Der anmutige Sternjasmin ist nicht ganz pflegeleicht und gerade wenn auch kleine Kinder und Haustiere zum Haushalt gehören aufgrund der Giftigkeit seiner Blätter nicht ganz ungefährlich. Ansonsten ist die ursprünglich aus Asien stammende Pflanze sehr gut als Ranke an einer Hauswand oder einem Zaun geeignet. Da sie jedoch auch nicht winterhart ist, wird sie Idealerweise als Kübelpflanze kultiviert und kann so in den kalten Monaten an einen warmen Platz verbracht werden. So hat der Hobbygärtner auch die Gewissheit, dass sie von April bis August wieder ihre kleinen, weißen Blüten entwickelt.
Steckbrief
- Rankpflanze, kann mehrere Meter lang werden
- ovale, glänzende, grüne Blätter die sich im Winter rötlich färben
- verbreitet vor allem bei feuchter Wärme ein intensives Aroma
- duftet nach einer Mischung aus Muskat, Nelken und echtem Jasmin
- kleine weiße, sternförmige und in sich gedrehte Blüten
- blüht von April bis August
- nicht winterhart
- optimal als Kübelpflanze
- ursprünglich in Asien beheimatet
- gehört zu den Hundsgiftgewächsen, daher leider giftig
Standort
Idealerweise erhält der Sternjasmin seinen Standort auf einer Terrasse oder einem Balkon, da er aufgrund seiner fehlenden Winterhärte in einem Kübel kultiviert werden sollte. Auch ein temperierter Wintergarten eignet sich gut, hier kann die Pflanze das ganze Jahr über am selben Platz verbleiben. Der Standort sollte zudem folgende Merkmale aufweisen:
- halbschattig bis leicht sonnig
- direkte Mittagssonne vermeiden
- leicht luftig, dennoch windgeschützt
- ein West- oder Ostbalkon ist daher ideal
- auch eine halbschattige Ecke auf einer sonst sonnigen Terrasse wird angenommen
- an einer Hauswand oder Pergola
- der Jasmin ist eine Rankpflanze, die ihren Weg nach oben sucht
Substrat & Boden
Da der Sternjasmin im Kübel kultiviert wird, sollte hier hochwertige Kübelpflanzenerde aus dem gutsortierten Fachhandel verwendet werden. Denn diese beinhaltet bereits alle Nährstoffe, die Trachelospermum jasminoides zur Blütenbildung benötigt. Ideal ist es, wenn diese Erde noch mit Sand oder Kies vermischt wird. So kann sie die von der Pflanze benötigte Feuchtigkeit besser speichern, ohne Staunässe zu bilden. Aber auch Gartenerde mit, Sand, Kies und Kompost vermischt ist ein Substrat, in dem der Sternjasmin gut gedeihen kann.
Gießen & Düngen
Der Sternjasmin kommt mit wenig Wasser aus, auch während seiner Blütezeit. Gerade die Pflanzen, die keiner direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt sind oder im Halbschatten stehen benötigen nur wenig Wasserzugabe. Vor allem muss darauf geachtet werden, dass sich keine Staunässe bildet, denn die verträgt die Rankpflanze gar nicht. Daher ist es von Vorteil, wenn der Kübel auf einem Gestell steht, so dass das Wasser aus dem Abflussloch direkt nach unten abtropfen kann. Ansonsten sollte das aufgefangene Gießwasser aus dem Teller etwa eine halbe Stunde nach dem Gießen abgegossen werden. Damit die Pflanze in den Sommermonaten ihre volle Blütenpracht zeigt, sollte wie folgt gedüngt werden:
- hochwertigen Kübelpflanzendünger aus dem Handel nutzen
- alle ein bis zwei Wochen düngen
- gedüngt wird in der Zeit von April bis November
- während der Winterruhe wird das Düngen vollständig eingestellt.
