Ein Teich ist ein Highlight für jeden Garten. Es gibt die unterschiedlichsten Möglichkeiten einen Teich anzulegen. Teichfolie auszulegen ist eine davon. Da ein Teich mit Folie sehr individuell gestaltet werden kann, ist diese Art von Teich sehr angesagt. Auch ist ein Folienteich praktisch und kann in Eigenregie angelegt werden. Dazu kommt der vergleichsweise günstige Preis.
Teichfolie
Teichfolie ist eine spezielle Folie, gedacht zur Abdichtung von Teichen aller Art. Man kann damit Gartenteiche, aber auch Schwimm-, Bade-, Fisch- und Koiteiche gestalten. Genutzt werden Folien aus PVC, Polyethylen oder Kautschuk. Die Folie wird in Stärken von 0,5 bis 2 mm angeboten. Die Stärke hat Einfluss auf die Verlegbarkeit. Je stärker die Folie, um so höher das Gewicht. Die dünne Folie wirft weniger Falten und passt sich besser dem Untergrund an. Außerdem ist sie leichter zu schneiden und zu handhaben. Dafür ist die dicke Folie stabiler und reißt deutlich seltener. Sie ist länger haltbar. Natürlich ist es auch eine Preisfrage. Die 1mm dicke Folie ist fast doppelt so teuer, wie die 0,5 mm dicke.
Die Folie muss wasserdicht sein, ganz klar, denn sonst läuft der Teich aus. Wichtig ist aber auch, dass sie weich, reißfest und dehnbar ist. Sie muss also flexibel sein. Das gewährleistet, dass sie nicht schnell reißt. Deshalb ist es auch wichtig, dass sie frostfest ist. Die Folie darf nicht reißen, wenn es friert.
Gefahr droht der Teichfolie durch spitze Gegenstände, z.B. spitze Steine, Baumwurzeln oder ähnliches. Diese müssen gut entsorgt werden. Ein Vlies unter der Folie schützt diese zusätzlich.
Für einen normalen Gartenteich ist in der Regel eine 1 mm dicke Folie völlig ausreichend. Teiche, die kaum in Gefahr geraten beschädigt zu werden, können auch mit der dünnen Folie, also mit 0,5 mm Dicke gestaltet werden.
Materialien für Teichfolie
Es gibt unterschiedliche Teichfolien. Das Material ist für die Teiche sehr wichtig. Je nach Nutzung ist ein Material besser oder schlechter geeignet. Generell wird zu dunkler Teichfolie geraten, also schwarz oder dunkelgrün. Das liegt zum einen daran, dass das Sonnenlicht durch die dunkle Farbe das Wasser besser erwärmen kann, was vor allem im Frühjahr von Vorteil ist und was auch die Unterwasserpflanzen und Fische mögen und zum anderen, weil Fische sich im Dunkeln wohler fühlen, also nicht wie auf dem Präsentierteller.
PVC – Teichfolie
- Standard-Teichfolie
- Unterschiedliche Farben – blau, grün oder schwarz
- Kann mit Heißluft oder Quellschweißmittel verschweißt werden
- Sehr flexibel
- Lässt sich fast faltenfrei verlegen
- Je dicker die Folie, umso steifer wird sie
- Leicht zu reparieren
- Preisgünstigste Variante
PE – Teichfolie
- Aus Polyethylen
- Nur in hochelastischer Ausführung für Teiche geeignet
- Leichter als PVC
- Umweltfreundlicher als PVC
- Ohne Weichmacher
- Steifer als PVC und passt sich daher schlechter an den Untergrund an, Faltenbildung
- Haltbarer als PVC
- UV-beständig
- Gut für Bachläufe geeignet
- Schwieriger zu reparieren
EPDM – Teichfolie
- Kautschuk- oder Gummifolie
- Hohe Dehnbarkeit
- Sehr UV-stabil
- Sehr hohe Lebenserwartung – bis 50 Jahre
- Die Stücke werden nicht verklebt oder verschweißt
- Sehr umweltverträglich
- Unempfindlich gegen UV-Licht, freie Radikale in der Luft und Säuren
- Teuerste Folie
Vorbereitung des Beckens
Zunächst muss eine entsprechende Grube mit flachen und tiefen Zonen ausgehoben werden. Ideal ist, auf die einzelnen Zonen eine etwa 5 cm dicke Sandschicht auszubringen. Sie bietet der Folie zusätzlichen Schutz, zu dem Vlies, welches noch darüber kommt. Um den Teich herum sollte ein etwa 15 cm breiter und tiefer Graben verlaufen, wo die Folie später befestigt wird.
