Ein Vogel mit roter Brust und/oder rotem Bauch will unter seinesgleichen Aufmerksamkeit erregen. Dabei bleibt es nicht aus, dass auch wir ihn schneller erspähen. Diese Arten tragen hierzulande rote Federn.
4 Standvögel
Standvögel fliehen nicht vor der Kälte des Winters. Diese mutigen Flieger können folglich das ganze Jahr über gesichtet werden.
Eisvogel – Alcedo atthis
- Andere Namen: Königsfischer
- Körperbau: gedrungen; kurze Beine, kurzer Hals und spitzer Schnabel
- Größe: 16-18 cm
- Aussehen: blaues Gefieder, orangefarbener Bauch; Schnabelunterseite beim Weibchen orange
- Lebensraum: an klaren, mäßig schnell fließenden oder stehenden Gewässern mit Fischbestand
- Ernährung: Fische, Kleinkrebse, Kaulquappen und Wasserinsekten
Gimpel – Pyrrhula pyrrhula
- Andere Namen: Dompfaff, seltener Buntfink und Goldfink
- Körperbau: gedrungen; kurzer Hals und dünne Füße; kurzer Schnabel
- Größe: 15-19 cm
- Aussehen: blaugrauer Rücken, schwarzer Kopf, roter Bauch beim Männchen
- Lebensraum: hauptsächlich in Nadelwäldern (Fichten), auch in lichten Mischwäldern
- Ernährung: Knospen und Samen von Wildkräutern
Kleiber – Sitta europaea
- Andere Namen: Spechtmeise
- Körperbau: gedrungen; großer Kopf; kurzer Hals und kurzer Schwanz; langer und spitzer Schnabel
- Größe: 12-14,5 cm
- Aussehen: blaugraues Gefieder; roter oder weißer Bauch (je nach Unterart), schwarze Augenstreifen
- Lebensraum: Laub- und Mischwälder
- Ernährung: hauptsächlich Insekten, auch Samen, Beeren und Nüsse, kleine Beutetiere
Rotkehlchen – Erithacus rubecula
- Andere Namen: Rötele, Rotbrüstle
- Körperbau: rundlich; lange, dünner Beine
- Größe: 20-22 cm
- Aussehen: Schwanz, Rücken und Hinterkopf sind braun, der Bauch hell; roter Brustbereich
- Lebensraum: in Wäldern; im Gebüsch, Hecken und Unterholz; in Gärten, Parks und auf Friedhöfen
- Ernährung: Insekten, Spinnen, Schnecken und Würmer
5 Zugvögel
Der Aufenthalt der Zugvögel in Deutschland ist zeitlich und oftmals auch auf bestimmte Gebiete begrenzt.
Gartenrotschwanz – Phoenicurus phoenicurus
- Andere Namen: Holzrotschwanz
- Körperbau: schlank; kurzer Schnabel
- Größe: 13-14,5 cm
- Aussehen: Männchen ist grau mit schwarzer Kehle und weißer Stirn sowie orangeroter Brust und rotem Schwanz; Weibchen ist graubraun mit heller Unterseite
- Verbreitung bei uns: April bis September; überwintert in Afrika
- Lebensraum: Laub- und Mischwälder; Siedlungsgebiete
- Ernährung: hauptsächlich Insekten, Spinnen und Webertiere; gelegentlich Beeren und Früchte
- Sonstiges: Singvogel mit variationsreichen Lauten
Karmingimpel – Carpodacus erythrinus
- Körperbau: schlank; kurzer Schnabel
- Größe: 13,5-15 cm
- Aussehen: olivbraune Oberseite; weißlicher Bauch; Männchen: rote Kopf und roter Brustbereich
- Verbreitung bei uns: schwerpunktmäßig an der Ostseeküste in Mecklenburg-Vorpommern; von Ende Mai bis August, überwintert in Indien und China
- Lebensraum: halboffene Landschaften; lichte Wälder
- Ernährung: Samen, Knospen, Sprösslinge und während der Aufzucht auch Insekten
Ortolan – Emberiza hortulana
- Körperbau: schlank; gerade abgeschnittener Schwanz; kurzer, spitzer Schnabel
- Größe: 15-16,5 cm
- Aussehen: Kopf, Nacken und Brust olivengrün; rötliche Bauchregion
- Verbreitung bei uns: von April bis September, überwintert in Savannen und Halbwüsten Afrikas
- Lebensraum: trockene, offene Landschaften mit vereinzelten Bäumen und Büschen
- Ernährung: Insekten, Larven, Spinnen und Schnecken; auch Pflanzensamen
- Sonstiges: gilt als gefährdet
Rothalsgans – Branta ruficollis
- Körperbau: gedrungen; kurzer Schnabel; dicker Hals
- Größe: 54-60 cm
- Aussehen: schwarze Glieder mit weißen Konturlinien; rostrote Brust
- Verbreitung bei uns: Frühling bis Herbst, überwintert am Schwarzen Meer
- Lebensraum: Sümpfe und Flussmündungen; Seen und Teiche; macht Rast auf Ackerland und Wiesen
- Ernährung: Gras, Queller, Getreide und Mais; Jungvögel fressen auch Insekten
Steinrötel – Monticola saxatilis
- Andere Namen: Berglerche
- Körperbau: schlank; kurzer, spitzer Schnabel
- Größe: 19 cm
- Aussehen: Männchen haben blaugrauen Kopf, weißgefleckten Rücken, schwarze Flügel und rostrote Unterseite; Weibchen sind unauffällig braun, jedoch mit rostrotem Schwanz
- Verbreitung bei uns: höhere Alpenlagen; überwintert in Afrika
- Lebensraum: steinige Flächen mit flacher Vegetation und vereinzelten Felsen und Büschen
- Ernährung: Insekten, Würmer, Spinnen, Eidechsen; auch Beeren und Früchte
6 Teilzieher/Wandervögel
Diese Vogelarten heißen Teilzieher, weil nur ein Teil ihrer Population vor dem Winter gen Süden zieht, während der andere Teil im Lande verbleibt, meist in milderen Regionen.
