Veilchen sind einheimische Pflanzen und wachsen in den hiesigen Breitengraden wild auf schattigen Wiesenplätzen und an geschützten Standorten in Wäldern. Diese zierlichen Blumen sind aber auch hervorragend für den privaten Garten geeignet. Die Gartenveilchen blühen zeitig im Frühling und betören mit farbenprächtigen Blüten und einem lieblich-süßen Duft. Die mehrjährigen Sorten sind sehr pflegeleicht und eine Zierde für jedes Gartenbeet, wenn man sie lässt, werden sie sich im ganzen Gartenbereich ausbreiten. In Kombination mit anderen Blumen und Stauden ergeben Veilchen ein harmonisches Gesamtbild und verschönern jeden Garten mit ihren herrlichen Blüten.
Idealer Standort, Erdboden, Ein- und Umpflanzen
Veilchen stammen ursprünglich aus dem Gebiet rund um das Mittelmeer und waren früher bis zu den Bergen im Kaukasus, neben großformatigen Gebüschen und an Waldrändern, verbreitet. Mittlerweile haben sie sich in ganz Europa und im östlichen Teil von Nordamerika eingebürgert und erfolgreich durchgesetzt. Die kleinen Blumen bevorzugen schattige Standorte, unter größeren Blumen, Stauden und Gehölzen, brauchen jedoch auch für eine gewisse Zeit am Tag das Sonnenlicht. Für eine üppige Blütenentwicklung ist eine halbschattige bis sonnige Lage optimal. Gartenveilchen sind eine schöne Untermalung für Büsche und Rosenbeete, sie sind in gleicher Weise für eine Bepflanzung in Kübeln und Töpfen auf der Terrasse und dem Balkon geeignet.
Die Blumen gedeihen bei fast jeder Bodenbeschaffenheit, entwickeln sich aber im frischen und humusreichen Erdboden, welcher reich an Nährstoffen und sehr durchlässig ist, am besten. Gartenveilchen vermehren sich von selbst, bei einer Neupflanzung können diese direkt nach dem Kauf aus dem Blumentopf in die Erde gesetzt werden. Aufgrund der geringen Wurzelgröße ist das Einpflanzen in stark besiedelte Gartenbereiche möglich, die Blumen arrangieren sich gut mit dem Wurzeldruck von anderen Pflanzen. Ein Umpflanzen aufgrund starkem Bewuchs ist deshalb nur sehr selten nötig.
- Halbschattiger bis sonniger Standort
- Mit einigen Sonnenstunden am Tag entwickeln sich üppigere Blüten
- Nährstoffreiche, frische und durchlässige Erde, mit einem hohen Humusanteil
- Gedeihen optimal in der Nähe und dem Schatten von anderen Pflanzen und Bäumen
- Einpflanzen ist problemlos, Umpflanzen aufgrund der Genügsamkeit der Veilchen fast nie erforderlich
Richtiges Gießen und Düngen
Veilchen sind sehr robust und kommen mit relativ wenig Wasser aus, was auch an der geringen Größe der Blumen liegt. Im Wechsel der Jahreszeiten können sie mit extrem nassen und trockenen Perioden gut zurechtkommen. In den trockenen und heißen Sommermonaten ist ein zusätzliches Gießen sehr hilfreich und willkommen. Bei dem Verbrauch von Nährstoffen sind die Pflanzen sehr genügsam, braucht aber einen geringen Anteil für eine andauernde und ansehnliche Blütezeit. Ausgehend von einer guten Bodenbeschaffenheit ist eine ergänzende Düngung meistens nicht erforderlich, da normalerweise im Pflanzsubstrat genügend Nährstoffe enthalten sind. Bei einem nährstoffarmen Erdboden sollte gelegentlich ein Dünger zugeführt werden, um die Blütenbildung und das Wachstum zu fördern.
- Normalerweise reicht das Regenwasser und der Tau für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr
- An Sommertagen mit extrem heißen Temperaturen und wenig Niederschlägen sollte gegossen werden
- Düngen je nach Bedarf und abhängig von der Qualität und Nährstoffbeschaffenheit des Erdbodens
- Bei Wunsch nach üppigen Blüten und langanhaltender Blütezeit ist spezieller Dünger für Blumen zu verwenden
Veilchen umpflanzen und Schneiden
Veilchen entfalten sich am schönsten, wenn sie sich im Garten frei ausbreiten können. Selbst Pflasterfugen können diese genügsamen Pflanzen erobern. Jedoch kann es leicht passieren, dass die Blumen unerwünscht im Kräuterbeet auftauchen und den Kräutern den Platz wegnehmen. In diesem Fall ist es erforderlich, die Gartenveilchen an einen anderen Standort zu verpflanzen, an dem sie nicht mehr stören. Das Ausgraben sollte raumgreifend erfolgen, damit die Wurzeln nicht beschädigt werden. Mit einem unversehrten Wurzelballen übersteht das Gartenveilchen einen Umzug ohne bleibende Schäden und fühlt sich direkt an seinem neuen Standort heimisch, wenn die Bedingungen stimmen.
