Nützlinge und Tiere im Garten Vögel- und Vogelschutz

Vögel unterm Dach: wie kann man Spatzen & Co sanft vertreiben?

Vögel unterm Dach

Unterwegs im Grünen lauschen wie gern den zwitschernden Singvögeln, daheim kann uns dieses Vergnügen schnell vergehen. Wenn sich Vögel wie Spatzen, Schwalben und Co. unterm Dach ein dauerhaftes Nest bauen, ist das mit einigen Problemen verbunden. Der stinkende Kot der kleinen Flieger ist nur eins davon. Die meisten Vogelarten sind gesetzlich geschützt und dürfen nicht allzu rabiat vertrieben werden. Welche sanften Methoden sind eine gute Vogelabwehr?

Spatzen, Tauben und Co.

Unsere Häuserfassaden bieten oft einladende Nistplätze für zahlreiche Vogelarten. Diese nehmen die unfreiwillige Einladung gern an. Wenn wie ihr Nest bemerken und es uns stört, gilt es eine gute Lösung zu finden. Der erste Schritt besteht darin, herauszufinden, welche Vogelart unterm Dach haust. Hier ein kleiner Auszug aus der möglichen Gästeliste:

  • Tauben
  • Spatzen
  • Spechte
  • Meisen
  • Schwalben

Der gesetzliche Schutz

Bevor Sie voreilig nach einem störenden Vogelnest greifen, um es vom Dach zu entfernen, sollten Sie sich unbedingt nach den aktuell geltenden Bestimmungen erkundigen. Die meisten europäischen Vogelarten sind geschützt, weil viele von ihnen akut von Aussterben bedroht sind.

  • Vogelnest in der Brutzeit Nester nie entfernen
  • auch Jungvögel müssen in Ruhe gelassen werden
  • manchmal darf sogar ein verlassenes Nest nicht entfernt werden

Behördliche Erlaubnis

Die Entfernung bewohnter Nester kann in einigen Fällen notwendig sein, um Gefahr von den Bewohnern des Hauses abzuwenden. Meist muss zuvor eine behördliche Genehmigung eingeholt werden. Gute Chancen bestehen bei:

  • sehr großer Besiedlung (viele Vögel)
  • Gefahr für Kinder und kranke Menschen durch Kot
  • drohende Gebäudeschäden

Friedliche Koexistenz

Der Weg, den die Natur mit ihrer Vielfaltvorliebe vorziehen würde, ist sicherlich die friedliche Koexistenz von Mensch und Tier. Angesichts der Tatsache, dass viele Vogelarten bedroht sind, ist dieser Weg für naturverbundene Menschen sicher gangbar.

Je bedrohter die Vogelart ist, umso mehr spricht für ihre vorübergehende Duldung. Wenn die Besiedlung sich zudem auf wenige Exemplare beschränkt, hält sich der Schaden im Rahmen. Falls das Abwarten nicht in Frage kommt, sollten die Vögel sanft vom Dach vertrieben werden. Beispielsweise mit einer der nachfolgend aufgeführten Methoden, die sich in vielen Fällen als Vogelabwehr eignen.

Aufhänger und Vogelbänder

Stoff Bänder Vögel vertreiben Besonders Spatzen lassen sich leicht von reflektierenden Gegenständen irritieren und meiden ihre Nähe. Sie können spezielle Aufhänger bzw. Vogelbänder kaufen und damit die gefiederten Sänger vertreiben, wenn auch nicht auf Ewigkeit. Nach einiger Zeit tritt ein Gewöhnungseffekt ein und die Vögelchen lassen sich nicht mehr davon abschrecken.
Wechseln Sie in regelmäßigen zeitlichen Abständen die Position, damit die beabsichtigte Wirkung weiterhin gegeben ist. Sie können diese Abwehrmaßnahme auch abwechselnd oder in Kombination mit anderen sanften Methoden anwenden, um unerwünschte Vögel effektiv zu vertreiben.

Tipp: Eine Kette aus alten, nicht benötigten CDs, die am Dach entlang befestigt wird, ist eine glitzernde und zugleich kostenlose Vogelabwehr.