Pflanzen
Wenn der Sternjasmin gepflanzt wird sollte bei der Wahl des Kübels bereits darauf geachtet werden, dass dieser nicht zu schwer ist. Idealerweise wird ein Untergestell mit Rädern verwendet, so kann die Pflanze leicht vom Sommer- ins Winterqartier und wieder zurück verbracht werden. In einem Gartenbeet sollte Trachelospermum jasminoides in den hiesigen Breitengraden nicht kultiviert werden. Bei der Pflanzung im Kübel sollte daher wie folgt vorgegangen werden:
- Pflanzzeit von Pflanzen aus dem Handel ist der Frühling
- gegen auftretende Staunässe Drainage angelegen
- Steine, Kies oder Tonscherben nutzen
- auf das Abflussloch legen
- Pflanzenvlies darüber ausbreiten
- vorbereitete Erde einfüllen
- in der Mitte ein Pflanzloch belassen
- Sternjasmin vorsichtig einsetzen
- an einer Seite im Kübel bereits eine Rankhilfe mit einsetzen
- restliche Erde auffüllen und leicht andrücken
- mäßig angießen
Umtopfen
Umgetopft werden sollte der Sternjasmin einmal im Jahr, damit er mehr Platz und vor allem auch frisches Substrat für eine neue, reichhaltige Blüte erhält. Der ideale Zeitpunkt ist hierfür das Frühjahr vor der Blüte. Bietet der vorhandene Kübel noch genügend Platz, dann kann hier auf einen neuen Kübel verzichtet werden und es wird nur das Substrat erneuert. Beim Umtopfen wird wie folgt vorgegangen:
- neuen Kübel mit Drainage vorbereiten
- frische Erde einfüllen und wie bei der Pflanzung weiter vorgehen
- wird der vorhandende Kübel genutzt, Sternjasmin vorsichtig entnehmen
- zur Seite stellen
- alte Erde vollständig aus dem Topf entfernen
- weiter vorgehen wie bei der Pflanzung
Aussaat
Den Sternjasmin kann man auch aussäen. Die ideale Zeit hierfür ist der Spätsommer Anfang September. Hierzu kann man die Samen aus den Blüten einer vorhandenen Pflanze oder aus dem Fachhandel nutzen. Hierbei muss nicht viel beachtet werden:
- handelsübliche Erde, in der Regel spezielle Aussaaterde nutzen
- Samen leicht in die Erde eindrücken
- Idealerweise wird in einen kleinen Topf jeweils ein Samen gesät
- so kann das spätere Pikieren erspart bleiben
- an einen warmen, hellen Platz stellen
- Erdtemperatur sollte 19°bis 22° Celsius besitzen
- diese kann man auch beim Gießen mit leicht erwärmten Wasser erreichen
- nur mäßig gießen
- im Frühjahr die kleinen Pflanzen in einen größeren Topf umsetzen
Vermehren
Der Sternjasmin kann einfach durch Stecklinge vermehrt werden. Hierzu werden nach der Blüte im August von den Hauptästen etwa zehn Zentimeter lange Stücke schnitten. Diese werden einfach in ein Sand/Torf-Gemisch in einen Topf gesteckt. Hier verbleiben sie den ganzen Winter und schlagen Wurzeln. Im Frühling können die so entstandenen neuen Pflanzen an ihren Standort im Freien verbracht und in einen größeren Topf mit frischem Substrat umgesetzt werden. Während der Zeit des Wurzelns nicht zu viel Wasser geben und die Erde zwischendurch abtrocknen lassen, da bei zu viel Wassergabe die Stecklinge leicht faulen können und sich so keine neue Pflanzen bilden.