Des Weiteren können die Veilchen in zusammengestellten Blumenbeeten schnell überhand nehmen und müssen dann zurück geschnitten werden. Das Schneiden ist einfach und sollte moderat erfolgen, damit sich die Pflanze ohne Probleme erholen kann. Bei einem ausgreifenden Wachstum bietet es sich an, einen Veilchenstrauß zu pflücken, die grünen Blätter der Pflanze dienen als Dekoration für die Blütenstängel. Ein Veilchenstrauß verziert jeden Wohnbereich und ist ein schönes und wohlriechendes Geschenk für den Muttertag, den Geburtstag oder einen anderen festlichen Anlass.
- Zwischen Frühjahr und Herbst kann das Veilchen beschnitten und umgepflanzt werden
- Im späten Herbst nicht mehr beschneiden und umpflanzen, da sich die Blume bis zur Winterzeit nicht richtig erholen und einleben kann
- Wenn sich die Blumen zu sehr ausbreiten oder unerwünschte Standorte bevölkern, sollte beschnitten oder umgesiedelt werden
- Bei einer großen Ausbreitung können Veilchensträuße gepflückt werden
- Abgestorbene und braune Blätter sind stets abzuschneiden
Bei Bedarf Überwintern
Einheimische Veilchen können den Winter unbeschadet im Garten verbringen. Die meisten Arten sind frosthart und überstehen auch lange Winter mit frostigen Temperaturen und langanhaltenden Schneefällen. Während der Wintermonate bleibt die Belaubung in der Regel erhalten.
Exotische Sorten aus wärmeren Gefilden bezaubern mit außergewöhnlichen Blütenfarben und intensiven Düften, sind dafür aber sehr frostempfindlich und würden einen Winter in den nordeuropäischen Breitengraden nicht überleben. Deshalb müssen diese Veilchen vor den ersten Frostnächten in einem Überwinterungsquartier gelagert werden. Dieses sollte dauerhaft vor Frost geschützt sein und auch über einen genügenden Lichteinfall verfügen, je wärmer und heller, desto besser. Moderates Gießen und eine zusätzliche Lichtquelle helfen den Exoten bei der Überwinterung und sorgen für eine Fortsetzung des Wachstums. Aufgrund der Frostempfindlichkeit ist es ratsam, die exotischeren Veilchensorten nicht direkt in die Erde, sondern in Blumentöpfe und Kübel zu pflanzen und im Garten zu verteilen. Ein Umzug in das Winterquartier ist dann im Herbst schnell und unproblematisch möglich.
Wer auch die einheimischen Sorten im Winter in die Wohnung holen möchte, der muss bedenken, dass Veilchen stark auf Temperaturschwankungen reagieren. Nur wenn Temperaturwerte von 8-10 ° Celsius herrschen, bilden sich Blütenknospen aus. Ist es die ganze Zeit viel wärmer, so entwickelt sich in den Knospen ohne eine vorherige Bestäubung gleich die Saat. Deshalb sollten die Veilchen in kühleren Räumen mit den entsprechenden Temperaturen vorgetrieben und frühestens mit den ersten Anzeichen von Blüten in das warme Zimmer gebracht werden, ansonsten bleibt die erwünschte Blüte komplett aus.
Die Vermehrung der Gartenveilchen
Die Gartenveilchen können an einem passenden Standort über mehrere Jahre eine attraktive Dekoration sein und dem Gartenbesitzer viel Freude bereiten. Wenn die Bedingungen stimmen, vermehren sie sich kräftig von selbst. Nach der Blüte bilden die Pflanzen Samen aus, die der Wind und die Tieren verteilen. Speziell Ameisen sind ganz verrückt nach den Samen von Veilchen, sammeln und verteilen diese selbst an sehr entfernte Plätze und tragen auf diese Weise zu einer natürlichen Verbreitung bei. Veilchensamen können bei Vermehrungswunsch mit der Hand eingesammelt und an einem geeigneten Standort ausgesät werden. Wer jedoch bestimme Sorten echt und rein behalten möchte, muss die Aussaat allerdings verhindern. In diesem Fall ist das frühzeitige Entfernen der Samenkapseln nach der Blütezeit unbedingt erforderlich. Des Weiteren lässt sich das Veilchen durch eine Teilung vermehren, wobei die gesamte Pflanze, einschließlich der Wurzeln, geteilt wird. Diese Teilung sollte im Frühjahr oder im Herbst erfolgen.
