Strohblumen oder Helichrysum, wie die dekorativen und artenreichen Pflanzen auch genannt werden, sind genügsam und pflegeleicht. Und sie können mit den richtigen Maßnahmen auch noch lange nach der Blüte Freude bereiten.
Standort und Substrat
Strohblumen sind in zahlreichen verschiedenen Arten erhältlich. Unterschiedliche Blütenfarben, Größen und Wuchsformen, einjährig, mehrjährig oder winterhart – hier findet sich für jeden Geschmack das richtige.
Generell bevorzugen die Strohblumen einen sehr sonnigen und warmen Standort, als Unterpflanzung eignen sie sich also nicht. Sogar pralle Mittagssonne vertragen sie. Allerdings gibt es einige Ausnahmen, die zumindest Wanderschatten benötigen. Die wohl bekannteste und beliebteste Ausnahme ist die Lakritz-Strohblume, die nicht nur Schatten sondern auch Kühle benötigt.
Ob einjährig oder mehrjährig, Helichrysum ziehen reichlich Nährstoffe. Dementsprechend gut sollte man den Boden vorbereiten. Kompost oder Dünger für Blühpflanzen, eine nährstoffreiche Zugabe vor er Aussaat oder dem Auspflanzen ist ideal. Zusätzlich muss das Substrat gut durchlässig und trocken sein. Neigt der Boden zu Staunässe, schafft die Untermischung von Sand Abhilfe.
Aussaat und Vorziehen
Strohblumen können direkt in das gewünschte Beet gesät, in einem Frühbeet ausgebracht oder im Haus vorgezogen werden.
Wer sie im Haus vorzieht, kann die Blüte schon etwas früher genießen. Ideal als Zeitpunkt hierfür sind der März oder der frühe April. Der Standort sollte eine Temperatur zwischen 15 °C und 18 °C aufweisen und sonnig sein. Mäßig feucht gehalten keimen die Pflanzen hier etwa nach zwei Wochen.
Nach den Eisheiligen dürfen die jungen Strohblumen an den gewünschten Standort im Garten gepflanzt werden. Bis es soweit ist, sind hin und wieder die schwächsten Keime zu entfernen. Auf diese Weise stehen sie nicht zu eng und erhalten ausreichend Nährstoffe und Feuchtigkeit. Wer sich diese Arbeit regelmäßig und auch etwas länger machen möchte oder ohnehin eine Kultur im Kübel vorzieht, kann die Strohblumen auch schon zeitiger im Haus aussäen.
Ab Mitte April kann die Aussaat der Helichrysum direkt in ein Frühbeet erfolgen. Hier sollte ebenfalls in größeren Abständen eine Entfernung der schwächsten Jungpflanzen erfolgen. Ein Umsetzen an den endgültigen Standort findet dann wiederum nach den Eisheiligen statt.
Sobald die Eisheiligen und damit die letzten Frosteinbrüche vorüber sind, kann die Aussaat der Helichrysum direkt in das Beet erfolgen.
Bei allen Möglichkeiten sind die folgenden Punkte zu beachten:
- Samen dünn aussäen
- Nur sehr leicht mit Substrat bedecken
- Während des Keimes mäßig feucht halten, Staunässe und Austrocknen vermeiden
- Boden mit Kompost oder Dünger vorbereiten
- Jungpflanzen pikieren
Pflege
Bei der Pflege zeigen sich Strohblumen anspruchslos. Gießen und Düngen – mehr ist im Grunde nicht notwendig. Bei diesen Maßnahmen kommt es jedoch auf die Durchführung an.
Gießen
Wie oben bereits beschrieben, benötigt die Helichrysum Wärme und Trockenheit. Auf Flüssigkeit kann sie aber dennoch nicht verzichten. Das ergibt vier Besonderheiten bei den Wassergaben.
- Strohblumen niemals mit kaltem Wasser gießen
- Wasser sollten morgens oder abends erfolgen aber nicht in der Sonne
- Substrat darf nicht vollständig austrocknen, eine Schicht Rindenmulch kann das verhindern
- Lieber oft, als viel gießen
Da nur nach Bedarf gegossen werden sollte, muss die Wassermenge entsprechend angepasst werden. Je wärmer und sonniger der Standort, desto häufig ist zu gießen. Verzichten sollte man in jedem Fall auf schwemmendes Gießen. Besser sind kleine Wassergaben, die dafür häufiger erfolgen.
Düngen
Wie und wann gedüngt werden sollte, richtet sich nach der Auslegung der Strohblume. Ist sie einjährig, reicht in der Regel eine Vorbereitung des Bodens vor der Aussaat aus. Hält die Blüte sehr lange, darf aber ruhig im August noch einmal nachgedüngt werden. Flüssigdünger für Blühpflanzen oder Kompost eignen sich.
