Die zu den Liliengewächsen zählende Tulpe (Tulipa) wächst ausdauernd und krautig und je nach Sorte, mit Wuchshöhen von 10 bis 70 cm. Es gibt Tulpen, die nicht nur durch ihre Blütenform oder -farbe bestechen, sondern mit einem intensiven Duft. Sie zieren Staudenbeete, Steingärten oder den Rand von Rasenflächen. Doch, was ist, wenn die Tulpen nicht blühen, was können die Ursachen dafür sein?
Wenn die Tulpenblüte ausbleibt
Die Tulpe zählt zu den ersten Frühlingsboten. Mit ihren etwa 150 Arten ist sie die mit Abstand größte und variantenreichste Gattung unter den Zwiebelblumen. Es gibt sie in nahezu jeder Blütenfarbe, den verschiedensten Farbkombinationen und intensiv duftend. Während sich einige im Halbschatten größerer Gehölze am wohlsten fühlen, bevorzugen andere eher lichte Standorte in Steingärten aber auch Schalen und Töpfen. Wenn die Tulpen dann die Blüte verweigern, schmerzt dass das Gärtnerherz empfindlich. Bleibt die Blüte aus, kann das unterschiedliche Ursachen haben.
Ursachen und Lösungen
Im Frühjahr werden sie sehnsüchtig erwartet und nach wenigen Wochen ist es auch schon wieder vorbei mit der Blütenpracht. Bekommt die Tulpe nach dem Verblühen die richtige Pflege, zeigt sie auch im nächsten Jahr wieder ihre farbenprächtigen Blüten. Dagegen können Fehler in der Pflege, bei der Pflanzung, ein ungünstiger Standort aber auch Schädlinge, insbesondere Wühlmäuse, die Hoffnung auf eine erneute Tulpenblüte im nächsten Jahr schnell zunichtemachen.
Nährstoffmangel
Tulpen können nur Blüten ausbilden, wenn sie ausreichend Nährstoffe bekommen. Sie gehören zu den Starkzehrern und benötigen dementsprechend viele Nährstoffe. Je größer die Blüten sind, desto höher ist der Nährstoffbedarf. Ein Mangel lässt sich relativ einfach beheben.
- bereits im Frühjahr etwas Kompost oder Hornspäne in den Boden einarbeiten
- oder andere organische Dünger mit hohem Kalium- und Magnesiumanteil verwenden
- generell während des Blattaustriebs, bis kurz vor der Blüte düngen
- neben regelmäßiger Düngung auch Rückschnitt zum richtigen Zeitpunkt wichtig
- Zwiebeln ziehen nach der Blüte Nährstoffe aus den grünen Pflanzenteilen
- Blätter und Stängel stehen lassen, bis sie welk sind
Werden die grünen Teile der Tulpe direkt nach der Blüte mit abgeschnitten, gehen ihr wichtige Nährstoffe verloren, die sie für einen guten Start in die nächste Saison benötigt. Deshalb sollten die Blätter so lange stehen bleiben, bis sie vollständig verwelkt sind.
Zu viel Nässe
Eine weitere Ursache für fehlende Blüten kann zu viel Nässe bzw. ein zu nasser Herbst oder Winter sein. Wenn zu viel Regen nicht mehr abfließen kann, kann es an den Tulpenzwiebeln schnell zu Fäulnis und Schimmelbildung kommen. Das wiederum kann die Zwiebeln stark schwächen und schlimmstenfalls sogar komplett verderben lassen.
- zu viel Nässe nicht nur im Herbst und Winter ein Problem
- auch im Sommer an zu nassen Standorten
- zwischen anderen Pflanzen, die viel Wasser benötigen und häufig gewässert werden
- Zwiebeln können dort leicht faulen
- demzufolge auf den richtigen Standort achten
- um die Gefahr von zu viel Nässe zu umgehen, Zwiebeln ausgraben
- erst, nachdem sie komplett vergilbt bzw. verwelkt sind
- nach dem Ausgraben an einem schattigen und trockenen Platz lagern
Ungünstige Standortbedingungen
Wenn Tulpen nicht blühen wollen, liegt das teilweise auch am Standort bzw. dem Boden. Diese Zwiebelblumen können mehrere Jahre an ein- und demselben Standort stehen, sofern sie in sandigen, sommertrockenen Böden stehen, wo die Zwiebeln immer gut abtrocknen können. Das kann z.B. unter Gehölzen, vor Hecken oder zwischen Stauden und Rosen sein.
Bei Neupflanzungen sollte man jedoch darauf achten, Standorte zu wählen, an denen in den Vorjahren keinen Tulpen standen. Die Zwiebeln können durch Bodenpilze geschädigt werden, sodass die Blüte mit den Jahren immer geringer ausfällt oder ganz ausbleibt, der Boden wird ‚tulpenmüde‘.
Fehler bei der Pflanzung
Auch Fehler bei der Pflanzung können dazu führen, dass die Tulpen zwar Blätter aber keine Blüten ausbilden. Das betrifft vor allem den Zeitpunkt der Pflanzung sowie Pflanztiefe und -abstand.
- um im Frühjahr auszutreiben, winterharte Tulpenzwiebeln vor dem ersten Frost pflanzen
- bester Zeitpunkt im Herbst, zwischen September und Mitte November
- wenn der Boden bereits leicht abgekühlt ist
- in der Regel, wenn die Außentemperaturen unter zehn Grad liegen
- werden Zwiebeln zu tief gepflanzt, meist nur Blätter und keine Blüten gebildet
- Pflanztiefe variiert je nach Beschaffenheit des Bodens und der Größe der Zwiebel
- in sandigen Böden, bis zu einer Tiefe von 30 cm
- in normaler Gartenerde, zwischen 15 und 20 cm tief
- grundsätzlich mit dem Doppelten der Zwiebelhöhe mit Erde bedecken
- bei Pflanzabständen etwa 15 cm empfehlenswert
Schädlinge
Der beste Standort und die beste Pflege nutzen nichts, wenn sich Schädlinge, insbesondere Wühlmäuse an den Tulpenzwiebeln zu schaffen machen. Blumenzwiebeln stehen ganz oben auf dem Speiseplan dieser lästigen Nager. Haben sie die Zwiebeln ausfindig gemacht, bleibt in der Regel nicht nur die Blüte aus. Zu retten sind diese Zwiebeln meist nicht, da hilft nur eine gute Vorbeugung. Die sieht vor, dass die Zwiebeln so gepflanzt werden, dass die Nager keine Möglichkeit haben, an sie heranzukommen.
Dazu kann man sie in ca. 20 cm großen Pflanzkörben oder Drahtgeflechten in die Erde setzen oder man verwendet Reisig bzw. Schnittgut, beispielsweise aus dem Rosenschnitt. Man hebt ein größeres Pflanzloch aus und kleidet es nestartig mit einem dichten Geflecht aus Schnittgut bzw. Reisig aus, sowohl den Boden als auch die Seitenwände. Anschließend füllt man mit Erde auf, bis alle Zwischenräume geschlossen sind. Dann setzt man mittig die Tulpenzwiebeln ein und überschüttet diese locker mit Erde. So sollten die Zwiebeln gut vor Wühlmausfraß geschützt sein.
Fazit
Tulpen gehören zu den schönsten und facettenreichsten Frühjahrsblühern. Ihre Blüten beeindrucken mit einer großen Farben- und Formenvielfalt. Je nach Pflanzzeit blühen sie zwischen Ende März und Anfang Mai. Gelegentlich passiert es auch, dass trotz grüner Blätter die Blüte ausbleibt. Dann gilt es die Ursachen herauszufinden und entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.