Wer Tomaten im eigenen Garten anbaut, erlebt hautnah, wie sehr eine gute Ernte vom Wetter abhängig ist: Wird der Sommer warm und trocken, dann wächst an den Pflanzen geradezu eine üppige Ernte heran, ist der Sommer dagegen kühl und verregnet, bleibt die Ernte mager. Mit dem richtigen Tomatendünger und einem profunden Wissen darüber, was die roten Früchte lieben, ist die Chance gut, in jedem Jahr pralle Tomaten aus dem eigenen Garten zu ernten.
Die richtige Sorte
Gerade bei Tomaten ist die Auswahl groß und der persönliche Geschmack bestimmt ebenso wie die geplante Verwendung in der Küche über die Auswahl. Moderne Züchtungen sind gegen die wichtigsten Tomatenkrankheiten resistenter. Es gibt kleine, fruchtig-süße Tomaten, wie Kirschtomaten, die sich einfach zwischendurch vernaschen lassen. Eine der Sorten, die trotz Regen kaum Kraut- oder Braunfäule entwickeln, ist „Philovita“ und mit vielen Früchten, knallorange mit einem säuerlichen Aroma, glänzt die Sorte „Orangino“. Wer gerne mediterran kocht und die dafür benötigten Tomaten aus dem eigenen Anbau bevorzugt, der nutzt Fleisch- und Flaschentomaten. Diese haben ein besonders festes Fruchtfleisch, sind besonders kern- und saftarm: „San Marzano“, „Agro“, „Corianne“, „Timos“ und „Myrto“ sind beliebte Sorten. Aber es gibt auch alte Tomatenzüchtungen, die sich zunehmend größerer Beliebtheit erfreuen, wie die hellgelbe Ananastomate oder bunt gestreifte Tomaten.
Der richtige Tomatendünger
Es gibt viele Sorten an Dünger, die angeboten werden. Diese lassen sich grob in zwei Hauptgruppen einteilen: Mineralischen Dünger, wie Blaukorn, Salpeter und Kalk und in organischen Dünger, der aus Rinderdung, Knochenmehl oder Hornspänen besteht. Diese enthalten die Nährstoffe in organischer Form, als Knochen, Kot, Abfälle von Lebensmitteln, welcher erst durch die Kleinstlebewesen im Boden erschlossen werden muss. Sonst sind die darin enthaltenen Nährstoffe für die Pflanzen nicht nutzbar.
Wenn Sie ihre Pflanzen mit einem organischen Tomatendünger düngen, können Sie sich sicher sein, dass diese bekommen, was sie brauchen. Für die Grundversorgung reichen zum Düngen zwischen drei und fünf Liter Kompost pro Quadratmeter Tomatenbeet, die gleich nach der Vorbereitung des Bodens ausgestreut und eingearbeitet werden. Kompost lässt sich entweder im eigenen Garten mit einem Komposter herstellen, oder ihn vom städtischen Recyclinghof günstig erwerben. Dieser hat den Vorteil, dass er sterilisiert ist und somit keine Krankheiten an die Tomaten weitergibt. Stallmist aus dem Pferdestall ist dagegen oft mit so vielen Antibiotika belastet, dass dieser nicht zum Düngen der Tomaten verwendet werden sollte.
Tomaten sind Sonnenkinder: Sie brauchen viel Sonne und eine Erde mit einem hohen Gehalt an Nährstoffen. Mit vielen anderen Pflanzen vertragen sich die Tomaten gut, wie beispielsweise Radieschen, Spinat, Möhren und Kohl. Dagegen sind Fenchel, Erbsen und Kartoffeln schlechte Nachbarn für Tomaten. Die Tomaten brauchen untereinander einen Abstand von etwa 60 Zentimetern. Wer in doppelten Reihen pflanzt, hält 100 Zentimeter Abstand zwischen den Reihen ein, damit die Pflanzen genügend Platz bekommen. Die kleinen Tomatenpflanzen sollten so tief in die Erde gesetzt werden, dass der Stängel noch fünf Zentimeter im Boden ist. An dieser Basis bilden die Pflanzen ebenfalls Wurzeln aus und können so mehr Wasser und mehr Tomatendünger aufnehmen. Jetzt gilt es.
Pflege und Düngen: Wann und wie oft
Alle zwei Wochen sollten die Tomaten frischen Tomatendünger bekommen. Werden die Ränder der Blätter blass, leiden die Pflanzen an einem Kaliummangel und brauchen noch mehr Dünger. Ein Spezialdünger für Tomaten lohnt sich in jedem Fall – denn selbst hergestellte organische Dünger können auch Krankheiten und Schadstoffe auf die Tomaten übertragen. Nur so ernten Sie Tomaten, die wirklich gesund sind.
