Gartengestaltung Steingarten

Schöne Steingartenpflanzen – winterharte Sorten für Sonne und Schatten

Steingarten

Steingartenpflanzen sind eine oft unterschätzte Bereicherung im Garten und Kübel. Sie sind leicht in der Pflege und anspruchslos – wenn sie passend zum Standort ausgewählt werden. Doch welche Sorten sind dazu auch noch dekorativ und winterhart? Und worauf ist bei der Pflege zu achten?

Winterharte Sorten für Sonnenplätze

Sonnenliebenden Steingartenpflanzen zu finden ist keine Herausforderung. Denn die meisten Sorten vertragen sogar volle Mittagssonne problemlos, wenn ihnen ein ausreichend feuchtes Substrat geboten wird.

Steingarten

Aber nicht alle dieser sonnenliebenden Pflanzen sind winterhart und wirklich pflegeleicht.

Die folgenden aber schon:

Hauswurz

Der Hauswurz oder Sempervivum, wie dieser auch bezeichnet wird, kann gleich mit mehreren Tausend Sorten aufwarten. Die Pflanzen bemessen im Durchmesser 0,5 bis 22 cm und haben Blütenstände, die 3 bis 60 cm hoch sind.

An Vielfalt mangelt es dieser Steingartenpflanze also schon einmal nicht. Und gerade diese macht sie so beliebt. Neben den verschiedenen Erscheinungsformen ist sie zudem ausgesprochen genügsam und pflegeleicht.

Hauswurz, Sempervivum tectorum, Sommer-Grabbepflanzung

Pflegehinweise für den Hauswurz:

  • Benötigt sonnigen Standort
  • Trockenes, gut durchlässiges Substrat wählen – steinige Gartenerde reicht aus
  • Kann im Garten und im Kübel kultiviert werden
  • Verträgt Trockenheit, gießen nur bei langen regenfreien Phasen nötig
  • Hauswurz versorgt sich selbst mit Nährstoffen, sollte daher nicht gedüngt und nicht verschnitten werden
  • Blüte erfolgt nach mehreren Jahren am gleichen Standort
  • Winterschutz mit Vlies und isolierender Unterlage nur bei Kübelkultur erforderlich
  • Hauswurz bildet selbst Austriebe, Vermehrung durch Teilung der Pflanze möglich
  • Nur gegenüber Fäulnis anfällig, Staunässe ist daher dringend zu vermeiden
  • Nicht giftig

Wolfsmilch

Die Wolfsmilch oder Euphorbia, wie ihr botanischer Name lautet, ist eine winterharte Steingartenpflanze mit großer Vielfalt. Besonders dekorativ an ihr sind die oberen Blätter, die gelb, orange oder rot gefärbt sind und so eine wochenlange Blüte vortäuschen.
Unter der Wolfsmilch finden sich kompakte Sorten, die nur 25 cm hoch werden. Dazu gehört beispielsweise die Walzen-Wolfsmilch. Ausladender kann sie aber ebenfalls sein und bis zu 80 cm Höhe erreichen, darunter die Feuer-Wolfsmilch.

Bläuliche Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana subsp. niciciana)
Bläuliche Wolfsmilch (Euphorbia seguieriana subsp. niciciana)

Allgemeine Pflege der Wolfsmilch:

  • Benötigt einen sehr sonnigen, warmen Standort
  • Trockenes, wasserdurchlässiges Substrat erforderlich
  • Kultur im Garten und Kübel möglich
  • Gießen nur wenig und bei Bedarf
  • Auf Dünger verzichten
  • Verschnitt nach der Blüte
  • Leichter Winterschutz durch Vlies oder Reisig
  • Vermehrung durch Teilung oder Aussaat
  • Der milchige Pflanzensaft ist giftig, bei der Pflege sind Handschuhe zu tragen
  • Anfällig gegen Wollläuse und Fäulnis

Günsel

Der Günsel ist eine äußerst pflegeleichte und robuste Steingartenpflanze, die in Violett und Weiß blühen kann. Als niedriger Bodendecker ist er ideal, um Lücken zu füllen und einen ruhigen farblichen Akzent zu setzen. Dazu ist er anpassungsfähig, kann sowohl sonnig, schattig, trocken oder feucht stehen. Es gilt allerdings, je sonniger der Standort, desto mehr Wasser benötigt er.

