Gelbe Federn, ob am Bauch oder Brust, machen die Vogelwelt bunter. Uns Menschen fallen solche Exemplare leichter auf. Wir fragen uns dann neugierig: Zu welcher Art gehört der entdeckte Vogel?
5 Standvögel
Folgende Vogelarten bleiben das ganze Jahr über bei uns, wenn auch sie uns im Winter weniger auffallen.
Blaumeise – Cyanistes caeruleus
- Größe: 11 bis 12 cm
- Aussehen: blaues Federkleid, jedoch mit gelbem Bauch; schwarze Augenstreifen
- Verbreitung: hauptsächlich im Flachland
- Lebensraum: Laub- und Laubmischwälder mit Eichenbestand; Kulturlandschaften mit Bäumen und Büschen
- Ernährung: in der Fortpflanzungszeit bevorzugt Insekten und Spinnen; sonst auch Sämereien
- Sonstiges: Singvogel; guter Kletterer
Erlenzeisig – Spinus spinus
- Größe: 12 cm
- Aussehen: graugrüner Rücken; schwarze Flügel; Männchen mit gelbem Bauch und gelbem Brustbereich, Weibchen mit hellgrauer Unterseite
- Verbreitung: ganz Deutschland
- Lebensraum: in der Brutzeit Nadel- und Mischwälder; im Winter ziehen sie in Schwärmen durch offene Landschaften
- Ernährung: Samen und Knospen (hauptsächlich von Erlen und Birken); gelegentlich Nüsse und Insekten
- Sonstiges: Singvogel mit ausgeprägtem Gesang; zum Teil Teilzieher
Gebirgsstelze – Motacilla cinerea
- Andere Bezeichnung: Bergstelze
- Größe: 17 bis 20 cm
- Aussehen: schlanker Körperbau mit langem Schwanz; Oberseite grau; intensiv gelber Brust- und Bauchbereich
- Verbreitung: ganz Deutschland
- Lebensraum: fließende und oftmals auch bewaldete Gewässer
- Ernährung: vorwiegend Insekten und deren Larven
- Sonstiges: Brütet oft an Brücken, Mühlen und Wehren
Goldammer – Emberiza citrinella
- Größe: 16 bis 17 cm
- Aussehen: Weibchen sind unscheinbar graugrün; Männchen tragen in der Brutzeit ein braunes Prachtkleid mit gelbem Bauch und gelbem Kopf
- Verbreitung: ganz Deutschland
- Lebensraum: Kulturlandschaften mit Feldgehölzen, Büschen und Hecken
- Ernährung: Samen; Nestlinge hauptsächlich Insekten wie Spinnen, Heuschrecken und Schmetterlingslarven
- Sonstiges: Singvogel; einige Tiere fliegen vor dem Winter kurze Strecken Richtung Süden
Kohlmeise – Parus major
- Größe: 13 bis 15 cm
- Aussehen: plumper Körperbau mit gelbem Bauch und gelber Brust mit schwarzem Längsstreifen; schwarzer Kopf mit weißen Wangen; graublaue Flügel mit weißer Binde
- Verbreitung: ganz Deutschland
- Lebensraum: Laub- und Mischwälder; Parks und Gärten
- Ernährung: im Sommer Insekten, Larven, Spinnen; im Winter mehrheitlich Samen
- Sonstiges: Größte Meisenart in Europa. Diesem Vogel wird ein eher monotoner Gesang nachgesagt, welcher aus einer Vielzahl kurzer Töne besteht.
6 Langstreckenzieher (Fernzieher)
Obwohl viele der Langstreckenzieher kleine Vogelarten sind, scheuen sie weder Zeit noch Mühe, den Winter in warmen Regionen zu verbringen, oftmals gar auf anderen Kontinenten.
Falkenraubmöwe – Stercorarius longicaudus
- Größe: 40 bis 55 cm
- Aussehen: Nacken und oberer Teil des Kopfes schwarz; Hals weiß; Brust weiß mit gelblichem Schimmer; Rückseite und Flügel braungrün
- Verbreitung: im Herbst und Frühling an der Ostseeküste und Nordseeküste (eher ein paar verirrte Exemplare)
- Lebensraum: Küstenbereiche Nordeuropas; Brutgebiet: arktische Tundra; Überwinterungsgebiete ab Herbst: südlicher Atlantik und Pazifik
- Ernährung: an der Küste: Fische und Krebstiere; in Brutgebieten: Wühlmäuse, Rötelmäuse und andere Säugetiere; auch Insekten und Beeren
- Sonstiges: Meeresvogel
Gelbspötter – Hippolais icterina
- Größe: 12 bis 13,5 cm
- Aussehen: kleiner und schlanker Körper mit großem Kopf; Oberseite ist graugrün, Bauch- und Brustbereich sind zartgelb, gelber Übergangsstreif
- Verbreitung: von April bis September bei uns; überwintert in Afrika, südlich des Äquators
- Lebensraum: verschiedene Habitate mit lockerem Baumbestand oder Büschen
- Ernährung: Insekten, seltener Spinnen und Weberknechte; Beeren und Früchte nur ausnahmsweise
- Sonstiges: laut und variationsreich singender Vogel, meist in Baumkronen versteckt
Orpheusspötter – Hippolais polyglotta
- Größe: 13 cm
- Aussehen: grünlich-braune Oberseite; hellgelbe Bauchfläche; mit gelbem Streifen überm Auge; Männchen sind kräftiger gefärbt
- Verbreitung: April bis August in Deutschland; überwintert in Afrika, südlich der Sahara