Der größte Feind der Tomaten ist die so genannte Kraut- und Braunfäule, eine Tomatenkrankheit (Phytophtora). Diese wird durch einen Pilz hervorgerufen, dessen Sporen durch den Wind über weite Strecken getragen und verbreitet werden. Ist die Oberfläche der Tomatenblätter feucht, kann er sich schnell ansiedeln und die Pflanzen infizieren. Ist der Sommer kühl und feucht, dann begünstigt das Klima den Befall mit dieser Tomatenkrankheit. Wer die infizierten Blätter sofort entfernt, hat noch eine geringe Chance, dass sich die Krankheit nicht weiter ausbreiten kann – vor allen Dingen, wenn das Wetter wärmer und trockener wird.
Die effizienteste Vorbeugung gegen die Kraut- und Braunfäule ist ein Dach über dem Kopf der Tomaten. Das muss nicht unbedingt ein großes Gewächshaus sein, auch ein spezielles Haus für Tomaten mit drei geschlossenen Seiten ist für die Pflanzen völlig ausreichend. Aus Holzlatten und Gewächshausfolie lässt sich ein solches Tomatenhaus einfach selber basteln. Wichtig dabei ist, dass die offene Seite nicht nach Westen, zur Wetterseite hin, zeigt. Dagegen sind rundherum geschlossene Tomatenhäuser oder spezielle Hauben für das Freiland weniger empfehlenswert: Unter der Folie bildet sich Kondenswasser und Pilze haben auf den Tomaten leichtes Spiel. Deswegen sollten auch im Gewächshaus die Tomaten täglich frische Luft bekommen. Jetzt ist regelmäßiges Düngen angesagt.
Tomaten auf der Fensterbank
Wer die Jungpflanzen in einer Gärtnerei kauft, der kann nur zwischen den gängigsten Sorten auswählen. Sollen dagegen seltenere Leckereien in Ihrem Garten wachsen, dann säen Sie doch einfach selber aus. Das geht relativ einfach und es macht Spaß, den kleinen Keimlingen auf der Fensterbank beim Wachsen zuzusehen. Weil seltene Tomatensorten schneller ausverkauft sind, ist es sinnvoll, das gewünschte Saatgut bereits im Februar zu kaufen.
Ab Anfang März werden die Tomaten in kleine Töpfe in Aussaaterde ausgesät, fünf Millimeter hoch mit Erde bedeckt und über die Töpfe noch eine Folie gespannt. Dann heißt es warten, bis die Tomaten keimen und dabei die Erde gleichmäßig feucht halten. Noch brauchen Sie nicht zu düngen. Tomaten brauchen viel Licht, weil sie sonst lange und brüchige Stängel bilden. Es dauert etwa zehn Tage, bis die ersten Keimlinge aus der Erde spitzen. Wenn die ersten richtigen Blätter zu sehen sind, ist es Zeit, die Jungpflanzen zu pikieren. Jede kleine Pflanze braucht mehr Platz zum Wachsen und wird jetzt in einen einzelnen Topf gesetzt.
Zunächst wachsen die Pflänzchen auf der Fensterbank oder im Gewächshaus weiter. Erst nach den Eisheiligen dürfen sie hinaus ins Freie, denn sie vertragen keinen Frost. Werden die Tomaten im Gewächshaus gezogen, dann bringen sie nicht nur einen größeren Ertrag als Freilandtomaten, sondern sie bleiben auch gesünder. Stehen die Pflanzen etwa eine Woche in der Erde, dann sollte man sie mit einem Tomatendünger zum ersten Mal düngen.
Tomaten auf Terrasse und Balkon richtig düngen
Neben der herkömmlichen Methode des Tomatenanbaus im Gartenbeet lassen sich Tomaten auch gut als Balkongemüse kultivieren. Neuerdings lassen sich Tomaten sogar in Säcken oder Beuteln heranziehen und liefern reichlich Früchte. Damit der Anbau gelingt, sollten die Gefäße, ausreichend Löcher haben, damit das Wasser immer gut ablaufen kann. Werden die Gefäße groß genug gewählt, dann können sich die Wurzeln so weit ausbreiten, wie sie es brauchen. Außerdem sind die Pflanzen dann standfester wenn sie hoch wachsen. Die Erde muss ein nährstoffreiches Substrat sein, damit die Tomaten genügend Nährstoffe bekommen. Mit einem organischen Tomatendünger werden die Pflanzen optimal versorgt und wachsen kräftig. Auch spezielle Pflanzerden müssen Sie mit einem Tomatendünger düngen, denn der Vorrat reicht längst nicht über die gesamte Wachstumsperiode der Tomaten. Sind die Pflanzen angewachsen, werden sie regelmäßig mit Tomatendünger versehen. Nur mit ausreichendem Düngen gibt es eine reiche Ernte aus dem Topf.