- Reichliche Selbstaussaat und mit schnellem Wuchs sorgen die Gartenveilchen für ihre eigene Ausbreitung und kräftige Vermehrung, wenn die Voraussetzungen stimmen
- Die Anzucht ist recht einfach
- Wind und Tiere, speziell Ameisen, verteilen die Veilchensamen in alle Winkel des Gartens
- Zur Reinhaltung der Sorten müssen die Samenkapseln jedoch entfernt werden
- Vermehrung durch Teilung möglich
Blüten, Blütezeit und Wuchshöhe
Veilchen sind vor allem wegen ihrer attraktiven Blüten sehr gefragt. Es existieren ca. 500 verschiedene Arten und innovative Zuchtsorten, mit einer umfangreichen Farbpalette, für die es anscheinend keine Grenzen gibt. Alle Farbentwicklungen gehen jedoch immer auf die ursprünglichen Grundfarben Blau, Gelb, Weiß und Violett zurück.
Gartenveilchen blühen im Frühjahr auf, in der Regel im März und April. Neben den Krokussen und den Schneeglöckchen sind dies die ersten Blumen, welche im Garten erblühen und den Gartenbesitzer mit den schönen Farben erfreuen. Wenn sie im Garten einen idealen Standort und gute Bedingungen haben, blühen sie normalerweise ohne Unterbrechung weiter und vermehren sich ebenfalls von selbst.
Die Blütezeit kann bei guter Pflege durchgehend vom Frühjahr bis zum Herbst dauern. Zu starker Lichteinfall schädigt die Blüten und stresst die Pflanze, Gartenveilchen bevorzugen halbschattige Plätze für ein ungestörtes Wachstum.
Die meisten Veilchensorten erreichen eine Wuchshöhe bis ca. 15 cm, nur wenige Sorten können bis zu ca. 30 cm hoch hinauswachsen.
- Gehört zu den ersten aufblühenden Pflanzen nach dem Winter
- Grenzenlose Farbvielfalt, die ursprünglichen Veilchen sind entweder Blau, Gelb, Weiß oder Violett
- Halbschattiger Standort mit begrenztem Lichteinfall für optimale Blütenbildung und gutes Wachstum
- Unter optimalen Bedingungen gibt es eine dauerhafte Blütezeit
- Mit zusätzlichem Dünger wird die Blüte und deren Dauer verbessert
- Wuchshöhe beträgt bis ca. 15 cm, in Ausnahmefällen bis zu ca. 30 cm
Krankheiten und Schädlinge
Die einheimischen Veilchensorten sind robust und durchaus resistent gegen Krankheiten und Schädlinge. Eine regelmäßig durchgeführte Kontrolle sichert indes den gesunden Fortbestand der Pflanzen. Zu den Schädlingen bei Veilchen gehören Erdraupen und Blattläuse, zu den Krankheiten Grauschimmel sowie Mehltau. Marienkäfer können Blattläuse und Mehltau im Garten verhindern.
Blattläuse
- Blattläuse treten häufig bei Pflanzen auf, welche im Freien leben
- Pflanze mit Wasser abspülen, die Blattläuse gegebenenfalls auch mit den Fingern abstreifen
- Betroffene Partien mit einer gering dosierten Spülmittellösung und einem Schwamm abwaschen
Erdraupen
- Durch Fraß-Spuren deutlich zu erkennen
- Die Veilchen verkümmern, da die Wurzeln angefressen oder sogar ganz durchgebissen sind
- Fraßköder zum Streuen helfen gegen den Befall
Grauschimmel
- faulende Wurzelknollen, sichtbarer und grauer Pilzrasen, faulige Blütenböden und mausgrau gesprenkelte Blüten sind ein Anzeichen für den Befall
- schwächt die Pflanzen
- spezielle Mittel gegen Grauschimmel gibt es im Fachhandel, ideal ist eine Beratung durch einen kundigen Gärtner, um die entsprechenden Gegenmaßnahmen einzuleiten
Mehltau
- weißlicher, mehlartiger Belag auf den Blättern, vor allem auf der oberen Blattseite
- auch die Blüten und die Stängel können befallen sein
- gründliches Ausschneiden der befallenen Triebe
- mit einer Lösung aus Molke und Milch besprühen
- als Notlösung helfen auch schwefelhaltige Präparate
Fazit
Aufgrund der abwechslungsreichen Farbpalette der Blüten, können Gartenveilchen passend zu den anderen Pflanzen in den jeweiligen Blumenbeeten ausgesucht werden. Die einheimischen Sorten sind anspruchslos, pflegeleicht und blühen treu über langandauernde Zeiträume. Nur die exotischen Sorten brauchen ein Winterquartier, die einheimischen Veilchen bleiben im Garten stehen und erhalten sogar ihre Blätter. Ein Veilchenstrauß ist ein schönes Geschenk und Mitbringsel, über das sich jeder freut. Die Blüten sind essbar und werden von erfahrenen Kennern sogar als Delikatesse geschätzt. Diese können im Kräutersalat vermischt und zur Dekoration von Gerichten genutzt werden, als Süßigkeit gibt es kandierte Veilchenblüten.