Gemeinhin sind Hortensien als schattenliebend bekannt, tatsächlich aber blühen die meisten Arten im lichten Halbschatten am schönsten. Welche Hortensien sich auch im tiefen Schatten oder in der prallen Sonne wohlfühlen, erfahren Sie in diesem Artikel.
Der ideale Standort für Hortensien
Hortensien (Hydrangea) sind beliebte Blütensträucher, die Sie sowohl ausgepflanzt im Freiland als auch im Kübel kultivieren können. Ursprünglich stammen die verholzenden Halbsträucher oder Sträucher aus Ostasien, wo sie in verschiedenen Arten als Unterwuchs in den weitläufigen, feuchten Wäldern vorkommen. Aus diesem Grund bevorzugen auch unsere zahlreichen Zuchtsorten – bei denen es sich insbesondere bei den Garten- oder Bauernhortensien zumeist um Hybride handelt – ebenfalls einen leicht schattigen Platz im Schutz höherer Bäume oder Sträucher.
Vor Sonne und Hitze schützen
Der ideale Standort für Hortensien im Garten liegt an einer schützenden Hecke oder unter höheren Gehölzen. Hier sollte ihr Schattenwurf die Hortensien insbesondere für einer allzu intensiven Einstrahlung der Mittagssonne bewahren. Allzu dunkel sollte es allerdings auch nicht sein, perfekt ist ein halbschattiger Standort mit einigen Stunden Morgen- oder Nachmittagssonne.
Worauf Sie bei der Standortwahl für Hortensien besonders achten müssen:
- keine pralle Sonne
- allgemein trocken-heiße Standorte meiden
- kein tiefer Schatten
- ideal ist lichter Halbschatten ohne Mittagssonne
- keine Zugluft, windgeschützt
- Windschatten in Form dichterer, größerer Gehölze oder einer Mauer
Insbesondere Garten- und Tellerhortensien sind bezüglich Hitze (und der damit oft einhergehenden Trockenheit) sehr empfindlich und brauchen daher einen halbschattigen Platz mit eher frischem bis feuchtem Untergrund. Beide Arten sind zudem recht empfindlich gegenüber Wind und Kälte, weshalb sie sich geschützt vor einer Hecke oder Mauer besonders wohl fühlen.
Geeignete pflanzliche Begleiter
Bei der Wahl von schattenspendenden Gehölzen wählen Sie am besten Arten mit gegen Wurzeldruck unempfindlichem Wurzelwerk aus. Gut geeignet sind insbesondere Bäume mit schirmartiger Krone, außerdem Arten wie die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris), der Blumen-Hartriegel (Cornus kousa oder Cornus florida) sowie die verschiedenen Arten und Sorten des Japanischen Ahorns (z. B. Fächer-Ahorn, Acer palmatum).
Hortensienarten für die Sonne
Grundsätzlich können Sie alle Hortensienarten sonnig pflanzen, sofern der Boden dort ausreichend feucht ist (bei Bedarf häufig gießen) und sich die Hitze nicht staut. Das allerdings ist recht pflegeaufwendig und daher nicht zu empfehlen. Allerdings müssen Sie nicht gleich einen Standortwechsel in Erwägung ziehen, sollten Sie einen sehr sonnigen Garten besitzen. Auch für sonnige Flächen gibt es geeignete Hortensienarten, wobei vor allem die folgend beschriebenen Arten gegenüber Hitze und Trockenheit weniger empfindlich sind.
Rispenhortensie (Hydrangea paniculata)
- aufrechter, stark verzweigter Strauch
- bis zu vier Meter hoch und drei Meter breit
- große Rispenblüten mit zahlreichen Einzelblüten
- Blütezeit zwischen Juli und September
- sonniger Standort mit feuchtem Boden
- Boden sauer bis neutral
- verträgt kürzere Trockenzeiten
- keine Staunässe
Eichenblättrige Hortensie (Hydrangea quercifolia)
- auch Eichblatthortensie
- stammt aus Nordamerika
- große Laubblätter, die an Eichenblätter erinnern
- Wuchshöhe ein bis zwei Meter
- lange Blütezeit zwischen Juni bis August
- fühlt sich in der vollen Sonne, aber auch im Halbschatten und sogar im Schatten wohl
- bevorzugt feuchten, kalkhaltigen oder schwach sauren und nährstoffreichen Boden
- verträgt keine Trockenheit
- Staunässe vermeiden
Hortensienarten für den Schatten
Viele Gartenbesitzer verfügen, gerade wenn es sich nur um einen kleinen Garten handelt, nur über beschattete Plätze im Freiland oder wollen auf dem dunklen Balkon bzw. neben die ebenfalls schattig gelegene Eingangstür einen Hortensienbusch im Kübel pflanzen. Grundsätzlich eignen sich für diesen Zweck vor allem die hell blühenden Sorten der Gartenhortensien für diesen Zweck sehr gut, da weiße oder cremefarbene Varietäten hinsichtlich ihrer Sonnenverträglichkeit recht empfindlich sind. Auch die bereits vorgestellten Eichenblatthortensien können in den Schatten gesetzt werden, sie gelten als anspruchslos.
Des Weiteren empfehlen sich für dunkle Standorte im Garten hauptsächlich diese beiden Hortensien-Arten:
Schneeballhortensie (Hydrangea arborescens)
- auch als Ballhortensie oder Waldhortensie bezeichnet
- Wildform stammt aus den amerikanischen Appalachen
- wächst bis zu drei Meter hoch
- große, bis zu 25 Zentimeter lange Blütenrispen
- Blütezeit zwischen Ende Juni bis September
- halbschattiger bis vollschattiger Standort
- feuchter, kalkarmer Boden
- pH-Wert zwischen 5,5 und 6
Kletterhortensie (Hydrangea petiolaris)
- sehr wuchsfreudige Kletterpflanze
- erreicht Höhen von bis zu 15 Metern
- braucht Kletterhilfe, ohne diese wächst sie als halbkugeliger Strauch
- große, cremeweiße Tellerblüten zwischen Mai bis Juli
- ideal für Halbschatten bis Schatten
- liebt kühle und feuchte Standorte
- kalkempfindlich
Häufig gestellte Fragen
Ist es Hortensien zu dunkel, werden sie nur wenig oder sogar gar nicht blühen. In diesem Fall ist ein Standortwechsel an einen helleren Standort sinnvoll. Ist es den Pflanzen hingegen zu sonnig, fallen die Blütenfarben sowie die Färbung der Laubblätter blass aus. Auch wirkt die ganze Pflanze schlaff, die Blätter hängen insbesondere bei gleichzeitiger Trockenheit herunter. Hier müssen Sie sie nicht gleich umpflanzen, aber deutlich häufiger gießen und über die Mittagszeit für eine Beschattung sorgen.
Sowohl Freiland-Hortensien als auch im Kübel kultivierte Exemplare brauchen eine humus- und nährstoffreiche, lockere und feuchte Erde, die möglichst kalkarm sein und einen leicht sauren pH-Wert aufweisen sollte. Mulchen Sie die Pflanzen mit einer dicken Schicht Rindenhumus oder Rindenmulch, da beides für den gewünschten pH-Wert sorgt und die wichtige Feuchtigkeit im Boden hält. Für Kübelpflanzen eignet sich Rhododendronerde sehr gut.