Folie verlegen
Wer Arbeit und Zeit sparen möchte, schneidet die Folie vor dem Verlegen auf Maß zu. Sie muss nur noch ausgelegt und je nach Größe verschweißt oder verklebt werden. Je zügiger man vorgeht, um so weniger Gefahr besteht, dass die Teichgrube zerstört wird oder sich in der Form verändert (Regen). Auch beim Schweißen ist Schnelligkeit gefragt. Regen verzögert die Zeit.
Schritt 1
- Teichvlies verlegen (meist Rollenware)
- An den Rändern mit Sand beschweren
- Darauf die Folie verlegen
- Am oberen Teichrand beginnen
- Folie ausrollen
- Auf Ecken und Steine achten
Schritt 2
- Folie auseinander falten und in den Teich hineinziehen
- Das Vlies darf dabei nicht verrutschen
- Verlegerichtung von Vlies und Folie sollte gleich sein, das erleichtert die Arbeit
- Alternativ die Folie in den Teich rollen und anschließend zu beiden Rändern hoch und breit ziehen
- notwendigen Anschlüsse für Pumpen, Bodenablauf und Rohrdurchdringungen berücksichtigen
Schritt 3
- Wasser einlassen, damit sich die Folie richtig anpassen kann
- nur etwa 1/3 befüllen
- setzen lassen und weiter Wasser einfüllen
- Jetzt bereits bepflanzen
- Teich ganz füllen
Teichfolie kleben
Wenn man Teichfolie in entsprechender Größe fertig kauft, also nach Maß, wird sie mit industriellen Spezialgeräten verschweißt, nicht verklebt. Wer den Teich selbst baut, wird in der Regel die Verbindungsstücke verkleben, nicht verschweißen. Verwendet wird Flüssig-Kleber. Für Teichfolie gibt es spezielle Kleber, da kann man nicht jeden Klebstoff nutzen. Achten muss man darauf, aus welchem Material seine Teichfolie ist. Nicht alle Kleber sind für alle Folien geeignet, es ist eher so, dass es für jede einen speziellen Kleber gibt.
- Kleber mit Tetrahydrofuran (aggressives Lösungsmittel)
- Verflüssigt die Teichfolie im Nahtbereich
- Beide Flächen müssen gegeneinander gepresst werden
- Beide Teile verbinden sich
- Die Schwierigkeit ist, dass dieser Klebstoff nur für Sekunden klebt. Ungeübte haben damit oft Schwierigkeiten.
- Kleber auf MS-Polymer-Basis
- Hohe Anfangsklebekraft
- Härtet schnell aus
- Nach Aushärtung dauerhaft elastisch
Folie schweißen
Bei preiswerter Teichfolie ist es oft besser, zu „schweißen“ statt zu kleben. Man nutzt dazu ein Quellschweißmittel und zwar ähnlich wie einen Klebstoff. So entsteht eine stabilere Verbindung zwischen den Folienstücken. Wichtig bei dieser Art der Zusammenfügung ist, dass das Ganze mehrere stunden trocknen kann. Günstig ist dazu, die „Nahtstelle“ zu beschweren. Durch den so entstehenden Druck kann das Quellschweißmittel eine sehr dichte Verbindung zwischen den beiden Teilen aufbauen.
Eine weitere Möglichkeit ist, ein Stück Teichfolie in einem Behälter mit Quellschweißmittel aufzulösen. Diese Masse wird an den Kanten des anderen Folienstückes aufgestrichen, wie ein Kleber. Man verbindet so die einzelnen Teile, also durch einen chemischen Vorgang. Die einzelnen Teile verschmelzen praktisch miteinander. Bei Klebstoff bleibt eine Schicht zwischen den beiden Teilen, beim Schweißen ist alles fest zusammen, wie ein einzelnes Stück.
