Bei den kleinen orangen ähnlichen Früchten ist die Erkennung zwischen Clementinen (Citrus × clementina) und Mandarinen (Citrus reticulata) für viele schwierig. Typische Merkmale lassen sie jedoch schnell voneinander unterscheiden.
Ursprung
Die Citrus reticulata stammt ursprünglich aus Asien. Die Engländer brachten sie Anfang des 19. Jahrhundert nach Europa.
Die Clementine wurde indes erstmals Anfang des 20. Jahrhunderts in der Mittelmeerregion entdeckt. Ihren Namen verdankt sie dem französischen Mönch Frère Clément. Er züchtete diese Fruchtart.
Pflanzengattung
Die Mandarine stammt aus der Gattung der Zitrusgewächse (Citrus). Bei der Clementine handelt es sich indes um eine Kreuzzüchtung aus der Mandarine und Bitterorange. Damit zählt sie zu den Hybriden, wenngleich ihr botanischer Name Citrus × clementina verrät, dass es sich dennoch um ein Zitrusgewächs handelt. Das „x“ kennzeichnet stets eine Hybridart.
Vitamine und Mineralstoffe
Zitrusfrüchte gelten im Allgemeinen als sehr gesund, weil sie reichlich Vitamine und Mineralien beinhalten. Der jeweilige Gehalt ist bei beiden Zitrusarten unterschiedlich:
Pro 100 Gramm
- Folsäure: Mandarine sieben Milligramm – Clementine 33 Milligramm
- Kalzium: Mandarine 33 Milligramm – Clementine 30 Milligramm
- Kalium: Mandarine 210 Milligramm – Clementine 130 Milligramm
- Vitamin C: Mandarine 30 Milligramm – Clementine 54 Milligramm
- Magnesium: Mandarine 11 Milligramm – Clementine 10 Milligramm
Optischer Unterschied
Die beiden kleinen „Schwestern“ der Orange lassen sich optisch bei genauer Betrachtung optisch gut durch folgende Merkmale voneinander unterscheiden:
- Mandarinenschale ist leicht dunkler
- Besitzt kugeligere Form als eine Clementine, diese ist flacher
- Meist geringfügig größer im Umfang
- Mandarinenfruchtfleisch in kräftigem Orange, Clementinenfruchtfleisch hell-gelb
- Mandarinenstücke durch dünnes Häutchen getrennt, Clementinenstücke nicht (direkt aneinander liegend)
Schale
Wer keinen direkten Vergleich zwischen Mandarine und Clementine für den optischen Unterschied vorliegen hat, kann Unterschiede an den Schalen sowie dem Pellen erkennen:
- Clementinenschale dicker und deshalb schwierig zu pellen
- Mandarinenschale dünner und löst sich leicht vom Fruchtfleisch
Anzahl Schnitze
Ein weiteres Indiz für das Auseinanderhalten von Clementine und Mandarine ist übrigens die Anzahl der Schnitze. Damit sind die Stückchen des Fruchtfleisches gemeint. Während die Mandarine ausnahmslos über neun in der Anzahl verfügt, variiert diese bei der Clementine zwischen acht und zwölf.
Kerne
Kerne sind in den Früchten unbeliebt. Aus diesem Grund werden Mandarinen zunehmend seltener angebaut, weil sie sehr kernlastig sind. Die Clementine ist in der Regel kernlos, wenngleich auch hier der ein oder andere Kern vorhanden sein kann.
Geschmack
Spätestens beim Geschmack fällt der Unterschied zwischen einer Mandarine und einer Clementine auf:
- Hybridsorten spürbar süßer als eine Mandarine
- Mandarine dafür deutlich milderes Fruchtaroma
- Clementine festeres Fruchtfleisch als Mandarine
- Mandarine sehr saftig (bei idealem Reifegrad)
Haltbarkeit
Ein deutlicher Unterschied ist bei der Haltbarkeit zu bemerken. Eine Citrus reticulata ist nach der Ernte etwa nur für ein bis zwei Wochen haltbar. Die Clementine bleibt unter optimalen Bedingungen indes bis zu acht Wochen frisch. Dies ist dem Fakt geschuldet, dass die Mandarinenschale dünner ist und luftiger am Fruchtfleisch anliegt. Dadurch neigt sie schneller zum Austrocknen als eine Clementine.
Pflanzenunterschiede
Unterschiede sind nicht ausschließlich über die Früchte zu erkennen, sondern auch zwischen Mandarinen- und Clementinenbäumen zeigen sich diese wie folgend:
- Wuchshöhe: Mandarine bis maximal 2.50 Meter – Clementine bis zu 6 Meter (in Kübeln nicht so hoch)
- Wuchsform: Mandarine häufig als Halbstamm – Clementine häufig als Hochstamm im Angebot
- Winterhärte: Mandarine kälteempfindlich, frostfreie Überwinterung erforderlich – Clementine: verträgt Frost, Überwinterung im Freien möglich
- Erntereife: Mandarine überwiegend zwischen März und April, frühreife Sorten ab Dezember – Clementine von November bis Januar
- Pflanzen-/Blütenduft: Mandarine weniger intensiv als beim Clementinenbaum
Häufig gestellte Fragen
In den meisten Fällen sind es Clementinen. Weil sie keine bis kaum Kerne aufweisen, ist die Nachfrage größer. Zudem sorgt dieser Fakt dazu, dass die Mandarinen vermehrt nur noch im Mittelmeerraum angebaut und dementsprechend importiert werden. Verbraucher können Clementinen leichter vom regionalen Markt erhalten, was ökologische Vorteile mit sich bringt.
Nein. Beides sind Zitrusgewächse und haben zum Erreichen ihrer Reife zwischen sechs und 18 Monate am Baum zu verbleiben. Eine Nachreifung nach dem Pflücken erfolgt bei beiden nicht.