Macht sich Unkraut im Rasen breit, sind Hausmittel probate Helfer im Kampf gegen die ungebetenen Gäste. Aber Vorsicht, nicht jedes Mittel bleibt ohne Folgen für den Boden.
Unkraut im Rasen
Die Bezeichnung „Unkraut“ (Beikraut, Wildkraut) steht ganz allgemein für Pflanzen, die unerwünscht sind. Um welche Pflanzenarten es sich dabei konkret handelt, liegt im wahrsten Sinne des Wortes im Auge des Betrachters. Deshalb lässt sich bei Unkräutern im Rasen nur eine Gemeinsamkeit ausmachen: Sie stören das ästhetische Empfinden.
Angesichts dessen erhebt die nachfolgende Liste keinen Anspruch auf Vollständigkeit, sondern listet in alphabetischer Reihenfolge lediglich jene Pflanzen auf, die sich häufig auf der Rasenfläche breitmachen:
- Ampfer (Rumex)
- Braunelle (Prunella vulgaris)
- Ehrenpreis (Veronica chamaedrys)
- Frauenmantel (Alchemilla, verschiedene Arten)
- Gänseblümchen (Bellis perennis)
- Günsel (Ajuga, verschiedene Arten)
- Hornkraut (Cerastium, verschiedene Arten)
- Kriechender Hahnenfuß (Ranunculus repens)
- Löwenzahn (Taraxakum officinale)
- Schafgarbe (Achillea, verschiedene Arten)
- Wegerich (Plantago, verschiedene Arten)
- Weißklee (Trifolium repens)
- Wiesenklee (Trifolium pratense)
Hausmittel gegen Rasenunkraut
Hausmittel sind häusliche Mittel, die oft auf eine lange Tradition zurückblicken können. Deswegen gelten sie im Vergleich zur chemischen Keule als umweltschonend und werden in der Pflanzenpflege häufig als Dünger oder gegen Krankheiten und Schädlinge eingesetzt.
Bei der Bekämpfung von Rasenunkraut müssen manche Hausmittel jedoch aus einer anderen Perspektive betrachtet werden, da sie ähnliche Folgen wie Herbizide haben können. Deswegen wird der Einsatz von Salz, Essig und Backpulver heute nicht mehr empfohlen.
Backpulver
- Zubereitung: keine
- Anwendung: über das Rasenunkraut streuen
- Wirkungsweise: schafft unwirtliche Bedingungen, trocknet die Pflanzen aus
- Kollateralschäden: tötet Mikroorganismen ab, erhöht den Salzgehalt des Bodens, belastet das Grundwasser
Brennnesseljauche
- Zubereitung: Brennnesselblätter zusammen mit Wasser etwa zwei Wochen abgedeckt gären lassen
- Anwendung: bei sonnigem Wetter auf die Blätter des Unkrauts gießen
- Wirkstoff: Sonne plus Jauche lassen die Blätter verbrennen
- Kollateralschäden: kann benachbartes Gras in Mitleidenschaft ziehen
Essigessenz
- Zubereitung: keine
- Anwendung: über das die unerwünschten Pflanzen gießen
- Wirkstoff: Essigsäure (Acidum aceticum, C2H4O2)
- Kollateralschäden: übersäuert den Boden; belastet das Grundwasser
Holzasche
- Zubereitung: keine (Abfallprodukt)
- Anwendung: im Herbst regelmäßig auf die unerwünschten Pflanzen streuen
- Wirkung: verhindert den Neuaustrieb im nächsten Frühjahr; stärkt das Gras
- Kollateralschäden: keine bekannt
Kochendes Wasser
- Zubereitung: Wasser kochen
- Anwendung: auf die Unkräuter gießen, abgestorbene Pflanzen entfernen, Stelle erneut mit kochendem Wasser übergießen
- Wirkungsweise: Hitze
- Kollateralschäden: lässt bei ungenauer Anwendung auch das Gras absterben
Salz
- Zubereitung: keine
- Anwendung: auf das Rasenunkraut streuen
- Wirkungsweise: Wasserentzug lässt die Pflanzen verdorren
- Kollateralschäden: tötet im Boden lebende Mikroorganismen ab (zu hoher Salzgehalt); belastet das Grundwasser
Mischungen
Neben der reinen Anwendung können Sie das Unkraut im Rasen auch mit einem Mix aus verschiedenen Komponenten vernichten. Gängige Mixturen sind:
- Backpulver mit Wasser
- Essig mit Wasser
- Backpulver, Essig und Wasser
- Salz mit Wasser
Da jedoch in allen Mischungen die problematischen Mittel Salz, Essig und Backpulver enthalten sind, kann Ihre Anwendung nicht empfohlen werden. Denn auch die Mixturen wirken sich negativ auf Boden, Rasen und Grundwasser aus.
Häufig gestellte Fragen
Im Prinzip ja, aber das ist ein langwieriger Prozess. Denn dunkle und lichtundurchlässige Folie macht den unerwünschten Pflanzen erst nach gut einem Jahr endgültig den Garaus. Deshalb ist auch das Abdecken mit Zeitungspapier nur ein gut gemeinter Tipp, der jedoch ohne Wirkung bleibt. Denn die Zeitung löst sich viel schneller auf, als das Unkraut abstirbt.
Das Wasser von Nudeln oder Kartoffeln soll Unkräuter abtöten, wenn Sie es heiß bis kochend über die Pflanzen gießen. Ob die Wirkung dabei auf der enthaltenen Stärke oder dem kochenden Wasser beruht, sei dahingestellt. Problematisch ist jedoch, dass Nudeln und Kartoffeln in Salzwasser gekocht werden. Denn das schädliche Salz gelangt bei der Bekämpfung von Rasenunkraut zusammen mit dem Wasser in den Boden.