Das Usambaraveilchen begeistert nicht nur mit einer üppigen, dicht gedrungenen Blüte, sondern gilt auch als Dauerblüher. Seine Anspruchslosigkeit macht seinem Besitzer die Pflege leicht. Blüht Saintpaulia ionantha nicht, schließt dieser daher häufig einen Pflegefehler als Ursache aus. Jedoch sollte er wissen, dass die Pflanze so manchen nicht artgerechten Zustand mit einer ausbleibenden Blüte bestraft.
Den richtigen Standort wählen
Ein falscher Standort gehört zu den häufigsten Ursachen dafür, dass das Usambaraveilchen nicht blüht. Glücklicherweise ist dieser Fehler schnell behoben. Die richtigen Licht- und Temperaturverhältnisse sind hier ausschlaggebend. Geeignete Orte, um Saintpaulia ionantha zum Blühen zu bringen, sind daher
- helle bis halbschattige Orte
- keine direkte Sonne
- keine Zugluft
- ein Fenster mit nördlicher Ausrichtung
- Temperaturen von 20 bis 25°C
Für ausreichend Luftfeuchtigkeit sorgen
Gewiss legt das Usambaraveilchen ebenfalls Wert auf hygienische Bedingungen bei der Pflege, jedoch ist dies nicht der hauptsächliche Grund, weshalb es sich ausgerechnet in Nasszellen ausgesprochen wohl fühlt. Da das afrikanische Gewächs hohe Luftfeuchtigkeit leibt, ist es auf der Fensterbank eines warmen Badezimmers ideal aufgehoben. Wer seinen Gästen die schöne Blüte nicht vorenthalten möchte, und einen Wohnraum als Standort wählt, schafft mit folgenden Maßnahmen optimale Voraussetzungen:
- Wasserschalen in der Nähe aufstellen
- einen Zimmerbrunnen anschaffen
- Verdunster aufstellen
- Untersetzer mit Wasser und Kieselsteinen füllen
Ein saures Milieu erzeugen
Zu wenig Nährstoffe und ein zu hoher pH-Wert lassen Saintpaulia ionantha nicht blühen. Mit einfachen Mitteln gleicht der Besitzer die Missstände aus:
- humose Erde verwenden
- auf trockene Erde achten
- Erde mit Torf, Perlite, Torfkultursubstrat oder Kompost anreichern
- Rhododendron Erde verwenden
Kalkhaltiges Substrat verhindert die Blüte in jedem Fall.
Die richtige Wassermenge
Beim Gießen des Usambaraveilchens machen Gärtner häufig zwei Fehler:
- unregelmäßige Wassergabe
- falsche Wassertemperatur
Weder zu nass, noch zu trocken, so gedeiht Saintpaulia ionantha am besten. Der Wurzelballen darf auf keinen Fall austrocknen, da die Pflanze ansonsten unmittelbar die Blütenbildung einstellt. Wer die Wässerung einmal vergessen hat und feststellt, dass das Substrat viel zu trocken ist, verschlimmert den Zustand nur noch mehr, indem er die Erde flutet.
Genauso schädlich ist zu kaltes Gießwasser. Kalkhaltig sollte es überdies nicht sein, da dieser Bestandteil das Substrat verändert (siehe oben). Aufgefangenes Regenwasser, dass der Besitzer auf rund 20°C erwärmt nimmt das Usambaraveilchen gerne entgegen. Stehen keine Mittel zur Erwärmung des Wassers zur Verfügung, behilft sich der Züchter folgendermaßen:
-
Leitungswasser in eine Gießkanne füllen
- Torf in ein Baumwolltuch einwickeln
- dieses für ein bis zwei Tage in die Gießkanne tauchen
- Pflanze damit wässern
- Mit Dünger nachhelfen
Eine üppige Blüte bedarf vieler Nährstoffe aus dem Boden. Herkömmliche Blumenerde ist nach kurzer Zeit ausgelaugt. Um das Usambaraveilchen zum Blühen zu bringen, empfiehlt sich daher eine regelmäßige Düngergabe. Auch hier gilt es erneut, das richtige Maß zu finden. Am besten hält sich der Züchter an folgenden Leitfaden:
- von März bis September mit einem flüssigen Volldünger für Blühpflanzen düngen
- oder zu Düngestäbchen greifen
- Dünger all zwei Wochen verabreichen
- bei besonders üppiger Blüte den Abstand auf einmal wöchentlich verkürzen
Überwintern