Schneiden
Die attraktive Pflanze muss nicht zwingend geschnitten werden. Ein Rückschnitt im Herbst nach der Blüte, bevor sie ins Winterquartier umzieht ist empfehlenswert. Jedoch sollte eine regelmäßige Ausdünnung erfolgen, damit die Blätter und Blüten auch im Inneren der Ranke genügend Luft erhalten. Ist der Sternjasmin hier zu dicht gewachsen und haben sich die langen Triebe unter Umständen ineinander verschlungen, können sich die Blüten nicht mehr richtig entwickeln, die Blätter werden aufgrund von Luft- und Lichtmangel unter Umständen gelb bis braun und fallen ab. Für den Schnitt wird wie folgt vorgegangen:
- an sehr dicht gewachsenen Stellen der Ranke
- hierzu sehr lange Triebe von Innen entfernen
- einzelne Ranken können bis zu sechs Meter lang werden
- ausgedünnt wird im Frühjahr
- Ausdünnung kann aber bei Bedarf auch im Sommer erfolgen
- zwischendurch immer alte Blütenstände entfernen
- ein Rückschnitt erfolgt im Herbst nach der Blüte
- dann ist die Pflanze bei der Überwinterung nicht ganz so groß
Überwintern
Trachelospermum jasminoides ist nicht winterhart und muss daher vor dem ersten Frost im Herbst an einen geschützten Ort verbracht werden. Keller oder Garage sind hierzu jedoch nicht geeignet, da der Sternjasmin auch im Winter einen hellen Platz benötigt. Wer sich daher einen Sternjasmin anschafft, sollte von vornerherein zwei Standorte zur Verfügung haben. Im Sommer auf Balkon oder Terrasse und im Winter in einem hellen, lichten und luftigen Zimmer. Da sich die Blätter im Winter leicht rötlich verfärben, ist der Sternjasmin auch ohne Blüten eine wunderschöne Zierpflanze für jeden Raum. Folgende Bedingungen sind ideal zur Überwinterung:
- hell und kühl
- 8° bis 15° Celsius sind ideal
- in der Winterzeit nur so viel gießen, dass der Wurzelballen leicht feucht ist
- auch im Winter ist ein Austrocknen unbedingt zu vermeiden
- gedüngt wird über die Wintermonate nicht
- im Mai, Idealerweise nach den Eisheiligen, wieder ins Freie verbringen
Gifitigkeit
Der Sternjasmin gehört zu den Hundsgiftgewächsen und sollte daher in einem Haushalt mit kleinen Kindern oder frei laufenden Haustieren einen Standort erhalten, an dem diese nicht an die Pflanze herankommen können. Denn die milchige Flüssigkeit in den Blättern ist giftig und sollte nicht mit dem Mund in Berührung kommen. Wer daher Haustiere besitzt oder kleine Kinder zum Haushalt gehören, sollte auf die Kultivierung von Trachelospermum jasminoides besser verzichten oder den Standort einzäunen.
Pflegefehler, Krankheiten oder Schädlinge
Der Sternjasmin ist leider anfällig für verschiedene Schädlinge. Auch Pflegefehler können der anmutigen Pflanze schaden. Hierzu gehört vor allem, wenn die Pflanze zu viel Wasser erhält oder aber ganz austrocknet. Hier muss von dem Hobbygärtner ein für die Pflanze gesundes Mittelmaß gefunden werden. Folgende Schädlinge und Folgekrankheiten treten häufig am Sternjasmin auf:
- ab Anfang Mai können Blattläuse auftreten
- man erkennt sie an eingerollten Blättern
- diese sofort bekämpfen
- bei geringem Befall die Pflanze leicht mit Wasser absprühen
- ansonsten Insektenmittel aus dem Handel nutzen
- werden die Blattläuse nicht entfernt, tritt in Folge Rußtaupilz auf
- dieser kann die Pflanze auf Dauer schädigen
- auch Spinnmilben befallen den Sternjasmin
- diese zeigen sich durch silbrig gesprenkelte Blätter
- unter den Blattachseln setzen sich Woll- oder Schmierläuse ab
Fazit
Der Sternjasmin ist in der Regel eine pflegeleichte Pflanze, die jedoch ein Winterquartier benötigt, da sie nicht winterhart ist. Daher sollte man sie in einem Kübel kultivieren, der auf der Terrasse oder einem Balkon seinen Platz in einer halbschattigen Ecke finden kann. Die Pflanze ist eine Rankpflanze, daher benötigt sie vor allem viel Platz nach oben. Düngt und gießt man sie richtig erfreut sie über mehrere Monate mit ihrer weißen Blüte und einem angenehmen Duft. Daher ist sie auch ideal neben einem Sitzplatz.