Die Anzahl an Algenarten, die im Gartenteich ihr Unwesen treiben, ist lang. Kommen ein hoher Fischbesatz, reichlich Futter, ein beträchtlicher Nährstoffgehalt und eine spärliche Bepflanzung zusammen, laufen Algen zur Hochform auf. Das Wasser wird grünlich-trüb, was die ästhetische Wirkung des Teiches als Wohlfühloase gründlich zunichte macht. Solange sich das Gewässer in der biologischen Balance hält, existieren sie in friedlicher Koexistenz mit Pflanzen und Tieren. Erst ein Nährstoffüberschuss löst die gefürchtete Algenblüte aus. Um diesem Desaster vorzubeugen, pflanzen kundige Hobbygärtner gezielt Teichpflanzen gegen Algen, die ihre Aufgabe freilich nur dann erfüllen, wenn die Vorgaben für Einsetzen, Pflege und Überwintern beherzigt werden.
Funktionelles Pflanzenarrangement
Stellt der kundige Hobbygärtner den Pflanzplan für seinen Gartenteich auf, verfolgt er zwei zentrale Ziele. Einerseits möchte er eine harmonische, blütenreiche Optik schaffen; andererseits stehen starkzehrende Teichpflanzen gegen Algen im Fokus. Es gilt also, einen strategisch klugen Mix an Wasserpflanzen für den Uferbereich, für die Flachwasser- sowie die Tiefwasserzone zusammenzustellen, der idealerweise beide Voraussetzungen erfüllt. Die folgende Auflistung bietet einen Auszug aus der facettenreichen Vielfalt geeigneter Pflanzenarten und Sorten.
Sumpfpflanzen für die Uferzone
- Sumpfiris (Iris laevigata)
- Kleiner oder großer Rohrkolben (Typha)
- Igelkolben (Sparganium erectum)
- Zwergbinse (Juncus ensifolius)
- Binse (Juncus)
Flachwasser-Pflanzen
- Kalmus (Acorus)
- Tannenwedel (Hippuris vulgaris)
- Pfennigkraut (Lysimachia nummularia)
- Schwanenblume (Butomus umbellatus)
- Riesenvallisneria (Vallisneria gigantea)
Tiefwasser-Pflanzen/Unterwasser-Pflanzen
- Hornkraut (Ceratophyllum demersum)
- Tausendblatt (Myriophyllum aquaticum)
- Dichtblättrige Wasserpest (Egeria densa)
- Kanadische Wasserpest (Elodea canadensis)
- Seerose (Nyphaea)
Schwimmpflanzen
- Algenfarn (Azolla spec)
- Froschbiss (Hydrocharis morsus-ranae)
- Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes)
- Dreifurchige Wasserlinse (Lemna trisulca)
- Schwimmfarn (Salvia natans)
- Sternlebermoos (Riccia fluitans)
Diese stark zehrenden Teichpflanzen entziehen den Algen aufgrund ihres beträchtlichen Nährstoffverbrauchs die Nahrungsgrundlage. In welchem Umfang sie gepflanzt werden, hängt von der Größe des Gewässers ab sowie der Anzahl der darin lebenden Fische und anderen Lebewesen.
Sumpf- und Uferpflanzen
In der Sumpf- und Uferzone des Gartenteichs tummeln sich Pflanzenarten, die einerseits gegen Algen wirken und sich andererseits einer weitverbreiteten Popularität erfreuen. Der beliebte Rohrkolben zählt hierzu oder die Binse. Dank der guten Erreichbarkeit, macht es dem Gartenfreund wenig aus, dass sie so kräftig gedeihen.
- Verwelkte, vertrocknete und abgestorbene Pflanzenteile auslichten.
- Im Herbst einen radikalen Rückschnitt bis zum Boden ausführen.
- Bei Bedarf die Rhizome ausgraben und einkürzen.