- Lebensraum: sonnige und offene Flächen mit höchstens einem geringen Baumbestand; z. B. Weinberge, Heidegebiete, Feldgehölze
- Ernährung: Insekten, Spinnen und Früchte
- Sonstiges: Kann optisch leicht mit einem anderen Vogel der Gattung Spötter verwechselt werden, dem Gelbspötter; singt jedoch variationsreicher
Pirol – Oriolus oriolus
- Größe: 20 bis 25 cm
- Aussehen: Flügel, Schwanz und ein Streifen an jedem Auge sind schwarz; rötlicher Schnabel; leuchtend gelber Bauch- und Brustbereich beim Männchen; beim Weibchen blasser und im Bereich der Brust gesprenkelt
- Verbreitung: von Mai bis August in ganz Deutschland, jedoch nur in Tiefenlagen; überwintert im tropischen Afrika
- Lebensraum: nahezu alle sonnigen und lichten Wälder; auch Parks und Gärten; gern in Gewässernähe
- Ernährung: Raupen und Schmetterlinge; zuckerhaltiges Obst wie Kirschen und andere Beeren
- Sonstiges: Vogel mit flötendem, variationsreichem Gesang
Schafstelze – Motacilla flava
- Größe: 15 bis 16 cm
- Aussehen: hellgrüner Rücken; schwarzer Schwanz und dunkle Flügel; gelbe Unterseite und gelber Brustbereich (bei Weibchen blassgelb)
- Verbreitung: von Mai bis Oktober in fast ganz Deutschland; überwintert südlich der Sahara
- Lebensraum: gewässernahe Wiesen und Felder
- Ernährung: Fliegen und andere Insekten, die von grasenden Tieren aufgescheucht werden; auch Schnecken, Spinnen und Würmer
- Sonstiges: Singvogel mit eher schlichten Lauten
Waldlaubsänger – Phylloscopus sibilatrix
- Größe: 11 bis 13 cm
- Aussehen: grünlicher Oberteil, heller Unterteil; Brust und Kopf zitronengelb, gelber Überaugenstreif
- Verbreitung: von April bis September in ganz Deutschland; überwintert in den Regenwäldern und Feuchtsavannen Afrikas (Äquatornähe)
- Lebensraum: lichte Laub- und Mischwälder; Parkanlagen
- Ernährung: Spinnen, Weichtiere, Insekten und ihre Larven; im Herbst zusätzlich Beeren
- Sonstiges: Der Singvogel findet aufgrund intensiver Forstwirtschaft hierzulande immer weniger geeignete Lebensräume
3 Kurzstreckenzieher
Die Kurzstreckenziehen sind keine klassischen Zugvögel, doch sie legen im Herbst kleinere Strecken zurück, auf der Suche nach milderen Überwinterungsorten.
Girlitz – Serinus serinus
- Größe: 12 cm
- Aussehen: Körper rundlich mit kurzem Hals; Flügel dunkel gestreift; leuchtend gelbe Brust
- Verbreitung: ganz Deutschland mit Ausnahme der Nordseeküste; ein Teil der Population überwintert am Mittelmeer und Teilen Westeuropas
- Lebensraum: offene Landschaften mit Büschen, Hanglagen und flache Regionen; bewirtschaftete Siedlungsräume (Kulturfolger)
- Ernährung: Knospen und Samen; im Sommer auch kleine Insekten
- Sonstiges: Der Vogel quietscht und trillert; kleinste europäische Falkenart
Löffler – Platalea leucorodia
- Andere Bezeichnung: Löffelreiher
- Größe: 80 bis 100 cm
- Aussehen: hauptsächlich weiß; goldgelbe Brust; Schnabel ist schwarz mit gelber Spitze; Schmuckfedern am Kopf
- Verbreitung: Wattenmeerküste; überwintert südlicher, hauptsächlich in Mittelmeerregionen
- Lebensraum: Flachwasserbereiche wie flache Seen, Küstenlagunen oder Priele
- Ernährung: Wasserinsekten, Kleinfische, Muscheln und Schnecken
- Sonstiges: Seevogel, der weitestgehend stumm bleibt. Gibt nur gelegentlich grunzende und heulende Laute von sich.
Zitronenzeisig – Carduelis citrinella
- Anderer Bezeichnung: Zitronengirlitz
- Größe: 12 bis 12,5 cm
- Aussehen: gelblich-grün; Oberkopf, Nacken und Hals graubraun; Männchen hat gelbe Unterseite
- Verbreitung: Bayerische Alpen und Hochschwarzwald; von März bis Oktober; überwiegend Kurzstreckenzieher (Südwesteuropa)
- Lebensraum: Bergwälder mit Fichtebestand
- Ernährung: Wildkräuter, Knospen und Nadelholzsamen
- Sonstiges: Ruf klingt metallisch, hoch und leicht nasal
Häufig gestellte Fragen
Meist haben Jungvögel eine unauffälligere Färbung als adulte Tiere. Dadurch sind sie für Fressfeinde schwerer zu entdecken und können so ihre „hilflose“ Zeit besser überleben.
Dafür sind Pigmentfarben verantwortlich. Das Lipochrom mit der Bezeichnung Zooxanthin steht für reines Gelb. Die Vorstufe dieses Elements, das Carotinoid, wird über die Nahrung aufgenommen. Auch Phaeomelanine färben das Federnkleid rotbraun bis gelblich ein.
Federn sind totes Gewebe, können ihre Färbung folglich nicht mehr ändern. Die Farbe kann aber ausbleichen oder sich an Federrändern abnutzen.