Tomaten und Paprika aus eigenem Anbau schmecken einfach besser als ihre Supermarkt-Kollegen. Da beide Gemüse hierzulande gedeihen, stellt sich die Frage, ob sie sich auch in direkter Nachbarschaft vertragen.
Mischkultur
Eine gewisse Vielfalt im Gemüsegarten bringt nicht nur Abwechslung auf den Speiseplan, sondern erhöht bei guter Pflege auch die Ernteerträge. Dies setzt jedoch voraus, dass Sie Gemüse (und Kräuter) in der richtigen Zusammensetzung pflanzen. Denn in der Mischkultur wird darauf geachtet, dass lediglich solche Gemüsesorten nebeneinandergesetzt werden, die sich gegenseitig nicht negativ beeinflussen.
Welche Gemüse sich vertragen oder nicht, wird landläufig mit der Bezeichnung „gute“ bzw. „schlechte“ Nachbarn beschrieben. Generell hat ein „guter Nachbar“ zumindest eine der beiden folgenden Eigenschaften:
- Abwehr von Schädlingen
- unterschiedliche Höhe des Nährstoffbedarfs
So werden Starkzehrer abwechselnd mit mittel- und schwachzehrende Pflanzen kombiniert, um den Boden nicht zu ermüden. Das Nebeneinanderpflanzen von Schwachzehrern ist theoretisch möglich, wird jedoch in der Regel nicht praktiziert, da das Gartenbeet dann nicht optimal genutzt werden würde.
Tomaten und Paprika zusammen pflanzen?
Das Zusammenpflanzen von Tomate (Solanum lycopersicum) und Paprika (Capsicum) wird unterschiedlich bewertet. Nach dem Konzept der Mischkultur sollten Sie die beiden Gemüse jedoch nicht nebeneinander pflanzen. Daneben gibt es aber auch noch weitere Argumente, die gegen eine Nachbarschaft sprechen.
Gleiche Pflanzenfamilie
Eine Grundregel besagt, dass Gemüse aus der gleichen Pflanzenfamilie schlechte Nachbarn sind. Da Tomaten und Paprika zur Familie der Nachtschattengewächse (Solanaceae) gehören, vertragen sie sich demnach nicht.
Nährstoffkonkurrenz
Als Starkzehrer haben Tomaten und Paprika einen hohen Nährstoffbedarf. Darüber hinaus konkurrieren sie aufgrund ihrer Verwandtschaft um die gleichen Nährstoffe. Deshalb kann es zu folgenden Entwicklungen kommen:
- beide Gemüsearten kümmern
- nur ein Gemüse gedeiht prächtig
Dem gegenüber argumentieren die Befürworter einer Nachbarschaft, dass die Nährstoffkonkurrenz durch regelmäßige (organische) Düngergaben ausgeglichen werden kann.
Krankheiten und Schädlinge
Die Verwandtschaft der beiden Gemüse ist auch in puncto Krankheiten und Schädlinge problematisch:
- ziehen die gleichen Krankheitserreger und tierische Plagegeister an
- Befall bzw. Krankheit breitet sich rasant auf beide Kulturen aus
Ähnlich wie beim Nährstoffbedarf zielt die Argumentation der Befürworter auch hier auf Pflege und Kulturführung ab. Diese sollen bei höheren Aufwand die Gefahr von Krankheiten und Schädlingen verringern.
Platzbedarf
Tomaten- und Paprikapflanzen haben gemeinsam, dass sie für eine optimale Entwicklung viel Platz brauchen:
- großer Abstand zwischen den Reihen der beiden Kulturen nötig
- führt zum Verlust von Anbaufläche im Beet
Verzichten Sie auf die Nachbarschaft der beiden Gemüsearten, sparen Sie Platz. Diesen können Sie für einen guten Nachbarn, wie zum Beispiel Basilikum für Tomatenpflanzen, nutzen.
Wärme
Da beide Nachtschattengewächse Wärme lieben, passen sie im Beet unter diesem Gesichtspunkt zusammen. Anhänger der „guten Nachbarschaft“ argumentieren damit, dass die höher wachsenden Tomatenpflanzen die niedrigeren Paprikapflanzen wärmen. Allerdings kann es sich dabei nur um bestimmte Tomatensorten, vermutlich Stabtomaten, handeln. Bei Busch- oder Strauchtomaten ist dies aufgrund der Wuchshöhe schwer vorstellbar.
Häufig gestellte Fragen
Ja. Setzen Sie die Tomatenpflanzen an den Rand des Hochbeets. Die Pflanzen ranken dann nach unten und Sie sparen Platz. Für den Paprikaanbau sollten Sie aus Platzgründen eine kompakte Sorte wählen und sie in die Mitte des Hochbeetes pflanzen. Diese Bepflanzung hat zudem den Vorteil, dass die beiden Gemüse nicht direkt nebeneinander wachsen.
In der Kübelkultur sollten Sie die beiden Gemüse separieren, da die Versorgung mit Nährstoffen begrenzt ist. Stellen Sie die Kübel nebeneinander, sollten Sie darauf achten, dass Krankheiten nicht übertragen und Schädlinge nicht von einer Pflanze zur nächsten wandern können.