Kriechende Günsel, Ajuga reptans, Unkraut
Kriechende Günsel, Ajuga reptans

Die Pflege des kriechenden Günsels:

  • Sonniger oder halbschattiger Standort
  • Dunkel und trocken oder feucht und hell
  • Benötigt nährstoffreichen, lehmigen Boden
  • Kann in Topf, Kübel oder Garten gepflanzt werden
  • Gießen bei Bedarf
  • Leichte Düngung im Frühjahr empfehlenswert
  • Kann durch Absenker und Teilung vermehrt werden
  • Kann radikal verschnitten und zur Formgebung abgestochen werden
  • Winterschutz mit Vlies und Reisig sinnvoll
  • Robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen
  • Nicht giftig, kann sogar als Heilpflanze eingesetzt werden

Sedum

Sedum ist auch unter dem weitaus gebräuchlicheren Namen Fetthenne bekannt. Sie sind im Handel als Bodendecker, wie beispielsweise Sedum acre, zu finden und tragen dann schon mal die Bezeichnung Mauerpfeffer. Hohe Fetthennen, wie die Sedum aizoon, stechen hingegen schon aufgrund ihrer aufrechten Wuchsform aus dem Beet hervor.

In jedem Fall sind sie robuste und widerstandsfähige Steingartenpflanzen. Wenn die folgenden Hinweise berücksichtigt werden.

Prächtiges Fettblatt (Sedum spectabile), Steingartenpflanzen
Prächtiges Fettblatt (Sedum spectabile)

Die Pflege der Fetthenne:

  • Sonniger Standort, der ruhig heiß sein darf
  • Nährstoffarme, durchlässige Erde ist optimal
  • Kultur in Garten und Kübel möglich
  • Gießen nur selten und nur bei langen Trockenphasen
  • Keine Düngung
  • Schneiden der vertrockneten Teile im Frühjahr, vor dem Austrieb
  • Vermehrung durch Teilung, Samen oder Stecklinge
  • Mäßig anfällig gegenüber Pilzkrankheiten und Dickmaulrüssler
  • Die Pflanze ist giftig
  • Leichter Winterschutz durch Stroh, Reisig und Vlies empfehlenswert

Winterharte Steingartenpflanzen für den Schatten

Die Suche nach winterharten Steingartenpflanzen, die sich im Schatten wohlfühlen, ist schon etwas schwieriger. Dennoch finden sich durchaus Arten, die ohne viel Licht gedeihen und dazu kaum Pflege erfordern.  Dazu gehören:

  • Bergenie
  • Gaultheria
  • Moos-Steinbrech
  • Storchschnabel

Bergenie

Die Bergenie gehört zu den wohl bekanntesten Steingartenpflanzen. Das hat sie zum einen den auffälligen und dekorativen Blättern zu verdanken. Zum anderen aber auch ihrem robusten und pflegeleichten Charakter.

Bergenie, Bergenia cordifolia, Steingarten

Pflege der Bergenie:

  • Schattiger Standort, Sonne wird aber auch sehr gut vertragen
  • Boden kann trocken oder feucht sein, mager oder nährstoffreich
  • Kann im Garten oder Kübel stehen
  • Gießen und Düngen bei Bedarf
  • Vertrocknete Pflanzenteile im Frühjahr entfernen
  • Erneuter Verschnitt nach der Blüte, treibt Wachstum und neue Blüte an
  • Blätter sind im Winter grün und rötlich
  • Vermehrung durch Samen und Teilung der Wurzeln
  • Leichter Winterschutz empfehlenswert
  • Die Bergenie ist ungiftig
  • Nicht anfällig gegenüber Schädlingen und Krankheiten

Moos-Steinbrech

Der Moos-Steinbrech ist eine bodendeckende Pflanze, die durch zarte Blüten und ausgesprochene Anspruchslosigkeit überzeugt. Dazu ist er winterhart und verträgt einen schattigen Standort.