Andere Stauden in diesem Bereich gedeihen häufig auch im herkömmlichen Staudenbeet, wie die Sumpfiris auch Sumpf-Schwertlilie genannt. An diesem Standort werden sie ebenso vor dem Winter zurückgeschnitten, wie im Beet.
Flachwasser-Pflanzen
In den flachen Arealen des Gartenteichs sind einjährige Schönheiten, wie der Kalmus anzutreffen, die in der Regel keinen Schnitt erhalten. Zugleich siedeln kreative Hobbygärtner hier robuste Gesellen an, wie den winterharten Tannenwedel, der die kalte Jahreszeit überbrückt, indem er kurzerhand die Triebe einzieht. Demgemäß wird diese Pflanze erst im Frühjahr vor dem neuen Austrieb geschnitten. Steht der Wasserspiegel nicht zu hoch, breiten sich auf diesem Terrain zudem noch blühende Stauden aus, die gleichfalls das Beet zieren, wie das Pfennigkraut. Bei diesen Gewächsen greift der Gartenfreund zur klassischen Methode des Rückschnitts vor dem Winter.
Tiefwasser- und Unterwasserpflanzen
Bekannte Vertreter unter den Teichpflanzen gegen Algen, die im tiefen Wasser kultiviert werden, sind die Wasserpest und die Seerose, die nach völlig verschiedenen Kriterien geschnitten werden.
- Wuchernde Unterwasserpflanzen regelmäßig kürzen und auslichten.
- Vor dem Winter den Großteil der Gewächse abschneiden, um Fäulnis zu vermeiden.
- Seerosen-Stauden aus dem Wasser holen und die Wurzeln bzw. Rhizome stutzen.
- Gleichzeitig die Stängel und Blätter der Seerose auslichten.
Abhängig von der Seerosen-Art bzw. Sorte ist eine Schnittmaßnahme nur alle 2 bis 3 Jahre erforderlich.
Schwimmpflanzen
Da diese Pflanzenarten auf dem Wasser treiben und nicht im Boden verwurzelt sind, holt der Hobbygärtner sie mit dem Kescher heran, um den Rückschnitt auszuführen. Bei dieser Gelegenheit entfernt er zudem alle kümmerlichen oder krank wirkenden Pflanzenteile. Abhängig von den Witterungsbedingungen schreitet ihre Ausbreitung recht zügig voran. Als Faustregel gilt für Schwimmpflanzen, die gegen Algen wirken, dass ein Drittel bis maximal die Hälfte der Teichoberfläche bewachsen sein sollte. Mit einem einzigen Rückschnitt im Herbst ist es erfahrungsgemäß bei Wasserpest und Kollegen nicht getan.
Schneiden von Teichpflanzen gegen Algen wird demzufolge nicht generalstabsmäßig durchgeführt, sondern abgestimmt auf ihren individuellen Habitus und ihre spezifischen Bedürfnisse.
Einsetzen
Gartenfreunde haben die Wahl, ob sie ihre Teichpflanzen unmittelbar in das Substrat oder mithilfe spezieller Pflanzkörbe einsetzen. Empfehlenswert ist, winterharte Pflanzen, die ohnehin das ganze Jahr im Wasser verweilen, direkt in die Teicherde zu pflanzen. Im Mini- und Terrassenteich erfordert bereits der Platzmangel diese Vorgehensweise. Innerhalb der Ufer- und Flachwasserzone mächtiger Anlagen ist dies alljährlich möglich. Im Tiefwasserbereich eines großen Teiches nimmt der geübte Hobbygärtner die Pflanzung im Rahmen der Neuanlage vor. Für nicht winterharte Exemplare bietet sich die Kultivierung im Korb an, weil sie auf diese Weise ohne größeren Aufwand ins Winterquartier umziehen können.
- Die beste Zeit, Teichpflanzen gegen Algen einzusetzen, ist das späte Frühjahr.
- Schwimmpflanzen einfach auf die Oberfläche des Wassers legen.
