Ursprünglich kommt Tibouchina aus Brasilien, wo sie aufgrund ihrer majestätischen Blüten kurzerhand Prinzessinnenblume genannt wird. Ihre großen Blüten leuchten in nuancenreichen Blau- und Lilatönen. Unter Umständen lässt die Tibouchina mit der Blütenpracht auf sich warten, wie es bei Prinzessinnen ebenso ist. Spätestens ab Ende August sollte es aber klappen, dafür bleiben die Blüten oft über den Winter hinweg erhalten.
Aussaat
Tibouchina lässt sich aus Samen ziehen, dafür eignet sich vor allem die Zeit im Frühling. Zu beachten ist, dass die Samen nur bei Licht keimen. Deshalb sollten die kleinen Samen kaum mit Erde bedeckt werden und an einem hellen Standort stehen. Als Substrat für die Anzucht hat sich Kokohum oder ein Gemisch aus Anzuchterde und Perliten bewährt. Für eine konstante Temperatur und Luftfeuchtigkeit sorgt ein überdachtes Keimgefäß. Die Lichtkeimer brauchen nämlich mindestens 22 Grad und einen feuchten, aber nicht nassen Boden. Die Keimdauer beträgt bei diesen Bedingungen zwischen 3 und 6 Wochen.
Pflanzen
Die Tibouchina besticht gleich mehrfach durch ihr Aussehen. Ihre grünen Blätter haben eine ovale Form und sind beidseitig leicht behaart. Zudem sind sie mit einer zarten, charakteristischen roten Äderung durchzogen. Die Pflanze entwickelt viele prächtige Blüten, die intensiv blau bis violett blühen. Auch die Blüten sind samtig im Griff. Sie können einen Durchmesser von bis zu 12 cm erreichen. Viele Sorten, die hierzulande über den Handel zu beziehen sind, erreichen jedoch nur einen Durchmesser von knapp 6 cm. Unabhängig von ihrer Größe sind die aus fünf aufgefalteten Kronblättern bestehenden Blüten sehr attraktiv. In der Mitte der Blüten sitzen leicht geknickte, dünne, lange Staubfäden, die an Spinnenbeine erinnern. Dieses Merkmal haben sie mit anderen Arten aus der Familie der Schwarzmundgewächse gemein. Trotz der Assoziation mit Spinnentieren verleihen ihnen diese ungewöhnlichen Staubfäden einen besonderen Reiz.
Als Spätblüher erscheinen die Blüten stets am einjährigen Holz. Die zahlreichen Blüten können bei guten Lichtverhältnissen und wenig Hitze bis zu vier Tage geöffnet bleiben. Ist es zu heiß, schließen sie sich früher. Generell hat der Veilchenbaum eine lange Blütezeit, die häufig vom Spätsommer bis in den folgenden Frühling reicht. Die Zierpflanze braucht oft länger bis sie überhaupt anfängt zu blühen, meist ist es um Ende August herum der Fall. Je wärmer der Sommer, desto schneller kommen die Blüten in der Regel. Ältere Blätter verfärben sich im Herbst; das Grün weicht prächtigen Orange- bis Rottönen.
Die Tibouchina kann im Kübel gut und gerne 4 Meter hoch werden, in der Breite verbleibt die Pflanze meist bei einem halben Meter. In der Zimmerkultur ist der Wuchs entsprechend kleiner, da kann man mit einem Wachstum bis maximal 80 cm rechnen.
Umtopfen
Da die Prinzessinnenblume zu den recht schnell wachsenden Pflanzen gehört, sollte einmal jährlich, spätestens alle zwei Jahre umgetopft werden. Der beste Zeitpunkt für ein Umtopfen liegt im Frühling. Hier die Tipps:
- Nicht zu großen Topf wählen. Ist der Topf groß, regt es die Pflanze zwar zum Wachstum an, die Energie wird aber in die Bildung von neuen Wurzeln gesteckt. In der Folge gibt es deutlich weniger Blüten.
- Ein zu großer Topf birgt die Gefahr von Staunässe, da ein Durchtrocknen der Erde länger dauert.
- Als Faustregel gilt: Der neue Topf sollte einen etwa 5 cm größeren Durchmesser haben als der alte. So wächst die Pflanze langsam aber stetig mit dem Topf mit und liefert viele, prächtige Blüten.
- Pflanzgefäß mit gut funktionierendem Wasserabzug aussuchen.
- Jedes Mal beim Umtopfen neues Substrat verwenden.
Pflege
Da die Pflanze schnell wächst, sind die Triebe der Tibouchina häufig nicht sonderlich stabil. Für Stabilität sorgen Rankhilfen, zum Beispiel einfache Bambusstäbe. Durch eine gute Standortwahl, die Schutz vor Winden bietet, minimiert sich dieses Problem.
Standort und Substrat
Für gutes Wachstum und kräftige Blütenbildung braucht die Tibouchina einen warmen, sonnigen Standort mit viel Licht. Übermäßig viel pralle Sonne könnte die Blüten schädigen, aber schattig soll die Pflanze keinesfalls stehen, dann wäre nämlich Laubverlust vorprogrammiert.
Während der Sommermonate liebt die Prinzessinnenblume einen entsprechenden Standort im Freien. Dabei ist es nicht wichtig, ob Balkon, Garten oder Terrasse. Ein wenig windgeschützt sollte der Standort aber sein.
Das beste Substrat für die Tibouchina ist locker und durchlässig. Im Idealfall besteht es aus grobkörnigen Anteilen, zum Beispiel Blähton oder Kies. Auch eine lockere Mischung aus Humus und Sand ist geeignet.