Moos-Steinbrech (Saxifraga bryoides), Steingarten
Quelle: Amada44, Saxifraga bryoides 001, Bearbeitet von Gartendialog, CC0 1.0

Hinweise zur Pflege des Moos-Steinbrechs:

  • Schattiger oder halbsonniger Standort
  • Kann im Frühjahr oder Herbst gepflanzt werden
  • Wasserdurchlässiges, nährstoffreiches Substrat
  • Gießen bei anhaltender Trockenheit notwendig
  • Düngung durch Kompost oder Mist optimal
  • Abgestorbene Pflanzenteile sind zu entfernen
  • Vermehrung durch Samen, die im Herbst aus Kapselfrüchten gewonnen und im Frühjahr ausgesät werden
  • Winterschutz ist nicht erforderlich
  • Nicht anfällig gegen Krankheiten und Schädlinge
  • Gilt nicht als giftig, kann bei Tieren aber zu Problemen führen

Gaultheria

Die Gaultheria, besser bekannt als Scheinbeere, ist über den ganzen Winter hinweg ein Blickfang. Sattes bis rötliches Grün und leuchtend rote Blüten und Beeren sind unschlagbare Farbtupfer. Als ausgesprochene Schattenpflanze benötigt sie zudem nur wenig Licht. Ein wenig Pflege ist für ihr Gedeihen aber durchaus notwendig. Pflegehinweise der Gaultheria im Überblick

Rote Teppichbeere (Gaultheria procumbens)
Rote Teppichbeere (Gaultheria procumbens)
  • Schattiger oder halbsonniger Standort
  • Benötigt saures und nährstoffreiches Substrat, Moorbeeterde und Rhododendronerde sind optimal
  • Empfehlenswert ist ein Mulchen des Bodens
  • Sollte feucht gehalten werden, regelmäßige Wassergaben notwendig
  • Düngung von Frühjahr bis Sommer mit Rhododendrondünger
  • Verschnitt nur bei Bedarf, abgeblühte Blüten nicht entfernen
  • Vermehrung durch Abtrennen von Ausläufern
  • Leichter Winterschutz, wenn kein Schnee liegt
  • Anfällig gegen Pilzkrankheiten, Staunässe vermeiden
  • Giftig für Menschen und Haustiere

Storchschnabel

Der Storchschnabel ist eine genügsame und blühfreudige Steingartenpflanze, die in Sonne und Schatten gut gedeiht. Anspruchslos, pflegeleicht und winterhart ist sie sogar bestens für Anfänger geeignet.

Storchschnabel, Geranium wallichianum
Storchschnabel, Geranium wallichianum

Die Pflege des Storchschnabels:

  • Schattiger oder halbsonniger, in jedem Fall warmer, Standort
  • Sandig-lehmiges oder kalkiges Substrat geeignet, sollte nährstoffreich sein
  • Regelmäßiges Gießen erforderlich
  • Düngung in den warmen Monaten
  • Verschnitt nach der Blüte
  • Robust gegen Krankheiten und Schädlinge
  • Winterschutz aus Vlies, Stroh und Reisig ist sinnvoll
  • Vermehrung durch Samen und Ableger
  • Ungiftig, wird sogar als Heilpflanze eingesetzt

Tipps für die Gestaltung des Steingartens

So pflegeleicht und anspruchslos viele winterharte Steingartenpflanzen auch sind, im Beet gilt es dennoch einiges zu beachten.
In erster Linie kommt es auf die Lichtverhältnisse und das vorhandene Substrat an. Hauswurz und Günsel haben zwar die gleichen Ansprüche an die Sonne, unterscheiden sich aber beim nötigen Erdreich recht stark. Daher können sie nicht – zumindest nicht ohne Vorbereitung – direkt nebeneinandergesetzt werden. Bei Wolfsmilch und Hauswurz ist das aufgrund der ähnlichen Bedürfnisse problemlos möglich.

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Wer sich von unterschiedlichen Ansprüchen dennoch nicht bei der Auswahl und Kombination einschränken lassen möchte, kann sich mit einem einfachen Trick behelfen.

Unterschiedliche Pflanzen kombinieren

Abhängig von dem im Garten vorhandenen Boden, sollten zunächst dazu passende Steingartenpflanzen ausgewählt werden. Gewächse die hier nicht gedeihen würden, können auf zwei verschiedene Weisen integriert werden. Steingartenpflanzen im Container:

  1. Einen in der Größe passenden Container auswählen, beispielsweise einen Kübel oder eine Wanne.
  2. Das Gefäß sollte über ausreichend Abflusslöcher verfügen.
  3. Um Steingartenpflanzen in das vorhandene Beet so zu integrieren, kann der Container wahlweise zwischen die Pflanzen gestellt oder aber teilweise eingegraben werden.
  4. Zum optischen Highlight wird diese Variante, wenn an dem noch sichtbaren Rand Steine aufgestapelt werden.
  5. Im Anschluss kann der Containerboden ebenfalls mit Steinen ausgelegt werden, die den Abfluss überschüssigen Wassers erleichtern.
  6. Als letzte Schritte stehen schlicht das Einbringen des richtigen Substrats und das Setzen der Steingartenpflanzen an.

