Der Steinsame fällt vor allem durch die Leuchtkraft seiner Blüten auf und durch seine recht seltene Blütenfarbe. Es gibt nicht viele Pflanzen, die so kräftig, ja leuchtend blaue Blüten zustande bekommen. Die immergrüne Pflanze ist eine Bereicherung für jeden Garten, pflegeleicht und schön anzusehen, ein idealer Bodendecker. Der Steinsame gehört zu den immergrünen Zwerggehölzen, aber das wird beim Gärtner und in den Gartenmärkten meist ignoriert. Sie werden in der Regel als Stauden angeboten und das ist ja auch kein Problem.
Eigenschaften
Lithodora wächst krautig, sehr flach und bildet dichte Polster. Die Pflanze wird selten höher als 15 cm, dafür breitet sie sich flächenmäßig reichlich aus. Die zahlreichen an Sterne erinnernden Blüten erscheinen ab Mai, spätestens im Juni. Die Blütenfarben variieren von weiß, bis einfarbig blau und zweifarbig blau-weiß.
Der Steinsame ist recht gut winterhart und das, obwohl die Pflanze aus Südeuropa (Spanien) stammt. Zwar kann es passieren, dass einzelne Triebe über den Winter absterben, aber die Pflanze treibt im Frühjahr zuverlässig wieder aus. Man muss aber aufpassen, denn bei der Winterhärte gibt es Unterschiede. Nicht alle der Arten sind gleich winterhart.
Der Steinsame eignet sich für den Stein- oder Heidegarten, zur Hang- und Mauerbegrünung, kann in Gefäße gepflanzt werden und macht sich gut als Bodendecker. Für Staudenbeete und Rabatten ist Lithodora diffusa nur für die Pflanzung in den Vordergrund geeignet, sonst geht sie unter.
Sorten
Es gibt einige Sorten, aber viele sehen sich sehr ähnlich. Der Laie wird den Unterschied oftmals gar nicht ausmachen können, es sei denn, die Blüten sind weiß oder zweifarbig. Diese blau-weißen Sorten finde ich persönlich am schönsten, obwohl ich die gängige blaue Sorte ’Havenly Blue’ im Garten habe.
- Lithodora diffusa
- ’Alba’ – weiße Blüten
- ’Snow’ – weiße Blüten
- ’Cambridge Blue’ – mittelblaue Blüten
- ’Grace Ward’ – blaue Blüten
- ’Star’ – weiß-blaue Blüten, entstanden durch natürliche Mutation
- ’Havenly Blue’ – leuchtend enzianblau, einfache Blüte Blüten, 15 cm hoch
- Lithodora hispidula – 40 bis 70 cm hoch werdende Art, nicht winterhart, weiße, hängende Blüten, die mit der Zeit leicht rosa werden
- Lithodora oleifolia – sehr ähnlich wie Lithodora diffusa
Die Pflege der Steinsame
Der Steinsame ist recht pflegeleicht. Er benötigt ausreichend Sonne, Wärme und ein sauren, dabei aber kalkfreies Substrat. Ansonsten ist es eine genügsame Pflanze, die weitestgehend ohne Pflege auskommt. Nach dem Winter kann es vorkommen, dass einige der langen Triebe braun sind und man sie abschneiden muss, aber weiter muss man sich nicht kümmern. Wenn man die anderen Pflanzen im Sommer bei Trockenheit mit Wasser versorgt, sollte der Steinsame nicht vergessen werden und auch eine Düngung am Beginn der Wachstumszeit macht sich gut. Ansonsten ist Lithodora diffusa ein Selbstläufer.
Standort
Bei Standort ist wichtig, dass der Steinsame warm und sonnig steht. Zwar muss es keine knallige Mittagssonne sein, aber einige Stunden Sonneneinstrahlung braucht die Pflanze schon. Wind soll nicht so günstig sein. Ich wohne in einer sehr windigen Ecke und ich kann nicht sagen, dass es der Steinsame bei mir nicht gefällt. Sie wächst und gedeiht. Ich muss allerdings zugeben, es steht ein Busch in der Richtung, aus welcher der Wind meist kommt. Sie ist also etwas geschützt, wobei die Zaubernuss nicht so dicht ist.
- Vollsonnig
- Warm
- Windgeschützt
Pflanzsubstrat
Das Pflanzsubstrat ist ganz entscheidend dafür, ob sich der Steinsame wohl fühlt oder nicht. Bei kalkhaltigen Böden hat Lithodora diffusa keine Chance. Dafür mag die Pflanze ein etwas saures Substrat. Wenn Standort und Erde stimmen, dann macht sich der Rest der Pflege fast von allein. Ansonsten ist der Steinsame nämlich nicht anspruchsvoll.
- Gut durchlässiger und nährstoffreicher Boden, aber frisch
- Wichtig ist ein saures und kalkfreies Substrat. Beste Bedingungen bietet deshalb ein Heidegarten.
- Lehmboden ist ungünstig, da überleben die Pflanzen meist nicht lange. Er muss unbedingt durchlässiger gemacht werden. Jede Menge Sand und Humus einarbeiten!
Pflanzen
Bei der Pflanzung ist wichtig, dass Kompost eingearbeitet wird, egal, ob der Boden sehr lehmig oder sehr sandig ist. Kompost ist immer gut. Ansonsten muss beim Pflanzen nicht viel beachtet werden. Wie immer ist es günstig, den Wurzelballen vor dem Pflanzen in Wasser zu stellen, damit er sich richtig voll saugen kann. Auch nach der Pflanzaktion die Gewächse gut mit Wasser versorgen.
