist. Selbst an sonnigen Standorten passiert es, dass niedrige Stauden in nähstoffreichen Böden untergehen, weil sie nicht die gleiche Wuchshöhe erreichen wie anderen Pflanzen und von ihnen überdeckt werden.
Bergenie (Bergenia cordifolia):
- Höhe: 30 cm
- Blüte: purpurrosa, mittig meist dunkler
- Blütezeit: März – April
- Wuchsform: aufrecht, bildet dichte Horste
- Besonderheiten: Horste ganzjährig grün
Es gibt mehrere Sorten bei Bergenien, die sich in der Farbe der Blüte und der Blütenform unterscheiden. Sie bevorzugen jedoch alle Standorte in der Sonne, wo sie besonders viele Blüten ausbilden.
Brennende Liebe (Lychnis chalcedonica):
- Höhe: 100 cm
- Blüte: rot, doldenförmig
- Blütezeit: Juni – Juli
- Wuchsform: aufrecht, buschig
- Besonderheiten: sehr auffällige Blüte durch die Färbung beliebt bei Insekten.
Neubelgien-Herbstaster (Aster novi-belgii):
- Höhe: 150 cm
- Blüte: variiert je nach Sorte, tellerförmig
- Blütezeit: September – Oktober
- Wuchsform: buschig
- Besonderheiten: durch ihre späte Blüte sehr gute Bienenweide im Herbst
Pfingstrose (Paeonia x hybrida):
- Höhe: 100 cm
- Blüte: rosa bis rot, schalenförmig
- Blütezeit: Mai – Juni
- Wuchsform: buschig, ausladend
- Besonderheiten: attraktive Solitärstaude
Schafgarbe (Achillea millefolium):
- Höhe: 50 cm
- Blüte: unterschiedlich, je nach Sorte, doldenförmige Blüten
- Blütezeit: Juni – August
- Wuchsform: aufrecht
- Besonderheiten: pflegeleicht
In einem Staudenbeet kann selbst die Wildform der Schafgarbe attraktiv wirken, wenn sie ausreichend Nährstoffe zur Verfügung hat. Kulturformen haben allerdings meist größere Blüten in unterschiedlichen Farben, wie gelb oder rot.
Stauden-Sonnenblume (Helianthus atrorubens):
- Höhe: 180 cm
- Blüte: gelb, strahlenförmig
- Blütezeit: August – September
- Wuchsform: buschig, starkwüchsig
- Besonderheiten: bildet viele Ausläufer und sollte mit Wurzelsperre gepflanzt werden, als Schnittblume geeignet
Wiesen-Flammenblume (Phlox maculata):
- Höhe: 120 cm
- Blüte: rosa-weiß
- Blütezeit: Juni – August
- Wuchsform: buschig, aufrechte Blütenstände
- Besonderheiten: duftet leicht, benötigt Rückschnitt nach der Blüte
Alle Phlox-Arten sind ausgesprochene Sonnenpflanzen, benötigen jedoch sehr nährstoffreiche Böden, um die Höhe zu erreichen und viele Blüten zu bilden.
Winteraster (Chrysanthemum x hortorum):
- Höhe: 70 cm
- Blüte: je nach Sorte unterschiedlich, strahlenförmig
- Blütezeit: September – Oktober
- Wuchsform: aufrecht, buschig, bildet kleine Horste
- Besonderheiten: pflegeleicht
Chrysanthemen kennen viele im Herbst als Gräberschmuck, der jedoch nicht frostfest ist. Die Winteraster hingegen ist frostfest und eine der wenigen Sonnenpflanzen, die spät im Jahr blühen.
Feuchter und normaler Boden
Ein leicht feuchter Gartenboden, der jedoch keinen übermäßigen Nährstoffgehalt bietet, ist geeignet für Stauden, die nur einen mäßigen Nährstoffbedarf haben. Zwar würden dort auch jene Pflanzen wachsen, die humose und nährstoffreiche Böden bevorzugen, der Aufwand bei der Bodenbearbeitung und der Düngung ist wesentlich höher im Vergleich zur Pflanzung von Stauden, die mit weniger Nährstoffen auskommen.
Arkansas-Scheinaster (Vernonia arkansana):
- Höhe: 180 cm
- Blüte: intensiv violett, doldenförmig
- Blütezeit: August – Oktober
- Wuchsform: aufrecht, horstbildend
- Besonderheiten: als Solitärstaude geeignet
Blaukissen (Aubrieta):
- Höhe: 10 cm
- Blüte: blauviolette, einfach
- Blütezeit: April – Mai
- Wuchsform: teppichartig, bildet Polster
- Besonderheiten: bedingt für Steingärten geeignet, wenn der Boden nicht zu mager ist
Blausternbusch (Amsonia hubrichtii):
- Höhe: 90 cm
- Blüte: hellblau, doldenförmig
- Blütezeit: Mai – Juli
- Wuchsform: aufrecht, bildet Horste
- Besonderheiten: interessante nadelförmige Blätter, sehr schöne Herbstfärbung in gelbrot
Ehrenpreis (Veronica x cantiana ‚Kentish Pink‘):
- Höhe: 20 cm
- Blüte: rosa, rispenförmig
- Blütezeit: Mai – Juli
- Wuchsform: teppichartige Ausbreitung
- Besonderheiten: guter Bodendecker
Fackellilie (Kniphofia uvaria):
- Höhe: 120 cm
- Blüte: gelbrot, ährenförmig
- Blütezeit: Juli – September
- Wuchsform: horstbildend, bogige Blätter, straff aufrechte Blütenstiele
- Besonderheiten: gute Schnittblume
Die Fackellilie füllt im Staudenbeet besonders durch ihre Wuchsform auf. Sie ist jedoch eine der Sonnenpflanzen, die in der Pflege etwas aufwendiger ist, denn nach der Blüte sollten die Blütenstiele zurückgeschnitten werden.
