Tauben werden häufig als Schädlinge wahrgenommen und es gibt viele Tipps, wie man sie loswerden kann. Einer davon ist Reis, der für die Tiere sogar tödlich sein soll. Ob sich Tauben tatsächlich mit Reis töten lassen, lesen Sie hier.
Das Gerücht
Angeblich sterben Tauben einige Zeit, nachdem sie rohen Reis gefressen haben. Ihr Magen soll dabei regelrecht explodieren. Der Ursprung des Gerüchtes lässt sich nicht mehr feststellen, soll aber im Zusammenhang mit dem Brauch stehen, bei einer Hochzeit rohen Reis zu werfen. Dieser wird in den meisten Fällen anschließend von Tauben, aber auch von anderen Vögeln aufgepickt.
Eigenschaften von Reis
Der Grund für das Gerücht, Reis würde Tauben töten, liegt in den Eigenschaften des Reiskorns. Es quillt bei Kontakt mit Feuchtigkeit auf. Allerdings gilt das für nahezu alle Getreidearten, die von Tauben gefressen werden. Die Vögel sind darauf eingestellt und fressen deshalb nur so viele Körner, egal welchen Ursprungs, wie in ihren Kropf passen. Dort werden sie vorverdaut. Die Mär vom Reis, mit dem sich Tauben töten lassen, stimmt also nicht.
Gesetzeslage zum Taubentöten
Auch wenn die Tauben noch so sehr stören, töten dürfen Sie sie dennoch nicht. Nicht nur im Tierschutzgesetz (TierSchG) ist das Töten von Wirbeltieren verboten. Nach dem Bundesnaturschutzgesetz (BNatSchG) und der EU-Vogelschutzrichtlinie sind alle in Europa heimischen Vögel geschützt. Da es sich bei Straßentauben um verwilderte Haus- und Brieftauben handelt, sind es keine wirklichen Wildtiere. Trotzdem gilt für sie gesetzlicher Schutz.
Tauben sanft vertreiben
Tauben zu vertreiben ist nicht verboten, allerdings gibt es auch dabei einige Dinge zu beachten. Tauben sind nicht dumm, sie können sich an Störungen gewöhnen, insbesondere wenn diese immer gleichbleiben. Variieren Sie deshalb. Außerdem ist es nicht erlaubt, Tauben während der Brut zu stören. Mit diesen Methoden werden Sie die Tauben los, statt sie gleich zu töten:
- leere und alte Nester entfernen
- Nistmöglichkeiten und Nistmaterial entfernen
- Raben- oder Greifvogelattrappen aufhängen
- Vogelschutznetze anbringen
- mögliches Taubenfutter und Essensreste nicht offen herumliegen lassen
- Tauben so oft es geht stören
Häufig gestellte Fragen
Es gibt mehrere einheimische Taubenarten, die besonders im Garten auffallen. Dabei handelt es sich jedoch meist um scheue Tiere, die allenfalls paarweise auftreten. Anders verhält es sich mit den bekannten und sehr zahlreichen Straßentauben. Sie nutzen jede sich bietende Möglichkeit zum Nisten und können sich unkontrolliert vermehren.
Grundsätzlich handelt es sich bei Tauben nicht um richtige Schädlinge. Sie übertragen auch lange nicht so viele Krankheiten wie ihnen nachgesagt wird. Allerdings ist der Taubenkot nicht nur ein Ärgernis, er kann schädlich für Gebäude und Fahrzeuge sein.
Eine Bekämpfung von Tauben durch Privatpersonen ist nicht nötig. Es reicht schon, sie nicht zu füttern. Wenn sie stören, dann helfen möglichst viele unterschiedliche Vertreibungsmittel.