Bei mehrjährigen Helichrysum-Arten können pro Jahr zwei bis drei Düngegaben erfolgen. Die Zeitpunkte sollten in einem Rhythmus von drei Monaten liegen und nicht zu spät gewählt werden. Ideal sind beispielsweise Februar, Mai und August.
Auch hier bieten sich wiederum Kompost und Flüssigdünger als Mittel der Wahl an.
Verschneiden
Zu der Pflege der Strohblume gehört nur ein geringes Verschneiden. Im Grund müssen lediglich vertrocknete, verwelkte oder befallene Pflanzenteile entfernt werden.
Weder ein Formen noch ein Schnitt vor dem Winter ist von Nöten. Ist ein Verschnitt oder Stutzen erforderlich, werden diese jedoch gut vertragen.
Vermehrung
Die Vermehrung der Strohblumen erfolgt über Samen, die sich recht einfach und über einen langen Zeitraum hinweg gewinnen lassen. Denn immerhin blüht Helichrysum nahezu über den ganzen Sommer.
Um das zur Aussaat nötige Saatgut zu gewinnen, müssen einige Blüten an der Pflanze verbleiben, bis sie verblühen. Etwa eine Woche nach dem Abblühen öffnen sich die Fruchtkörper und geben die Samen frei. Diese sollten trocken und kühl aber nicht kalt aufbewahrt werden. Dann halten sie sich für mindestens zwei Jahre.
Überwintern
So sortenreich und vielfältig Strohblumen sind, so unterschiedlich gestaltet sich die Überwinterung. Zahlreiche Arten gelten als einjährig, sind aber schlicht nicht frosthart. Werden diese frostfrei überwintert, können sie durchaus immer wieder aufblühen.
Bei den mehrjährigen Sorten finden sich zwei verschiedene Varianten. Einige Sorten sind frosthart und können daher direkt im Beet verbleiben. Hier ist jedoch ein gesonderter Schutz vor allzu niedrigen Temperaturen angeraten. Ideal ist es, die Pflanze mit Gartenvlies abzudecken und Reisig anzuhäufen.
Die zweite Form ist zwar mehrjährig, übersteht aber kalte Winter nicht. Daher müssen diese im Haus geschützt werden.
Sie benötigen einen kühlen und hellen Raum, wie beispielsweise einen unbeheizten Wintergarten, ein helles Treppenhaus oder eine gut isolierte Garage.
Während der Ruhephase im Winter sollten die Pflanzen niemals vollständig austrocknen. Gelegentliches Gießen, sobald die oberste Substratschicht abgetrocknet ist, sollte den ganzen Winter über stattfinden. Je wärmer der winterliche Standort, desto häufiger müssen Wassergaben erfolgen.
Auf Dünger sollte allerdings gänzlich verzichtet werden. Nährstoffgaben würden die Winterruhe nur unterbrechen und können der Pflanze erheblichen Schaden zufügen.
Kultur im Kübel
Die Strohblume kann man problemlos auch im Kübel ziehen. Bei mehrjährigen aber nicht frostharten Helichrysum-Arten erleichtert diese Pflanzung sogar den Aufwand erheblich.
Die Strohblumen im Kübel dürfen dann ruhig auf dem Südbalkon stehen, wo in der prallen Sonne nicht viele andere Gewächse gedeihen. Im Winter sind sie nach drinnen zu verbringen.
Zu beachten ist bei dem Kübel allerdings, dass sich die Häufigkeit des Gießens erhöht und auch ein vermehrtes Düngen notwendig sein kann. Je kleiner der Container, desto größer ist also der Pflegeaufwand.
Schneiden, Trocknen und Konservieren
Die Strohblume blüht fast den ganzen Sommer lang und kann getrocknet auch im Winter noch ein Blickfang sein. Dafür muss aber richtig vorgegangen werden.
Für Gestecke, Sträuße und andere Bastelzwecke sollten die Stängel so lang wie möglich belassen werden. Gekürzt werden können Sie für den jeweiligen Zweck immer noch. Zudem ist die Länge bereits beim Trocknen entscheidend. Ein sauberer Schnitt ist zudem wichtig, damit sich die Schnittstelle nicht infiziert. Daher sollten nur gereinigte Scheren oder Messer benutzt werden.
Weiterhin wichtig ist der Zeitpunkt des Abtrennens. Zu früh und die Blüte wirkt halbfertig, zu spät und sie ist ebenfalls wenig dekorativ. Günstig ist es, die Halbblüte abzuwarten. Die ersten Blütenblätter sollten sich gerade geöffnet haben.
Nach dem Abtrennen werden die einzelnen Stängel kopfüber aufgehangen. Zum Trocknen benötigen sie einen luftigen aber schattigen Platz. Denn Sonneneinstrahlung sorgt dafür, dass die Pflanzen unschön ausbleichen oder sich fleckig verfärben. Zudem werden sie porös und in der Folge brüchig.