Trockener und magerer Boden
Ein trockener und magerer Standort mag im ersten Moment für ein Staudenbeet von Nachteil sein, bietet jedoch sehr viele Möglichkeiten zur Gestaltung. Viele Kräuter bevorzugen magere Standorte, sind jedoch optisch sehr attraktiv und pflegeleicht. Ein trockener und magerer Standort ist zudem ein ökologisch wichtiger Platz, der richtig bepflanzt vielen Insekten und anderen Tieren, einen Lebensraum bieten kann.
Blutroter Storchschnabel (Geranium sanguineum):
- Höhe: 40 cm
- Blüte: violett bis rötlich, einfach
- Blütezeit: Juni – August
- Wuchsform: bildet große Polster
- Besonderheiten: bei Insekten sehr beliebt
Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris):
- Höhe: 20 cm
- Blüte: violett, glockenförmig
- Blütezeit: März – April
- Wuchsform: horstbildend, aufrechte Blütenstände
- Besonderheiten: beliebt bei Insekten
Die Küchenschelle gehört zu den Sonnenpflanzen, die sehr zeitig im Jahr blühen. Obwohl sie nur eine geringe Höhe hat, kann sie problemlos ins Staudenbeet integriert werden. Bis die anderen Sonnenpflanzen die Blüten bilden, hat sie längst verblüht und benötigt dann nur noch wenig Sonne.
Lavendel (Lavandula angustifolia):
- Höhe: 80 cm
- Blüte: violett
- Blütezeit: Juni – September
- Wuchsform: buschig
- Besonderheiten: intensiver Duft, beliebt bei Insekten
Lavandula angustifolia ist eine der Arten, die hier ohne Probleme den Winter übersteht. Lavendel gehört zu den typischen Sonnenpflanzen, der auch an extrem heißen und trockenen Standorten überleben kann. Er braucht in jedem Fall die volle Sonne, da er anderenfalls kaum, bis keine Blüten ausbildet.
Prächtiges Fettblatt (Sedum spectabile):
- Höhe: 50 cm
- Blüte: rosa, doldenförmig
- Blütezeit: August – September
- Wuchsform: buschig, aufrecht
- Besonderheiten: sehr gute Bienenweide
Sedum-Arten gibt es sehr viele, die alle für trockene und magere Standorte geeignet sind. Es gibt zahlreiche verschiedene Arten, die sich in der Blütenfarbe und -form unterscheiden und in der Höhe. Einige Arten bilden lediglich einen Teppich mit wenigen Zentimetern an Höhe. Vor allem niedrige Arten besiedeln auch schwierige Standorte in der Sonne, wo nur wenig Erdreich und viele Steine vorhanden sind.
Purpurroter Scheinsonnenhut (Echinacea purpurea):
- Höhe: 100 cm
- Blüte: purpurrosa, strahlenförmig
- Blütezeit: Juli – September
- Wuchsform: aufrecht, horstbildend
- Besonderheiten: in der Volksmedizin eine beliebte Heilpflanze
Ein- und zweijährige Stauden
Ein- und zweijährige Stauden sind eine sehr gute Ergänzung für mehrjährige Pflanzen. Viele der Stauden vermehren sich durch Selbstaussaat und Sie müssen nur jene Pflanzen entfernen, die zu viel im Beet sind. Bei der Auswahl von ein- und mehrjährigen Pflanzen ist es wichtig, dass sie ebenfalls wieder Pflanzen wählen, die an den Boden angepasst sind.
Roter Fingerhut (Digitalis purpurea):
- Höhe: 80 cm
- Blüte: purpurrot, gelegentlich weiß, traubenförmig
- Blütezeit: Juni – Juli
- Wuchsform: bildet Rosetten, aufrechter Blütenstand
- Besonderheiten: beliebt bei Insekten, sehr giftig
Großblütige Königskerze (Verbascum densiflorum):
- Höhe: 100 cm
- Blüte: gelb, einfach
- Blütezeit: Juni – September
- Wuchsform: bildet Rosetten, aufrechter Blütenstand
- Besonderheiten: sehr gute Selbstausaat
Nachtkerze (Oenothera biennis):
- Höhe: 100 cm
- Blüte: gelb, schalenförmig
- Blütezeit: Juni – September
- Wuchsform: bildet Rosetten, aufrechte Blütenstände
- Besonderheiten: sehr gute Selbstausaat
Obwohl die Nachtkerze zu den Sonnenpflanzen gehört, öffnet sie ihre Blüten erst am Abend. Dadurch ist eine wichtige Futterpflanze für nachtaktive Insekten. Die Nachtkerze vermehrt sich sehr gut über die Selbstaussaat, überzählige Pflanzen können daher bedenkenlos entfernt werden. Lassen Sie lediglich einige wenige Pflanzen stehen, die genug Platz haben, sich gut zu entwickeln.
Häufig gestellte Fragen
Ja, es gibt mittlerweile Zuchtsorten in Rosa und Weiß, die jedoch einen nicht so intensiven Duft haben, wie die ursprünglichen violetten Sorten.
Einige Pflanzen, die starke Ausläufer bilden, sollten in jedem Fall mit Wurzelsperre gepflanzt werden. Bei Pflanzen, die sich nicht über Rhizome vermehren oder nur mäßig Ausläufer bilden, ist eine Wurzelsperre in der Regel nicht notwendig.