Der Veilchenbaum reagiert empfindlich auf Kalk, daher sollte das Substrat eher säuerlich sein. Für den Kübel eignet sich zum Beispiel fertige Rhododendronerde aus dem Fachhandel mit einem pH-Wert der um 6 liegt.
Gießen
- Im Sommer, vor allem beim Standort im Freien mit viel Sonne, muss reichlich gegossen werden, um schädliche Trockenphasen zu verhindern.
- Bei Zimmerkultur hingegen lieber mäßiger gießen, da die Pflanze empfindlich auf Staunässe reagiert.
- Beim Gießen darauf achten, dass die oberste Erdschicht bereits getrocknet ist, bevor erneut gegossen wird.
- Den Wurzelballen nicht komplett durchtrocknen lassen.
- Achtung: Steht die Prinzessinnenblume zu lange trocken, wirft sie gerne spontan Blüten und Blätter ab.
- Im Winter sollte das Gießen reduziert werden.
- Da die Tibouchina generell empfindlich auf Kalk reagiert, sollten Gärtner, die wissen dass sie hartes Leitungswasser haben, entkalktes Wasser verwenden.
- Wer kann, sammelt Regenwasser zum Gießen, es ist prinzipiell weicher als Leitungswasser.
Düngen
Dank der vielen prächtigen Blüten verbraucht die Prinzessinnenblume auch viele Nährstoffe. Deshalb heißt es regelmäßig düngen, vor allem in der Wachstumsphase von April bis September. Für die Pflanze eignet sich ein Flüssigdünger, der dem Gießwasser zugesetzt wird. Besonders darauf achten, dass der Dünger kalkarm ist. Empfehlenswert sind Düngermischungen für Rhododendren. Je nach Pflanze und Konzentration des Präparats, empfiehlt es sich 1 bis 4 Mal im Monat zu düngen. Dann blüht die Tibouchina fleißig und kräftig.
Schneiden
Der Veilchenbaum gehört zwar zu den eher schnell wachsenden Pflanzen, verzweigt sich aber von Natur aus nicht sehr gut. Deshalb ist es ratsam schon bei den jungen Tibouchinas mit dem regelmäßigen Schneiden anzufangen. Durch den Rückschnitt erreicht man bei der Pflanze einen buschigen Wuchs, der dann großzügig mit Blüten gespickt ist. Dafür werden bei den Pflanzen die diesjährigen Triebe entfernt, bis eine kompakte Form erreicht ist. Um ein optimales Verzweigen zu erreichen, den Schnitt stets hinter dem zweiten Blattpaar ansetzen.
Nach der Blüte sollten die neuen Triebe zurückgeschnitten werden, damit die Pflanze ihre Kräfte in die Produktion neuer Knospen steckt. Da die Tibouchina am einjährigen Holz blüht, führt das Zurückschneiden zu Blütenreichtum. Übermäßig lange oder abstehende Triebe gilt es auf jeden Fall abzuknipsen, diese sind in der Regel nicht kräftig und hängen mit der Zeit herunter.
Je nach Wuchs der Pflanze kann es also dazu kommen, dass die Tibouchina bis zu drei Mal jährlich geschnitten wird. Wer dreimal im Jahr schneidet, tut dies am besten in den Monaten März bis Juni.
Überwintern
Die hübsche Prinzessinnenblume ist nicht winterhart. Deshalb heißt es spätestens ab Mitte Oktober regelmäßig dem Wetterbericht zu horchen. Drohen Temperaturen unter 5 Grad muss die Tibouchina unbedingt nach drinnen geholt werden. Im Bestfall nicht auf die ersten Fröste warten, die übersteht die Pflanze nicht im Freien. So sollte das Winterquartier gestaltet werden:
- Hellen Winterstandort wählen.
- Temperatur zwischen 10 und 15 Grad halten.
- Bei kälteren Temperaturen drohen Schäden.
- Tibouchina bevorzugt eine hohe Luftfeuchtigkeit.
- An milderen Tagen kräftig lüften!
- Im Winter nicht düngen.
- Gießen reduzieren und unbedingt Staunässe vermeiden.
- Sobald es draußen wieder regelmäßig um die 15 Grad ist und die Sonne scheint, kann der Kübel ins Freie.
- Vor der Winterpause die Triebe der Pflanze zurückschneiden.
Vermehren
Der Veilchenbaum lässt sich recht leicht aus Stecklingen vermehren. Dazu werden im Frühjahr abgeschnittene Triebe in Erde gesteckt. Die Stecklinge feucht halten, am besten sind die Bedingungen in einem Gewächshaus oder Pflanzgefäß. Die Stecklinge bewurzeln in der Regel leicht. Es lohnt sich die kleinen Pflänzchen über den Sommer hin bis zum Winter in geschützten Verhältnissen wachsen zu lassen. Das Aussetzen in eigene Kübel kann dann im Frühjahr stattfinden.
Krankheiten und Schädlinge
Die Pflanzen der Tibouchina sind recht robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen. Aus Pflegefehlern resultieren gelegentlich gelbe bis braune Blätter. Bei zu trockener Luft im Winterquartier können Spinnmilben die Pflanze befallen. Diese sind in der Regel leicht mit einer milden Dusche zu entfernen und lassen sich auch mit einem stumpfen Messer von der Unterseite der Blätter abschaben.
Fazit
Die Prinzessinnenblume besticht durch eine Blütenpracht in intensiven Farbschattierungen aus Blau und Violett. Die Kübelpflanze bietet einen tollen Blickfang, da sie häufig sehr lange ins Jahr hinein blüht. Mit regelmäßigen Rückschnitten und dem richtigen Winterquartier kann die Tibouchina einen kompakten Wuchs von mehreren Metern erreichen, aber auch in der Zimmerkultur gedeiht die Pflanze gut.