Mit ihren exotischen Blüten sind Fuchsien (Fuchsia) eine der beliebtesten Blühpflanzen auf dem sommerlichen Balkon und im Garten. Damit das Nachtschattengewächs auch prächtig gedeihen kann, ist ein idealer Standort wichtig.
Standortbedingungen
Die aparte Blühpflanze stammt ursprünglich aus den Bergwäldern Mittel- und Südamerikas, einige auch aus Neuseeland und Tahiti. Dort wachsen sie leicht hängend oder mit aufrechtem Wuchs im Randbereich des Regenwaldes in Lagen bis zu 3000 Metern Höhe. Damit sich das exotische Nachtschattengewächs auch bei uns wohlfühlt, sollten wir ähnliche Bedingungen schaffen.
Lichtbedarf
Fuchsien bevorzugen einen hellen und warmen Standort im Freiland. Allerdings schätzen es die Pflanzen überhaupt nicht, für längere Zeit der prallen Sonne ausgesetzt zu sein. Zu viel direkte Sonne führt dazu, dass ihre Blüten welken und abfallen. Ideal ist ein Platz, der ihnen in den Morgenstunden oder am späteren Nachmittag mildes Sonnenlicht bietet, wie beispielsweise West- oder Ostbalkone. Im Gartenbeet kann eine Beschattung über die Mittagsstunden durch eine Unterpflanzung höherer Gehölze oder Stauden erreicht werden.
Windschutz
Die Fuchsie dankt Ihnen einen geschützten Standort im Garten oder auf dem Balkon, da die Blüten leicht durch den Wind oder Starkregen abbrechen können.
Temperatur
Der exotische Blühstrauch ist aus seiner Heimat relativ warme Temperaturen und hohe Luftfeuchtigkeit gewohnt. Eisige Temperaturen verträgt er deshalb nicht. Auch allzu große Hitze ist für die Fuchsia alles andere als ideal.
- 18 bis 20 Grad
- Maximum: um 24 Grad
- Minimum: je nach Sorte 8 bis 12 Grad
- hohe Luftfeuchtigkeit
Kultivierung im Kübel
Bei der Kultivierung von Fuchsien in einer Hängeampel oder Kübel ist zu beachten, dass der Topf nicht zu groß ausfallen darf. Die Pflanzen versuchen, das gesamte Erdreich zu durchziehen. Haben die Wurzeln zu viel Platz, bilden sie keinen stabilen Ballen und der Rest der Fuchsie verkümmert. Andererseits ist natürlich auch ein beengter Platz nicht ideal. Achten Sie jederzeit darauf, dass keine Staunässe entsteht. Das erreichen Sie am besten mit einem Wasserablauf im Pflanzgefäß. Zudem schützen Abstandshalter in Form von kleinen Holzklötzchen im Untersetzer vor nassen Füßen. Alternativ können Sie den Topf auch auf einen umgedrehten Untersetzer stellen, damit das Restwasser ablaufen kann.
- lieber häufiger umtopfen
- 5 bis 7 Pflanzen pro Meter Balkonkasten
- Ampeln: bei 20 cm Durchmesser 3 Pflanzen
Pflanztöpfe schattieren
Die Bodentemperatur hat einen entscheidenden Einfluss darauf, wie viel Sonne die Pflanze verträgt. Fuchsien mit heißem Wurzelballen haben große Schwierigkeiten, an sonnigen Standorten zu wachsen, und sollten deshalb lieber schattiger stehen. Achten Sie deshalb darauf, dass der Topf möglichst nicht in der Sonne steht. Alternativ ist es natürlich möglich, den Wurzelbereich zu beschatten.
Standortwechsel
Beobachten Sie die Witterungsverhältnisse im Sommer immer sehr aufmerksam, da lange Hitzeperioden über 27 Grad die Pflanze schwächen. Gönnen Sie dem schönen Blühstrauch in diesen Fällen lieber einen Standortwechsel in kühlere Bereiche mit etwas mehr Schatten. Dazu können Sie den Topf beispielsweise von der Balkonbrüstung nehmen und ihn auf den Boden stellen. Bei stark überhängenden Exemplaren hat es sich bewährt, einen zweiten, umgedrehten Topf unterzustellen, damit die empfindlichen Triebe nicht abknicken. Pflanzen, die aus dem Freiland oder einem Gewächshaus kommen, stellen sich indes nur schwer auf die trockene Luft in Wohnräumen um. Sie werfen ihre Blüten ab und welken schnell. Ein Standortwechsel in die Wohnung ist daher nicht ratsam.
Boden
Fuchsien bevorzugen luftige, schwach saure bis neutrale und nährstoffreiche Böden, die überschüssige Feuchtigkeit gut ableiten. Dennoch sollten Sie darauf achten, dass das Substrat in der Lage ist, das Wasser auch in einem gewissen Maße zu speichern, denn komplett austrocknen dürfen die Wurzeln der schönen Blühpflanze nicht. Dabei hilft ein hoher Anteil an mineralischen Bestandteilen wie Ton oder Lehm. Eine perfekte Zusammensetzung ist im Garten leider kaum zu finden. Es lohnt sich deshalb, eine hochwertige Kübelerde zu kaufen oder gleich selbst ein ideales Substrat anzumischen:
- 2 Teile normale, vorgedüngte Blumenerde
- 1 Teil:
- Tonerde oder Lehm
- Sand
- grobfaseriger Weißtorf oder Kokosfaser
- reifer Kompost
- pH-Wert: um 6,5
Zimmerpflanzen
Fuchsien eignen sich nicht zur dauerhaften Kultivierung als Zimmerpflanze. Sie leiden unter der geringen Luftfeuchtigkeit. Einen Standort auf Fensterbänken über der Heizung gilt es deshalb unbedingt zu vermeiden. Hier besteht die Gefahr, dass die Wurzeln überhitzen und austrocknen. Während die Zierpflanze im Freiland unermüdlich vom Frühjahr bis in den Herbst blüht, ist ihre Blüte drinnen eher spärlich und auf wenige Monate beschränkt.
Sonnenverträgliche Fuchsienarten
Generell gilt zwar, dass man die Fuchsia nicht in die volle Sonne stellen sollte, dennoch gibt es ein paar Fuchsienarten, die grundsätzlich unempfindlicher auf einen vollsonnigen Standort reagieren. Als Anzeichen, wie viel Sonne eine Art oder Sorte verträgt, kann die Blütenfarbe herangezogen werden: Arten mit kräftigen Blütenfarben können sonniger stehen als solche mit sehr hellen Blüten. Zu den sonnenverträglichen Fuchsien gehören beispielsweise die Triphylla-Hybriden, auch als Traubenblütige Fuchsien bekannt.
Aufrecht wachsende Sorten:
- ‚Gartenmeister Bonstedt‘
- ‚Leverkusen‘
- ‚Mary‘
- ‚Small Pipes‘
- ‚Thalia‘
- ‚Tourtonne‘
Hängende Sorten:
- ‚Mantilla‘
- ‚Pangea‘
- ‚Trumpeter‘