Seiner hübschen gelben Blüten wegen wird das Currykraut im Garten kultiviert. Dass es auch Heilkräfte hat und über ein herrliches Aroma verfügt, wissen die wenigsten seiner Besitzer. Manche halten es gar für giftig. Dadurch entgehen ihnen seine Wohltaten, obwohl es doch in Reichweite gedeiht. Sie möchten das ändern? Hier ein paar Ideen, wie Sie das Kraut für sich entdecken können.
Ist das Currykraut giftig?
Für jemanden, der das Currykraut bisher nur als eine ansprechende Blume kennt, ist das eine durchaus berechtigte Frage. Viele Gewächse bilden in ihren Wurzeln, Blättern, Blüten oder Früchten Stoffe, die für uns Menschen giftig sind. Kein äußeres Merkmal verrät diese versteckte Gefahr. Ganz im Gegenteil: Viele der Pflanzen, die giftig sind, treiben sogar mit die schönsten Blüten. Zurück zum Currykraut: Dieses im Mittelmeerraum beheimatete Kraut ist definitiv nicht giftig! In seiner Ursprungsheimat wird es seit Jahrhunderten geschätzt. Seine Verwendung beschränkt sich dabei nicht auf die Vase allein.
Heilende Inhaltsstoffe und Curryduft
Jetzt wo geklärt ist, dass das Currykraut nicht giftig ist, können wir auf seine Inhaltsstoffe einen gründlicheren Blick werfen. Womöglich sind diese für uns sogar nützlich? Und in der Tat ist das sogar in zweierlei Hinsicht so: Die ätherischen Öle wirken heilend auf unseren Organismus. Und sie erfreuen unseren Gaumen mit ihrem Curryduft. Aus diesen Gründen fand und findet das Helichrysum italicum, wie das Currykraut botanisch heißt, in seiner Ursprungsheimat seit Jahrhunderten Verwendung. Sowohl in der Kochkunst als auch in der Naturheilkunde.
Wie kann Currykraut Verwendung finden?
Wer Helichrysum italicum daheim kultiviert, kann frisch gepflückte Pflanzenteile zum Kochen und für Heilzwecke verwenden. Die heilenden Inhaltsstoffe und das wohlschmeckende Aroma des Currykrauts können wir uns aber auch in anderer Form sichern. So lassen sich die gelben Blüten gut trocknen. Je nach Standort und Wetter zeigen sie sich zwischen Ende Juni bis Mitte September am Strauch. Bei der großen Anzahl an Blüten kann reichlich geerntet werden.
Die Römer gaben dem Currykraut den Namen Immortelle, was so viel wie die Unsterbliche bedeutet. Unter diesem Namen wird im Handel ein sog. Immortellenöl verkauft, das mittels Wasserdampfdestillation gewonnen wird. Wenn Sie einen Destillator für den Hausgebrauch besitzen und zudem reichlich von der Italienischen Strohblume – ein weiterer Name für das Currykraut – anbauen, können Sie kleinere Mengen des ätherischen Öls selbst herstellen.
Ideen für die Verwendung als Heilmittel
Hier sind ein paar Ideen, wie Sie von den heilenden Inhaltsstoffen des Helichrysum italicum profitieren können. Dabei findet insbesondere das Immortellenöl Verwendung.
Husten stillen
Eine Tasse Tee, aus der es fein nach Curry duftet, ist in der aromareichen Teewelt eine Besonderheit. Allein aus Neugier lohnt es sich, ihn zu probieren. Doch gerade in der kalten Jahreszeit können uns seine Inhaltsstoffe nützlich sein. Sie mildern Hustenreiz.
- 1 EL getrocknete Blüten
- mit 250 ml heißem Wasser übergießen
- 5 Minuten ziehen lassen
- 1-3-mal pro Tag trinken
Hautprobleme lindern
Currytee hilft auch äußerlich bei Hauterkrankungen. Auch das destillierte ätherische Öl kann dafür verwendet werden. Trotz der hohen Konzentration verursacht es keine Hautreizungen und kann auf kleineren Hautpartien pur aufgetragen werden. Ansonsten werden getränkte Kompressen empfohlen.
- Kompresse in Tee tränken
- alternativ 10 Tropfen ätherisches Öl in 100 ml Wasser auflösen
Hilfe bei Sonnenbrand und Verbrennungen
Manchmal war ein Sonnenbad zu intensiv oder dauerte länger, als es der Haut guttat. Oft merkt man das zu spät, wenn sich diese schon unangenehm rötet und brennt. Dann kann das Öl von Helichrysum italicum Wunder wirken. Vermischen Sie ein paar Tropfen Immortellenöl mit Olivenöl oder Mandelöl. Reiben Sie die betroffenen Hautpartien damit ein. Dieses Currykraut-Gemisch kann auch bei sonstigen, leichten Verbrennungen Verwendung finden.
Sportverletzungen einreiben
Leichte Sportverletzungen wie Prellungen können ebenfalls mit einem Öl eingerieben werden, dem zuvor 2-3 Tropfen Immortellenöl beigemischt wurden. Es unterstützt den Heilprozess und lindert die Schmerzen.