Zum einzelnen Einsatz werden auch die Blüten schon einzeln aufgehangen. Für Sträuße werden sie direkt zusammengebunden. Wer die Stängel stabilisieren möchte, kann sie im frischen Zustand mit Draht umwickeln.
Aber Vorsicht. Aufgrund ihres ohnehin geringen Wassergehaltes neigen Strohblumen nicht zum Entwickeln von Fäulnis und Schimmel. Hängt oder bindet man die einzelnen Blumen zu dicht, reicht die Belüftung nicht aus oder ist der Trockenplatz gar feucht – kann es aber dennoch zu der Ausbreitung von Pilzinfektionen kommen. Gerade bei größeren und dichteren Gebinden empfiehlt es sich daher, lagenweise zu trocknen. Um einen bestehenden, bereits trockenen Strauß werden immer wieder neue frische Strohblumen gebunden.
Die Trocknung ist so durchgehender.
Sollen die Blüten später an Bildern angebracht werden, müssen die frischen Teile gepresst werden. Das kann zwischen Zeitungs- oder Küchenpapier erfolgen, welches mit Büchern beschwert wird. Schraubklammern sind eine geeignete Alternative. Auch hier ist für ausreichende Belüftung zu sorgen.
Werden die Helichrysum schlicht getrocknet, können sie sich bereits für einige Jahre halten. Allerdings ist es dann schwierig, sie zu reinigen. Beim Ausschütteln wird nicht nur der Staub entfernt, sondern oft auch Blätter. Beim Abwedeln oder -bürsten droht die gleiche Gefahr. Eine bessere Variante ist es, die durchgängig getrockneten Strohblumen mit klarem Sprühlack zu konservieren. Um Staubschichten zu entfernen reicht es dann aus, die Blüten mit einem auf schwache Intensität eingestellten Föhn zu bearbeiten. Der Lack sorgt hierbei für die nötige Stabilität.
Typische Krankheiten und Schädlinge
Strohblumen sind an sich recht resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Verlieren Sie die Blätter oder welken, verbirgt sich meist ein Pflegefehler hinter der vermeintlichen Krankheiten.
Bei den ersten Anzeichen sollten daher die folgenden Faktoren überprüft werden:
- Der Boden, er darf weder zu nass, zu schwer noch zu trocken sein
- Die Temperatur des Gießwassers, ist es zu kalt, nehmen die Wurzeln Schaden
- Standort, fehlt Sonne oder Wärme, nehmen die Strohblumen das übel
- Düngung, fehlen Nährstoffe im Boden, werden die Pflanzen nur schwach und verzögert wachsen
Stimmen alle Faktoren und Maßnahmen, sollte man die Pflanzen auf Fraßspuren, Verfärbungen und Beläge hin kontrollieren.
Auf Seiten der Schädlinge finden sich nur selten Blattläuse und Minierfliegen und selbst diese haben sich nur verirrt. Eine Behandlung ist daher im Normalfall nicht nötig. Wird sie doch erforderlich, sollten natürliche Feinde der Schädlinge eingesetzt werden.
Die Welkekrankheit und der Falsche Mehltau tauchen da schön häufiger auf. Auch diese müssen im Normalfall nicht behandelt werden. Befallene Blätter fallen ab, anderweitig gesunde Pflanzen erholen sich meist von selbst wieder. Nachgeholfen werden kann durch das Abschneiden betroffener Teile. Ist lange Zeit keine Besserung in Sicht, kann gegen die Welkekrankheit ein Fungizid eingesetzt werden. Gegen falschen Mehltau hilft ebenfalls ein Pflanzenschutzmittel, das auf Pilzinfektionen ausgelegt ist.
Sind Strohblumen giftig?
Strohblumen sind nicht nur schön anzusehen, sie sind auch gefahrlos für Tiere und Menschen. Daher muss man sie weder einzäunen, noch außerhalb der Reichweite von spielenden Haustieren und neugierigen Kindern pflanzen.
Anders verhält es sich allerdings bei den getrockneten Varianten. Wurden diese lackiert oder gefärbt, können sie durchaus zu einer Gefahr werden. Denn Färbemittel und Lacke enthalten nicht selten giftige Stoffe. Bei diesen ist es dann also dringend zu vermeiden, dass sie in den Mund gesteckt, abgeleckt oder angeknabbert werden.
Fazit
Strohblumen sind pflegeleichte Pflanzen, die über viele Monate hinweg blühen und jahrelang als Trockenblume dienen können. Gefahrlos für Menschen und Tiere und in zahlreichen Farben und Formen erhältlich, ist die Helichrysum ein toller Blickfang für sonnige Plätze in Garten oder Kübel.