Pflege
Die Tomatenpflanzen wachsen durchaus so hoch, wie ein Mensch und brauchen sie Holzstäbe, Drähte oder Spiralen aus Metall als Rankhilfen. Mit einem Bindedraht oder einer Klammer werden die Tomatenstängel befestigt. Dabei muss man sorgfältig darauf achten, dass man den Stängel nicht verletzt. Der Bindedraht oder anderes Material sollten nicht so fest gebunden sein, dass sie in den Stängel einwachsen können. Die meisten Stabtomaten werden als eintriebige Pflanzen gezogen: Das heißt, sie müssen regelmäßig ausgegeizt werden. So wird das genannt, wenn die jungen Seitentriebe, die in den einzelnen Achseln der Blätter wachsen, einfach mit den Fingernägeln ausgeknipst werden. Es hat sich außerdem als sinnvoll erwiesen, die unteren Blätter der Tomaten bis zum ersten Ansatz der Früchte zu entfernen. So haben Pilzkrankheiten keine Chance, sich vom Boden her auszubreiten.
Weil in unserem gemäßigten Klima nur Tomaten von etwa fünf bis sechs Blütenständen richtig reifen können, ist es ebenfalls sinnvoll, die weiter oben wachsenden Blütenstände auszubrechen: So kann sich die Pflanze auf das Wachstum derjenigen Früchte konzentrieren, die auch reif werden. Damit sich die Tomate gut entwickeln kann und optimal wächst, ist es wichtig, regelmäßig mit einem organischen Tomatendünger zu düngen. In diesem sind alle notwendigen Nährstoffe enthalten, welche die Pflanze für ein gesundes Wachstum und eine reiche Ausbildung an Früchten benötigt. Wer alle drei bis fünf Jahre den Gartenboden von einem Institut analysieren lässt, kann sich sicher sein, dass er seine Tomaten mit dem Tomatendünger richtig düngen wird. Dieser enthält vor allen Dingen Stickstoff, oft in Form von Hornspänen. Die Tomaten brauchen viel Wasser und Dünger für das Wachstum und auch für die Entwicklung ihrer Früchte.
Fehler beim Düngen
Damit die Pflanze nicht krank wird, ist es besser, sie beim Gießen nicht zu befeuchten, sondern über Töpfe gezielt zu bewässern. Hierbei gilt die Regel, dass die Pflanzen ausgiebig, und dafür lieber seltener gegossen werden. Der beste Zeitpunkt zum Gießen liegt am frühen Morgen, bevor die Hitze alles schnell verdunstet und die Feuchtigkeit somit zunimmt. Eine andere Möglichkeit, Tomaten gut zu bewässern und diese gleichzeitig zu düngen, ist mit Hilfe eines Drainageschlauchs diese automatisch tröpfchenweise zu bewässern. Dabei bleibt die Oberfläche des Bodens weitestgehend trocken – und die Pflanzen auch. Damit die Tomaten gut wachsen, brauchen sie Phosphor, Kalium, Magnesium und Stickstoff. Diese bekommen sie mit einem Tomatendünger: Stickstoff lässt Triebe und Blätter wachsen, Kalium stärkt das Gewebe, Phosphor wird für Wurzeln und Blätter und Magnesium für das Blattgrün benötigt. Zwar sind in einem Volldünger alle Nährstoffe enthalten, doch spezielle organische Tomatendünger extra auf die Pflanzen abgestimmt.
Fazit
Seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sich die Tomate einen festen Platz in unserer Küche erobert. Jährlich isst jeder Deutsche etwa 18 Kilogramm der roten Früchte, die ursprünglich aus Mittel- und Südamerika stammen. Deswegen ist auch der Anbau der Tomate im eigenen Garten so beliebt, vor allen Dingen, weil sich hier seltene Tomatensorten anbauen und ernten lassen, die es so kaum zu kaufen gibt. Mit dem richtigen Tomatendünger ist der Anbau fast ein Kinderspiel.