Seelisches Wohlbefinden steigern
Der Duft von Helichrysum italicum wirkt sich positiv auf unser seelisches Wohlbefinden. So als hätten wir ein paar entspannte, sonnige Urlaubstage in seiner Ursprungsheimat verbracht. Nutzen Sie selbst gemachtes oder gekauftes Immortellenöl als Aromatherapie.
- in einer Duftlampe
- als Zusatz in einem Massageöl
- zum Badewasser zufügen
Currykraut als Insektenvertreiber nutzen
Eine der Ideen für die Verwendung des Currykrauts setzt auf die bloße Anwesenheit der Pflanze. Denn die ätherischen Öle des Currykrauts sorgen dafür, dass sich in der Nähe des Strauchs der typische Duft ausbreitet. Diesen mögen Insekten gar nicht. Das Currykraut kann somit als pflanzliche Insektenabwehr genutzt werden, ohne dass extra Blätter oder Blüten abgeschnitten werden müssen. Stellen Sie es auf Balkon, Terrasse oder im Haus auf, und sie werden lästige Mücken und Fliegen los.
Schmerzen bei Insektenstichen mildern
Wenn ein Insekt bereits zugestochen hat, kann die Einstichstelle noch tagelang schmerzen und jucken. Pflücken Sie einige frische Blätter des Currystrauchs. Reiben Sie damit die juckende Stelle ein. Sie werden bald das Nachlassen der Symptome feststellen.
Verwendung von Currykraut in der Küche
Überall, wo Sie ein feines Curryaroma für passend halten, dürfen Sie die Italienische Strohblume als Zutat verwenden. Seien Sie zu Beginn sparsam im Gebrauch, bis Sie den Dreh mit der Dosierung raus haben. Denn erst beim Kochen entwickelt das Kraut sein volles Geschmackspotenzial. Wenn es fein zerkleinert wird, breitet sich schnell eine bittere Note aus. So sollte es nur etwa 5 Minuten mitkochen. Einfacher ist es, zum Kochen ganze Zweige zu verwenden, die danach auch wieder entfernt werden.
Reisgerichte aromatisieren
Curry und Reis ist eine weithin bekannte und bewährte Kombination. Für den Currygeschmack muss aber nicht immer das gelbe Gewürzpulver Verwendung finden. Helichrysum italicum liefert ihn ebenfalls. Dabei wird der Reis aber nicht gelb eingefärbt, wie es bei der Gewürzmischung der Fall ist. Das ist ideal, wenn andersfarbige Zutaten zur Geltung kommen sollen.
Asiatisch kochen
Für asiatische Speisen aus der Wokpfanne kann Helichrysum italicum auch zerkleinert verwendet und anschließend mitgegessen werden. Durch die kurze Garzeit entwickeln sich keine unerwünschten Geschmacksnuancen. Lediglich das leichte Curryaroma entfaltet seine Kraft. Besonders köstlich soll es in Kombination mit der typisch asiatischen Kochzutat Kokosmilch schmecken.
Hähnchenfleisch würzen
Hähnchenfleisch kann Würze immer gut vertragen. Denn von sich aus ist es eher mild im Geschmack. Stecken Sie einen frischen Zweig Helichrysum italicum in das ganze Hähnchen oder geben Sie es zu den übrigen Zutaten hinzu. Sobald das Fleisch gar und servierbereit ist, sollte der Zweig wieder entfernt werden. Wenn das Currykraut verspeist wird, kann es bei empfindlichen Menschen zu Magenbeschwerden kommen.
Mit Lammfleisch kombinieren
Das Currykraut ist keine exakte geschmackliche Kopie der bekannten Gewürzmischung. Es bringt zusätzlich auch eine feine Salbeinote mit. Deswegen eignet es sich bestens zum Wurzen von Lammfleischgerichten. Geben Sie auch hier einen ganzen Zweig hinzu, ggf. vereint mit anderen mediterranen Kräutern wie Thymian oder Rosmarin.
Kräuterbutter mit Currykraut
Schneiden Sie ein paar Blättchen des Helichrysum italicum klein und schwitzen Sie sie kurz in der Pfanne an, damit sie den typischen Currygeschmack entwickeln. Danach können Sie das Currykraut, andere Wunschkräuter und zimmerwarme Butter vermengen. Lassen Sie die duftende Currybutter vor der Verwendung als Brotaufstrich noch ein paar Stunden im Kühlschrank durchziehen.
Curryöl herstellen
Eine der Ideen für die Verwendung des Currykrauts kann uns gleich viele Male erfreuen. Denn mit einem selbst gemachten Curryöl haben Sie das Curryaroma des Strauchs stets einsatzbereit zur Hand.
- einige frische Zweige pflücken
- unter Wasser säubern
- wieder trocken lassen
- in eine saubere Flasche geben
- Öl dazu gießen
- ein paar Tage ziehen lassen
Das Öl können Sie beispielsweise über Speisen träufeln oder für Salatdressings verwenden.