Wenn eine Tanne im eigenen Garten kultiviert wird, dann stellt sich die Frage, wie schnell der Baum wächst. Denn dann kann er schnell viel Platz im Garten einnehmen und Schatten spenden oder im Winter als Weihnachtsbaum dienen.
Tannen – verschiedene Sorten
Wenn von einer Tanne gesprochen wird, dann wird hier umgangssprachlich in der Regel ein Baum mit Nadeln beschrieben. Doch auch hier gibt es einige Unterschiede, die man beachten sollte. Vor allem gibt es in den hiesigen Breitengraden nur eine einzige, die hier auch heimisch ist und auf natürliche Weise in den Wäldern wächst. Hierbei handelt es sich um die Weißtanne (Abies alba). Ihren Weg durch Kultivierung haben die folgenden Tannen zu uns gefunden:
- Balsamtanne (Abies balsamea)
- Blaue Edeltanne oder Blautanne (Abies procera ‚Glauca‘)
- Grau- oder Koloradotanne (Abies concolor)
- Koreatanne (Abies koreana)
- Nordmanntanne (Abies nordmanniana)
- Riesentanne oder auch Küstentanne (Abies grandis)
- Spanische Tanne (Abies pinsapo)
Wachstum Nordmanntannen
Nordmanntannen wachsen, wenn sie den passenden Standort erhalten haben, relativ kontinuierlich. Gerade im Sommer werden die Tannen um mehrere Zentimeter größer. So sind die folgenden Wachstumsschritte zu beachten:
- in jungen Jahren kaum
- erste fünf Jahre werden zum Anwachsen genutzt
- dann wachsen die Pfahlwurzeln in die Erde
- auch Nadelmasse bildet sich
- danach nimmt Wuchsgeschwindigkeit zu
Durchschnittliches Wachstum
Für Nordmanntannen gelten die folgenden Durchschnittswerte für das Wachstum:
- jährliches Höhenwachstum 25 – 30 cm
- jährliches Breitenwachstum ca. 15 cm
- bis zu einer maximalen Höhe von 30 Metern
- einer maximalen Breite von 8 Metern
Erreichbare Höhen
Die verschiedenen Sorten der Tannen wachsen alle unterschiedlich hoch. So können die folgenden erreichbaren Höhen genannt werden:
- Edeltanne bis 80 Meter
- Helmlocktanne (Tsuga) bis 55 Meter
- Koloradotanne bis 50 Meter
- Koreatanne zwischen 10 und 18 Metern
- Küstentanne bis 85 Metern
- Sicheltanne (Cryptomeria japonica) zwischen 15 und 50 Metern
- Weißtanne zwischen 30 und 55 Metern
Langsam und schnell wachsende Arten
Zu den langsam wachsenden Arten gehören die Nordmanntanne und die Koreatanne. Die letztere kann man zudem auch ihr ganzes Leben in einem Kübel kultivieren. Hier liegt bei allen langsam wachsenden Arten die Zunahme bei unter 30 cm Höhenwachstum. Aber es gibt auch schnell wachsende Tannen, wie die folgenden:
- Koloradotanne
- Küstentanne
- Sicheltanne
- über 30 cm Wachstum im Jahr
Beschleunigen von Wachstum
Wer die ein oder andere Tanne kultiviert weiß, dass die Nadelbäume in der Regel von ganz allein wachsen. Hierzu benötigen sie keine spezielle Pflege. Aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das Jahreswachstum zu beschleunigen. Hierzu wird das jährliche Triebwachstum wie folgt gefördert:
- immer den passenden Standort wählen
- in der Regel eher schattig als sonnig
- Sonne trocknet die Nadeln aus
- Luft am Standort sollte wenig Schadstoffe enthalten
- also nicht direkt an stark befahrener Straße
- gleichmäßig feuchter, leicht lockerer Boden
- humose Erde
- Jungpflanzen regelmäßig gießen
- Düngung nicht erforderlich
- Koniferendünger dennoch hilfreich für Widerstandskraft
Wachstum stoppen
Auf der anderen Seite kann es aber auch sein, dass die Tanne nicht mehr weiter wachsen soll, weil sie für den Standort bereits zu groß geworden ist. Das Wachstum von Nordmanntannen zu stoppen, ist relativ schwierig, aber dennoch möglich. So kann hier wie folgt vorgegangen werden:
- durch einen entsprechenden Schnitt
- vor allem in der Breite kann zurückgeschnitten werden
- Pfahlwurzel kürzen
- nur in jungen Jahren möglich
- Baum nicht zu sehr beeinträchtigen
Häufig gestellte Fragen
Ihren Ursprung haben die meisten in den letzten Jahrzehnten auch hier kultivierten Tannenbäume in Osteuropa, aber auch Nordamerika, Vorderasien und Korea.
So ist die Blautanne eine Zucht vor allem für die Gärten, da es sich hierbei um eine Edeltanne handelt. Korea- und Balsamtanne werden nur mittelgroß und können im Topf auch klein gehalten werden. Die Nordmanntannen hingegen kennt man von den groß anlegten Feldern, um sie für Weihnachtsbäume heranzuziehen.
Wenn im Garten kein geeigneter Platz zur Verfügung steht, dann kann die Tanne durchaus in den ersten fünf Jahren aufgrund des geringen Wachstums in dieser Zeit auch in einem Kübel kultiviert werden. Damit sie nach den ersten fünf Jahren dann aber wachsen kann, sollte sie später ausgepflanzt werden. Das Wachstum verzögert sich durch die Kübelkultivierung jedoch, da die Pfahlwurzeln im Beet dann erst ausgebildet werden müssen.
Wenn Sie nicht mit dem Zollstock jedes Jahr nachmessen wollen und auch keine anderen umstehenden Dinge mit der Höhe des Baumes vergleichen können, dann sollten Sie im Sommer und Herbst die Nadeln anschauen. Denn die frisch ausgetriebenen Nadeln sind graugelb bis gelb. Finden sich diese am Nadelbaum, dann ist die Tanne um die Länge dieser Triebe in dem einen Jahr gewachsen.