Ultraschallgerät

Für Menschen ist Ultraschall nicht hörbar, nach dem aktuellen wissenschaftlichen Stand auch nicht gefährlich. Es gibt batteriebetriebene Geräte, die störende Frequenzen aussenden. Insbesondere Tauben scheinen diese nicht zu mögen. Der Ultraschall wird auch aus weiter Entfernung wahrgenommen, weswegen er sich auch für große Bereiche einsetzen lässt. Ein Nachteil ist, dass ein solches Geräte teuer und die Wirkung zu Teil umstritten ist.

Akustische Vogelabwehr

Elektrische Geräte, die Vogellaute von sich geben, können ebenfalls Vögel vom Dach vertreiben. Diese Vogellaute sind allerdings auch für das Menschenohr vernehmbar und auf Dauer nicht immer angenehm. Wer sich daran nicht stört und auch die Nachbarn nichts dagegen einzuwenden haben, kann es mit dieser sanften Methode probieren.

Mauersegler anlocken

Mauersegler Wenn der Mauersegler kommt, fliegen Spechte weg. Deswegen kann der Mauersegler gezielt als Vogelabwehr angelockt werden. Doch welchen Vorteil bringt es, wenn der eine Vogel zwar wegfliegt, dafür ein anderer kommt? Mauersegler hinterlassen weniger Dreck als andere Vogelarten!

Diese Vogelart wird durch arteigenen Ruf angelockt, den es auf CDs zu kaufen gibt. Manchmal reicht schon der Lockruf allein aus, um die Spechte zu vertreiben.

Vogelattrappen

Kleine Vögel haben natürliche Feinde unter den größeren Vogelarten, deren Nähe sie deswegen weiträumig meiden. Raben und Krähen sind solche Raubvögel, die mit Vorliebe fremde Nester leerräumen.

  • eine oder mehrere Rabenattrappen kaufen
  • im Baumarkt oder Gartenhandel
  • sie sollten sich bewegen können und nicht starr stehen
  • am Dach befestigen
  • gelegentlich die Position ändern

Die Befestigungsarbeit birgt Risiken, da in großer Höhe gearbeitet wird. Stellen Sie sicher, dass Sie sich nicht unnötig in Gefahr bringen. Eine standfeste, lange Leiter ist ideal, wohingegen das Herumklettern auf der Fensterbank tunlichst zu vermeiden ist.

Katze

Vögel vertreiben Eine frei laufende Katze ist ebenfalls eine sanfte Vogelabwehr, auch wenn das auf den ersten Blick anders scheint. Hoch unterm Dach wird sie kaum die Vögel in ihre Krallen bekommen. Ihre Anwesenheit und Miauen reichen aber aus, um unliebsame Besucher vom Dach zu vertreiben.

Keine Netze und Gift!

Manchmal werden als Taubenabwehr Netze am Dach gespannt, in die sich die Vögel verfangen sollen. Diese Methode ist aber Tierquälerei und sollte nicht eingesetzt werden. Das gilt auch für Gift. Vertreiben Sie störende Vögel ausschließlich mit sanften Methoden.

Verlassene Nester entfernen

Die meisten einheimischen Vogelarten verlassen in der kalten Jahreszeit ihre Nester, um in den warmen Süden zu ziehen. Das ist eine gute Zeit, die leeren Behausungen zu entfernen. Sie vermeiden damit, dass diese im Frühjahr anderen Vögeln als Unterschlupf dienen.

Erkundigen Sie sich zuvor bei der regionalen Umweltschutzbehörde, ob die Entfernung des Nestes erlaubt ist. Das ist nämlich nicht bei allen Vogelarten der Fall.

Löcher ausspachteln

Sie können eine Neubesiedlung auch vermeiden, indem Sie einladende Stellen an der Hausfassade beseitigen. Maueröffnungen und Hohlräume sind für Nestbau beliebt und sollten spätestens bis Februar ausgespachtelt werden, bevor die ersten heimkehrenden Vogelarten angeflogen kommen.

Löcher, die Spechte in den Fassaden hinterlassen haben sollten im Herbst verschlossen werden. Ansonsten kann eindringende Feuchtigkeit die Wärmedämmung beeinträchtigen.

Spikes anbringen

Spikes sind Stäbe aus Metall, die kreuz und quer auf einer Schiene angebracht sind. Sie werden auf der Regenrinne oder dem First platziert und vertreiben zuverlässig alle Vögel, die sich auf dem Dach niederlassen wollen.