Teichfolie reparieren
Es kann auch bei bester Verlegung und Pflege nötig werden, die Teichfolie zu repetieren. Trotz allem können Löcher und Risse entstehen. Sobald man einen Defekt erkannt hat, gilt es zu handeln.
PVC-Folie lässt sich leicht flicken, allerdings mit dauerelastischem Kraftkleber. Man klebt einfach ein Stück Folie mit dem Kleber auf die beschädigte Stelle. Klar ist, dass man zuvor das Wasser soweit ablässt, dass man gut und trocken arbeiten kann und dass die Stelle sauber ist. Der Flicken sollte so groß sein, dass er nach allen Seiten etwa 15 bis 20 cm übersteht. Das Folienstück muss fest angepresst werden, am besten mit einer Tapetenrolle. Es dürfen keine Luftblasen vorhanden sein. Ist die Folie aber schön älter als 20 Jahre, ist es an der Zeit sie auszutauschen, sonst ist man meist nur noch damit beschäftigt, Reparaturen auszuführen.
Schwieriger ist, die Kautschuk-Folie zu reparieren. Man nutzt dazu einen Komponentenkleber. Die Folie muss sehr sauber sein. Dann wird die fehlerhafte Stelle mit einem Haftvermittler behandelt. Er wird einfach aufgetragen und muss 10 bis 15 Minuten einwirken. Auf diesem wird doppelseitiges Klebeband befestigt. Darauf wird ein Stück Folie in entsprechender Größe gedrückt und fest angedrückt.
Undichte Stelle im Teich finden
Gerade die preiswerten PVC-Folien neigen mit den Jahren dazu, dass sie ihren enthaltenen Weichmacher verlieren. Sie entweichen einfach. Das hat zur Folge, dass die Folien spröder werden und auch mal reißen können. Man merkt es daran, dass ständig der Wasserstand sinkt, je nach Größe der Stelle mehr oder weniger schnell.
Hier hilft nur eines. Erst einmal muss man die Höhe des Lecks finden. Dazu muss der Teich gefüllt und jeden Tag beobachtet werden. Am besten man markiert an einer Stelle, wie viel Wasser jeden Tag entweicht. Wenn der Wasserstand nicht mehr drastisch sinkt, hat man das Niveau gefunden, auf welchem man suchen muss. Nun muss die Folie in dieser Zone ringsherum gesäubert werden, damit man undichte Stellen besser erkennen kann. Oft hilft auch Tasten. Manchmal liegt ein Stein, ein spitzer Ast oder ähnliches unter der Folie und ist für das Leck verantwortlich. Das kann man mit den Händen schnell herausfinden.
Die richtige Entsorgung
Teichfolie kann nicht einfach über den Restmüll entsorgt werden. Das liegt an den Inhaltsstoffen. Wenn man Glück hat, zählt sie zum Sondermüll und kann auf den nächsten Recyclinghof gebracht werden. Allerdings fallen da meist Kosten an, das ist aber über die einzelnen Bundesländer geregelt.
Fazit
Ein Teich mit Teichfolie angelegt, bietet vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten. Teichfolie ist eine vergleichsweise preisgünstige Variante, je nach Qualität und Dicke der Folie. Am besten legt man den Teich mit nur einem Stück Folie aus. Wenn das nicht geht oder wenn repariert werden muss, bieten sich zwei Verfahren an, das Kleben und das „Schweißen“. Beides verbindet, aber das Schweißen ist stabiler. Eine Folie auszulegen ist nicht allzu kompliziert, man sollte sich aber Hilfe holen. Allein gelingt das meist nicht so gut, vor allem bei größeren Teichen. Wichtig ist, die Form des Teiches gut auszuarbeiten, bevor die Folie verlegt wird. Wer Hilfe benötigt, sollte sich an einen Fachmann wenden. „Teichbauer“ findet man in Fachmärkten oder im Internet.