- Wurzelnde Gewächse in der richtigen Wassertiefe in die Erde setzen.
- Ausschließlich den blattlosen Wurzelbereich einpflanzen und mit Kies bedecken.
- Alternativ Kunststoffkörbe mit Jute auslegen und das Substrat einfüllen.
- Keine handelsübliche Blumenerde verwenden, sondern nährstoffarme Teich- oder Lehmerde.
- Das Substrat nach dem Einpflanzen mit Kieselsteinen oder Kiessand beschweren.
Idealerweise gewöhnt der erfahrene Hobbygärtner die Teichpflanzen schrittweise an das kühle Wasser. Die Pflanzkörbe stützt er zu Beginn mit Steinen ab, um sie allmählich auf den Boden herabzulassen. In die Erde eingesetzte Wasserpflanzen sollten – wenn irgend möglich – im Verlauf mehrerer Tage geflutet werden, damit die empfindlichen Wurzeln keinen Kälteschock erleiden.
Düngen
Die oberste Aufgabe von Teichpflanzen gegen Algen besteht in der maximalen Aufnahme von überschüssigen Nährstoffen, die über die verschiedensten Wege ins Wasser gelangen. Die Verabreichung von Düngepräparaten nach Zeitplan würde der Algenblüte in die Hände spielen. Folglich nimmt der informierte Hobbygärtner nur dann eine Düngung vor, wenn sie zwingend erforderlich ist. Offenbaren sich an den Wasserpflanzen Mangelerscheinungen, wie gelbe Blattspitzen, Blühfaulheit, matte Farben oder Kümmerwuchs, werden im Vorfeld sämtliche anderen Ursachen im Ausschlussverfahren untersucht. Eine schattige Lage, ein dunkler, verregneter Sommer oder zu hartes Wasser sind ebenfalls mögliche Auslöser dafür, dass es den Teichpflanzen nicht gut geht.
- Teichpflanzen nur düngen, wenn Nährstoffmangel als Ursache außer Zweifel steht.
- Keinen herkömmlichen Pflanzendünger verabreichen, sondern individuellen Teichdünger.
- Vorzugsweise Flüssigpräparate verwenden, statt Stäbchen, Düngekegel oder Tabletten.
An die Dosierung geht der sachkundige Gartenfreund vorsichtig heran. Nachdüngen ist wesentlich unkomplizierter, als eine Überdüngung wieder rückgängig zu machen. Darüber hinaus dürfen die Mittel nicht in direktem Kontakt zu Pflanzen gelangen, weil in diesem Fall Verbrennungen drohen. Sobald die Teichpflanzen signalisieren, dass sie sich erholen, wird die Gabe von Dünger eingestellt.
Schneiden
Die Arten- und Sortenvielfalt an Teichpflanzen gegen Algen erstreckt sich über ein breit gefächertes Spektrum. Entsprechend differenziert geht der geübte Gartenfreund an den Schnitt heran. Zentraler Zeitpunkt für den Rück-, Auslichtungs- und Formschnitt ist der Herbst, wenn der Teich ohnehin winterfest gemacht wird. Stark wuchernde Wasserpflanzen werden im Verlauf der Vegetationsperiode wiederholt gestutzt, um ihre Ausbreitung zu regulieren. Gewächse mit einer langsamen Wuchsgeschwindigkeit erfahren hingegen nur alle paar Jahre einen Rückschnitt.
Vermehren
Die Vermehrung der Pflanzen im Gartenteich wirft in der Regel keine größeren Probleme auf. Als geeigneter Zeitpunkt für diese Maßnahme gilt normalerweise der frühe Sommer. Von einer Vermehrung während des Winters, wie es bei Stauden oder Gehölzen mitunter veranstaltet wird, stellt sich im Teich aufgrund der Gefahr des gefrierenden Wassers als weitgehend aussichtslos dar.
Stecklinge
- Stecklinge auf einer Länge von ca. 15 cm abschneiden.