- Bei der Pflanzung Kompost einarbeiten
- Schwere Böden durchlässiger machen – Sand, Splitt oder Kies
- Kann ganzjährig gepflanzt werden, wobei das im Winter eher nicht empfehlenswert ist
- Pflanzabstand 20 bis 30 cm
- Etwa 8 Pflanzen pro Quadratmeter
- Die Oberseite des Ballens sollte etwas unter der Erdoberfläche liegen
- Nach dem Pflanzen gut angießen
Gießen und Düngen
Der Steinsame gehört nicht zu den Gewächsen, die viel Wasser benötigen. Er kommt ganz gut mit Trockenheit klar, zumindest, wenn er gut angewachsen ist. Es reicht, ihn mit den anderen Pflanzen zu gießen, wenn man einmal dabei ist. Er ist in dieser Hinsicht robust. Auch Dünger wird nicht sehr viel benötigt. Am Anfang der Saison Langzeitdünger zugeben und das war’s. Ich nutzte Hornspäne und Lithodora diffusa wächst und gedeiht.
- Brauchen nicht viel Wasser
- Trockenheit ist kein Problem
- Boden sollte aber nicht völlig austrocknen
- Wassermangel zeigt sich durch schlaffes Laub. Ist das der Fall, ist gießen angeraten.
- Nicht bei Sonne gießen, das führt zu Verbrennungen. Morgens und abends gießen ist immer besser.
- Morgens gießen ist aus dem Grund empfehlenswert, weil die nassen Blätter schneller abtrocknen. Damit beugt man Pilzbefall vor.
- Im Frühjahr mit Langzeitdünger für Nährstoffe sorgen
Schneiden
Geschnitten werden kann, muss aber nicht. Das ist immer eine Ermessensfrage. Braune Triebe sollten natürlich entfernt werden, wenn da gar kein Grün mehr austreiben will. Ich warte immer, ob sich da was tut und meist treibt der Steinsame auch wieder aus. Das frische Grün überdeckt das Braune dann und man sieht nichts mehr. Wenn man den braunen Trieb zu früh abschneidet, dauert es, bis die Stelle nachgewachsen ist, es geht aber trotzdem recht schnell.
- Die Triebe können nach der Blüte zurückgeschnitten werden. Man schneidet nur, wenn es sein muss, ansonsten kann die Lithodora wachsen.
- Ein richtiger Rückschnitt kann alle zwei bis drei Jahre durchgeführt werden. Die Pflanze bringt dann wieder kräftigere Triebe hervor.
- Besonders bei jungen Pflanzen ist es empfehlenswert, immer mal wieder einige Triebe zurückzuschneiden, damit sie sich besser verzweigen, das Polster dichter wird.
Überwintern
Beim Überwintern kommt es auf die Sorte an. Nicht alle sind ausreichend winterhart. Ich habe ’Havenly Blue’ und ich decke nie ab. Allerdings wohne ich im recht milden Niedersachsen. Mehr als –10° C haben wir selten. Die Sonne kommt im Winter nicht wirklich da hin, wo meine Pflanzen stehen, von da her ist das Reisig nicht so wichtig. Jedenfalls übersteht die Pflanze die Winter recht gut. Einige Triebe sind braun, aber ich denke, das liegt nicht am Frost. Der Steinsame muss sich ja auch erneuern. Mich stört es nicht.
- Reisig als Winterschutz ist empfehlenswert
- Auf jeden Fall Sonnenschutz bei Kahlfrost
Vermehren
Die Vermehrung ist recht einfach. Man nutzt Stecklinge. Die Triebe sollten nicht vollständig verholzt sein. Ansonsten ist es problemlos möglich. Man kann die Pflanzen im Herbst auch teilen. Das habe ich noch nicht gemacht. Da muss man die langen Triebe entwirren. Ich denke, da gehen viele davon kaputt. Also, ich persönlich würde die Stecklingsvermehrung vorziehen und werde das in diesem Jahr mal in Angriff nehmen.
- Stecklinge von März bis September – bewurzeln leicht
- Teilen im Herbst
Krankheiten und Schädlinge
Was Krankheiten anbelangt, ist der Steinsame sehr robust. Vor Pilzen ist auch er nicht gefeit, aber ernsthafte Erkrankungen sind selten. Auch Schädlinge sind eher selten.
- Schnecken – fressen die holzigen Triebe und die recht harten Blätter zwar nicht, bauen aber ihre Nester gern unter der schützenden Schicht. Im Sommer findet man dann lauter Schneckenbabys. Hier hilft nur absammeln. Junge Lithodora-Blätter verschmähen die Schnecken auch nicht. Schon aus dem Grund muss man etwas gegen die Plagegeister tun.
- Zu nasser Boden kann dazu führen, dass die Pflanzen den Winter nicht überstehen. Da kann es ratsam sein, den Boden abzudecken, bzw. die Pflanze gleich mit, damit nicht die ganze Nässe in den Boden geht.
Fazit
Lithodora diffusa ist eine sehr dekorative, immergrüne Pflanze. In der Blütezeit verwandelt sich das ganze grüne Polster in eine blaue Blütenfläche, sehr dekorativ. Die Pflanzen sind recht anspruchslos und pflegeleicht, kommen bei passendem Standort und Substrat alleine klar. Ich kann dieses Gewächs nur empfehlen, gerade auch als Bodendecker für größere Flächen. Allerdings würde ich noch andere zwischen pflanzen, damit über längere Zeit Blüten vorhanden sind. Die Blütezeit der Steinsamen ist nicht wirklich lang. Ansonsten kann ich die Pflanze vorbehaltlos empfehlen.