Geht es um das Thema Teicherde, gehen die Ansichten über das richtige Substrat weit auseinander. Während einige Teichbesitzer völlig ohne Erde auskommen, schwören andere auf fertige Produkte aus dem Handel. Aber auch diese Teichsubstrate unterscheiden sich stark voneinander. Dabei ist es gar nicht so schwer, ein solides Teichsubstrat selbst herzustellen.
Aufgabe von Teicherde
Teichsubstrat ist wichtig für Pflanzen, Fische und letztendlich auch für die Wasserqualität. Denn auf der Teichfolie allein können die Pflanzen nicht wachsen. Vor allem aber für die Teichbiologie ist ein guter Bodengrund essenziell. Er bietet vielen Lebewesen eine Nahrungsgrundlage und Unterschlupf. Und nicht zuletzt stellt das Substrat die Besiedlungsfläche unzähliger Bakterien dar, die für eine gute Wasserqualität sorgen.
- gibt den Pflanzen Halt
- bietet Bakterien Lebensraum
- bindet Nährstoffe
- schützt die Teichfolie vor schädlichen UV-Strahlen und Verletzungen
Anforderungen
Bei der Wahl des Bodengrundes sollten Sie auf unterschiedliche Faktoren achten, denn ein ungeeignetes Material führt nicht nur zu Verunreinigungen im Wasser, sondern kann auch die Teichfolie schädigen. Ein gutes Teichsubstrat sollte daher folgende Eigenschaften aufweisen:
- nährstoffarm
- schadstoffarm
- glatte Oberfläche (auf keinen Fall scharfkantig)
- auch größere Kiesel können die Folie leicht beschädigen
- darf nicht verrotten
- schwer auswaschbar
- darf nicht aufschwimmen
Materialien
Im Gegensatz zu normalen Pflanzen, die an Land wachsen, benötigen Wasserpflanzen jeglicher Art generell keine humose Erde, um gedeihen zu können. Sie beziehen ihre Nährstoffe über das Wasser, das die Wurzeln umspült. Ganz ohne Substrat kommen diese Pflanzen jedoch auch nicht aus. Als Teichsubstrat eignen sich generell verschiedene Materialien. Zwar kann man sie auch einzeln verwenden, in den meisten Fällen ist jedoch ein Gemisch aus den unterschiedlichen Substraten sinnvoll, um ein ideales Ergebnis zu erhalten.
1. Kies
Grobe Kiesel können der Teichfolie Schaden zufügen. Aus diesem Grund sollten sie lediglich im Uferbereich zu gestalterischen Zwecken eingesetzt werden. Feiner Kies hingegen ist durchaus ein gutes Pflanzsubstrat, da er den Wurzeln der Wasserpflanzen Halt bietet und keine Nährstoffe ans Wasser abgibt. Zwar kann Kies selbst keine Nährstoffe aus dem Wasser speichern, mit der Zeit füllen sich die Zwischenräume jedoch mit Sedimenten, die über ausreichende Mengen an Nährstoffen verfügen.
2. Lehm
Lehm, Löss oder auch Schluff bindet besonders gut die Nährstoffe aus dem Wasser und ist daher ein hervorragendes Substrat für die Wasserpflanzen in einem Gartenteich. Für die Nährstoffversorgung von Wasserpflanzen reicht bereits ein geringer Anteil aus. Lehm wird zudem nicht leicht weggeschwemmt.
3. Sand
In sandigen Untergründen können sich die Bakterien sehr gut ansiedeln. Als Nährboden für den Gartenteich ist Sand deshalb bestens geeignet, um das Wachstum der Pflanzen anzukurbeln und das Wasser sauber zu halten. Außerdem sammelt sich zwischen den einzelnen Körnchen kein Schlamm, wie es bei Kies im Laufe der Zeit der Fall ist. In diesem Schlamm sind nicht nur nützliche Bakterien vorhanden, auch Krankheitserreger und Pilze, die der Gesundheit der Fische schaden, können sich dort niederlassen. Als Bodenuntergrund, vor allem bei Fischteichen, ist Sand daher immer die bessere Alternative, um den Teich sauber und den Fischbestand gesund zu halten.
- feinkörniger Sand für Teiche ohne Fischbestand
- keinen scharfkantigen Sand verwenden (beispielsweise Sandkastensand)
- besser geeignet ist Flusssand oder Aquariensand
- grobkörniger Sand für Fischteiche
4. Lavagranulat oder granulierter Ton
Das poröse Material aus Lavagestein oder Ton bietet ideale Voraussetzungen für das Bakterienwachstum, das für die Teichgesundheit eine bedeutende Rolle spielt. Verwenden Sie jedoch ausschließlich Granulat mit glatter Oberfläche, da ansonsten die Folie, Wurzeln von Wasserpflanzen oder auch die Fische verletzt werden könnten.
Verwendungszweck
Grundsätzlich ist die Wahl des geeigneten Teichsubstrates davon abhängig, wo es im Teich eingesetzt werden soll.
Substrat auf dem Teichboden – Untersubstrat
Die Grundlage für einen klaren, gesunden Teich bilden vor allem das Substrat und Bakterien. Ein gutes Bodensubstrat sollte eine große Oberfläche haben. Die Mikroorganismen, die für sauberes und klares Teichwasser sorgen, benötigen einen Untergrund, auf dem sie aufwachsen können. Besonders gut sind alle Substrate, die sehr porös sind und damit eine große interne Oberfläche aufweisen. Denn das bietet den Mikroorganismen ideale Wachstums- und Lebensbedingungen. Und diese Mikroorganismen sind wichtig für ein stabiles biologisches Gleichgewicht. Aus diesem Grund sollten Sie rund 60 bis 70 Prozent der Teichfolie mit diesem Bodenmaterial auslegen.
- rein mineralisch
- darf keine scharfen Kanten haben
- Kies (Flusskies wie Rheinkies)
- Sand (Flusssand oder Aquariensand)
- Tongranulate oder Lavagranulat in Kugelform (bei großen Teichen recht teuer)
Teicherde für die Pflanzen – Veredelungssubstrate
Sumpfpflanzen wie die Seerose gedeihen nicht besonders gut in einem reinen Sand- oder Kiesbett. Sie benötigen ein angepasstes Substrat mit Speicherkapazität für Nährstoffe und einer lockeren Struktur, um eine gute Zirkulation im Wasser und hohe Sauerstoffgehalte im Wurzelbereich zu gewährleisten.
Anleitung für eine solide Teicherde
Eine Teicherde für die Pflanzkörbe ist ganz einfach selbst herzustellen. Für ein Teichsubstrat, das Sie für alle Arten von Pflanzen verwenden können, mischen Sie:
- 10 Teile Tonmineralien (Lehm, Löss)
- 10 Teile Sand oder feiner Kies
- 5 Teile Ton- oder Lavagranulat
- 1 Teil Gesteinsmehl
Fazit
Ein solides Teichsubstrat solle rein mineralisch sein und darf auf keinen Fall humose Erde enthalten. Für den Bodengrund eignet sich feiner Kies, Sand oder poröses Tongranulat. Wer Pflanzen einsetzen möchte, verwendet am besten ein Gemisch aus diesen Komponenten mit Lehm, um die Nährstoffe besser binden zu können.