- Im unteren Teil entlauben und in die Teicherde stecken.
- Anschließend die Pflanzstelle mit Kiessand bedecken.
- Ableger von Schwimmpflanzen einfach auf das Wasser legen.
Rhizome
- Wurzelstücke mit mindestens 1 bis 2 Knospen abschneiden.
- Pflanztöpfe mit einem Lehm-Sand-Gemisch füllen.
- Die Rhizome in das Substrat drücken.
- In einem Wasserkasten am warmen, halbschattigen Ort sprießen lassen.
- Nach ca. 1 Monat die Jungpflanzen in Körben in den Teich einsetzen.
Teilung
- Geeignete Stauden aus dem Pflanzkorb nehmen oder ausgraben.
- Mit dem Spaten oder einem scharfen Messer teilen.
- Jedes Segment als eigenständige Pflanze einsetzen und kultivieren.
Namentlich die Teilung dient nehmen der Vermehrung zugleich als Verjüngungsmaßnahme für Teichpflanzen, wie die Seerose. Selbst wenn keine weiteren Exemplare erwünscht sind, führt der aufmerksame Hobbygärtner alle paar Jahre eine Teilung durch, was die Lebensdauer der ‚Königin der Teichpflanzen‘ erheblich verlängert.
Überwintern
Einheimische Wasserpflanzen gegen Algen erweisen sich durchweg als winterhart. Sie ziehen ihre Triebe ein oder bilden Winterknospen (Turionen), die am Boden ausharren, um im nächsten Frühjahr erneut zu gedeihen. Nachdem sie im Herbst einen Rück- und Auslichtungsschnitt genießen durften, verweilen sie somit während der kalten Jahreszeit an Ort und Stelle. Bei exotischen Stauden stellt sich der Sachverhalt etwas anders dar, denn sie beginnen bereits ab 10° Celsius zu frieren. Spätestens mit Beginn des Winters ist der Gartenfreund froh über seine Entscheidung, die eingewanderten Teichpflanzen im Korb zu kultivieren, denn es erleichtert den Umzug ins Winterquartier ungemein.
- Nicht winterharte Teichpflanzen rechtzeitig vor dem Winter hervorholen.
- Als mustergültiges Winterquartier dient ein genügend großes Aquarium.
- Ein umfunktionierter Bottich, eine alte Zinkwanne oder ähnliches ist akzeptabel.
- Im kühlen Raum überwintern und frühestens Mitte/Ende Mai wieder einsetzen im Teich.
Für den Fall, dass sich eine kompakte Eisdecke bildet, empfehlen Experten, am Teichboden einen Ozonisator zu platzieren. Dieses Gerät gibt sanft und in kleinen Bläschen Sauerstoff ab, was die Entstehung von Faulgasen verhindert. Auf keinen Fall darf ein Loch in die Eisfläche geschlagen werden. Der Lärm macht den Teichpflanzen zwar nichts aus, die Fische hingegen erschrecken sich im wahrsten Sinne des Wortes ‚zu Tode‘. Effektiver wirkt heißes Wasser, das eine kleine Öffnung ins Eis schmilzt. Anschließend mit dem Schlauch der Wasserpumpe soviel Wasser abpumpen, dass eine ca. 20 cm dicke isolierende Luftschicht bildet, die entstehende Faulgase absorbiert.
Fazit
Eine Algenblüte kann die Freude am liebevoll angelegten Gartenteich vehement vergällen. Bei Algen handelt es sich zwar ebenfalls um Pflanzen, die freilich ein Erscheinungsbild schaffen jenseits aller Ästhetik. Damit es erst gar nicht soweit kommt, pflanzt der kundige Hobbygärtner vom Start weg konsequent Teichpflanzen gegen Algen. In punkto Nährstoffverbrauch treten sie in Konkurrenz zu den grünen Winzlingen und halten deren Wachstum im Zaum.