Jahrelang hat das Usambaraveilchen seinen Besitzer mit einer durchgängigen Blüte beglückt. Umso verwunderter ist dieser, wenn diese plötzlich eingeht und sich nicht neu bildet. Passiert dies im Winter, besteht kein Grund zur Sorge. Das konstante Blühen kostet selbst einen robusten Exoten Kraft. Wahrscheinlich gönnt sich Saintpaulia ionantha in diesem Fall lediglich eine Winterpause. Diese sollte ihr der Züchter auf jeden Fall genehmigen. Mit gezielten Handgriffen fördert er die neue Blütenbildung im März:
- heller Standort
- Temperaturen um 15°C
- Platz am Fenster eines kühlen Raums
- Wassergabe reduzieren
- erst gießen, wenn die oberste Substratschicht angetrocknet ist
- Düngergabe einstellen
Rechtzeitig Umtopfen
Bei einer Pflanze muss das Gleichgewicht zwischen ober- und unterirdischem Wuchs stets ausgeglichen sein. Soll das Usambaraveilchen blühen, brauchen seine Wurzeln demnach ausreichend Platz, um sich zu entwickeln. In den ersten Jahren, wenn die Pflanze einen erkennbaren Wachstumsschub aufweist, ist das Umtopfen daher notwendig. Folgende Anzeichen deuten darauf hin, dass es bereits höchste Zeit wird:
- Wurzelstränge wachsen aus dem Bodenloch des Kübels
- Wurzeln drücken von unten gegen die Substratoberfläche (erkennbare Wölbungen der Erde)
Der richtige Zeitpunkt zum Umtopfen ist der Frühling. Kurz bevor die Pflanze austreibt, tankt sie dank eines Standortwechsels neue Energie. Weiterhin sind folgende Faktoren zu beachten:
- den nächst größten Kübeldurchmesser wählen
- Kübel zuvor mit einer Drainage versehen
- Usambaraveilchen mittig setzen
- die Blattrosette liegt auf dem Topfrand auf
- Erde nicht ganz bis zum Rand auffüllen
- 1 bis 2 cm Platz lassen, damit Gießwasser nicht überläuft
Welke Blätter entfernen
Braun verfärbte Blätter mindern nicht nur die Optik auch die Blütenbildung. Das Usambaraveilchen bringt noch immer Energie auf, um den Pflanzenteil zu versorgen und blüht deshalb nicht. Dies verhindert der Besitzer, indem er das welke Laub regelmäßig entfernt. Manuelles Abzupfen ist hierbei die bessere Variante als ein Rückschnitt.
Schädlinge
Manchmal verhindern jedoch auch Schädlinge die Blütenbildung. Häufige Parasiten sind
- Blattläuse
- Spinnmilben
- Blattälchen
- Wollmäuse
- die Saintpaulia Krankheit
- oder Pilzinfektionen
Blattläuse und Blattälchen erkennt der Züchter bei genauem Hinsehen mit dem bloßen Auge. Dabei handelt es sich um rote, grüne, gelbe oder schwarze winzige Tierchen. Wollläuse und Spinnmilben bilden hingegen fadenartige Gespinste an den Zweigen. Manchmal werden diese erst sichtbar, indem der Halter sie vorsichtig mit Wasser besprüht. Die Tröpfchen bleiben an den Fäden haften. Somit ist es dem Züchter möglich zu erkennen, ob eine Krankheit oder ein Pflegefehler vorliegt.
Zur Behandlung haben sich zahlreiche Hausmittel wie selbst hergestellter Pflanzensud (zum Beispiel aus Neemöl) bewährt. Bei geringem Befall genügt es sogar oft, die Schädlinge mit der Hand zu entfernen. Wer ganz natürlich vorgehen möchte, ersteht im Fachhandel Fressfeinde wie Schlupfwespen oder Marienkäfer. Dabei sollte der Züchter darauf achten, dass die beanspruchten Umgebungsumstände dieser Tiere ebenfalls gegeben sind. Generell sollte er biologische Mittel immer der chemischen Variante vorziehen.
Ein Schädlingsbefall ist deshalb nicht ganz auszuschließen, da die Parasiten sich bei den gleichen Standortbedingungen wie Saintpaulia ionantha wohl fühlen. Ganz anders verhält es sich mit der Krankheit Saintpaulia. Diese entsteht durch eine falsche Pflege. Die häufigste Ursache ist zu kaltes Gießwasser, das der Besitzer bei intensiver Sonneneinstrahlung verabreicht. Folgende Symptome sind typisch für einen Ausbruch:
- hellgrüne oder gelbe Sprenkel auf den Blättern
- Usambaraveilchen blüht nicht
Auch in diesem Fall sind ausschließlich biologische Fungizide zur Behandlung heranzuziehen.