Die zweite Variante ist unauffälliger, erfordert aber gegebenenfalls etwas mehr Arbeit.

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Das Einsetzen in ungeeigneten Boden:

  1. Für das direkte Einsetzen in ein Beet mit ungeeignetem Substrat, muss zunächst ein recht großes Loch ausgehoben werden. Für kleine Pflanzen empfiehlt sich zumindest ein Loch in der Größe eines Wassereimers.
  2. Als Drainage und Grenze zum umliegenden Erdreich sollte das Grabloch an Boden und Seiten mit Steinen bewährt werden. Alternativ können als leichter einzufügende Außengrenze auch Kunststoffplatten benutzt werden.
  3. Nun wird das Loch mit passendem Substrat aufgefüllt und mit den Pflanzen versehen. 

Das direkte Einsetzen funktioniert besonders gut, wenn die Ansprüche der Pflanzen nicht allzu weit auseinanderliegen. Benötigt die eingesetzte Steingartenpflanze aber möglichst trockenen Grund, während die Nachbarn ein sumpfiges Substrat erfordern, könnte es langfristig Probleme geben. Hier wäre es dann sinnvoller, einen Container einzugraben oder die Grenzen mit dicht abschließend mit Kunststoff zu bewähren.

Steingarten pflegefreundlich anlegen

Es ist verlockend, Pflanze dicht an Pflanze zu setzen und so einen üppigen grünen Teppich zu kreieren. Langfristig bekommt das aber den Gewächsen nur schlecht, da die Wurzeln zu wenig Platz für das Wachstum haben und nur unzureichende Nährstoffe erhalten.

Hauswurz

Zudem wird auch die Pflege unnötig erschwert. Müssen vertrocknete Teile entfernt werden, sind einzelne Pflanzen zu gießen oder zu düngen – ist schlicht kein Platz für sicheres Auftreten vorhanden.

Besser ist es hier, dekorative Wege und optische Abgrenzungen zu integrieren. Dazu reicht es aus, Steine oder Platten in geschwungenen Linien zwischen den Pflanzen hindurch zu verlegen. In das Beet eingesetzt und teilweise eingegrabene Container, die rundum mit Steinen versehen zum dekorativen Podest werden, erleichtern Pflegeeingriffe ebenfalls. Und sorgen zudem noch für Höhepunkte im Steingarten.

Tipp: Bei zahlreichen Sorten kann die gezielte Pflege einzelner Gewächse schnell für Verwirrung sorgen. Ein Lageplan mit Bezeichnungen und den wichtigsten Ansprüchen schaffen hier Abhilfe.

Allgemeine Pflegetipps für den Steingarten

Steingärten sind ebenso wie die Pflanzen darin pflegeleicht und anspruchslos. Wenn einige Faktoren beachtet werden.
Dazu gehört es in erster Linie, den optimalen Standort zu finden. Passen die Ansprüche hier zu den Bedingungen, ist die Pflege ein Kinderspiel und auf ein Minimum begrenzt.

Zeigen sich welke Blätter, Verfärbungen oder schmierige Pflanzenteile, sollten wiederum zunächst die Anforderungen überprüft werden. Meist ist der Boden zu nass oder zu trocken, Nährstoffe fehlen oder sind im Übermaß vorhanden. Um dem Problem auf den Grund zu gehen, reicht ein Blick auf die Ansprüche der Steingartenpflanze und die erfolgten Pflegemaßnahmen aus.

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Schlimmstenfalls muss die Pflanze dann umgesetzt werden. In der Regel reicht es jedoch aus, entsprechende Änderungen in der Pflege vorzunehmen.

Fazit
Steingartenpflanzen sind eine wunderbare Bereicherung für den Garten, den Balkon oder die Terrasse. Kompakt im Kübel oder als üppiger Teppich im Beet – richtig ausgewählt und zusammengestellt sind sie dekorativ. Und hervorragend für alle geeignet, die im Garten nur wenig Aufwand betreiben möchten.