Bluthänfling – Linaria cannabina
- Andere Namen: Flachsfink
- Körperbau: schlank; kurzer Hals; dünne Füße
- Größe: 12-14 cm
- Aussehen: nur das Männchen hat rote Brust; ansonsten dominieren Grau, Beige und Kastanienbraun
- Lebensraum: Landschaften mit Hecken und Büschen
- Ernährung: Früchte, Samen und Körner; in der Brutzeit auch Insekten
- Sonstiges: in Deutschland gefährdet
Buchfink – Fringilla coelebs
- Andere Namen: Edelfink
- Körperbau: stämmig; kurzer Schnabel
- Größe: 14-18 cm
- Aussehen: kastanienfarbener Rücken und schwarze Stirn; weiße Flügelbinde und Streufedern; Männchen haben rotbraune Brust
- Lebensraum: Landschaften mit Baumbestand
- Ernährung: Beeren, Samen, Insekten und Spinnen
Fichtenkreuzschnabel – Loxia curvirostra
- Andere Namen: Föhrenpapagei
- Körperbau: gedrungen; kräftiger, runder Kopf; dicker, gebogener Schnabel;
- Größe: 15-17 cm
- Aussehen: Männchen sind überwiegend rötlich, Weibchen olivgrün
- Lebensraum: Fichten und Tannenwälder
- Ernährung: hauptsächlich Samen von Fichten, Tannen, Lärchen und Birken
Rostgans – Tadorna ferruginea
- Körperbau: wie eine Kulturgans, jedoch etwas kleiner
- Größe: 60 cm; 1,2-1,4 kg
- Aussehen: rostrotes Gefieder; hellerer Kopf; weiße Vorderflügel (nur im Flug gut sichtbar); schwarzer Schnabel und schwarze Schwanzspitze
- Lebensraum: Sümpfe, Flüsse, Binnenseen, große Teiche
- Ernährung: Gräser und Samen; auch Insekten, Fische und Frösche
Schwarzkehlchen – Saxicola rubicola
- Körperbau: klein und schlank
- Größe: ca. 12 cm
- Aussehen: Männchen hat schwarzen Kopf, weißen Halsring und roten Bauch; die Farben sind beim Weibchen matter
- Lebensraum: offene Flächen mit Büschen und Gräsern; häufiger im Süden des Landes
- Ernährung: Insekten, Würmer und Spinnen
- Sonstiges: regional stark gefährdet
Zippammer – Emberiza cia
- Körperbau: kompakt; kurzer, kräftiger Schnabel,
- Größe: 15-16 cm
- Aussehen: Rücken zimtbraun und schwarz gemustert; roter Bauchbereich; schwarze Augenstreifen
- Lebensraum: offene und sonnige Berghänge; steinige und felsige Gebiete
- Ernährung: Körner und Insekten
- Sonstiges: in Deutschland vom Aussterben bedroht
Häufig gestellte Fragen
Weil es meist die Männchen sind, die in der Paarungszeit um die Gunst des Weibchens werben müssen. Die rote Färbung macht den Vogel schöner, interessanter und gilt als Signal für gute Gesundheit.
Dafür sind drei eingelagerte Pigmente verantwortlich, einzeln oder kombiniert. Melanine färben rotbraun, Carotinoide leuchtend rot und orange und Porphyrine rosarot. Sie werden über die Nahrung aufgenommen.
Vögel haben ausgeprägtere Sehrezeptoren, die ihnen auch die Unterscheidung feinster Farbnuancen ermöglichen, was offensichtlich für sie wichtig ist.