Das bei uns erhältliche Wandelröschen trägt den botanischen Namen Lantana camara und kommt ursprünglich aus einer eher gemäßigt als tropisch warmen Zone, die vom Süden Nordamerikas bis Mittelamerika reicht. Von dort konnte es sich ausbreiten und einmal eingeführt sehr gut halten, nur im deutschen Winter ist es dem Wandelröschen zu kalt. Das Wandelröschen wird deshalb bei und im Kübel gehalten, wo es mit wenig Pflege gut gedeiht.
Die Wandelröschen sind sogar ausgesprochen pflegeleicht, wenn Sie die Grundbedürfnisse an die Pflege erfüllen, und das wird sicher auch einem Anfänger gut gelingen.
Standort und Erde für die Wandelröschen
Der Standort beeinflusst das Wohlergehen der Pflanze grundlegend, Sie sollten also bei der Auswahl sorgfältig vorgehen:
- Wandelröschen mögen sehr gern einen sonnigen Platz, sind aber auch mit einem Standort im Halbschatten zufrieden, der jedoch relativ hell sein sollte.
- Denn sie kommen ja immerhin aus sonnenreichen Regionen, wenn sie zuwenig Licht bekommen, kann die Blüte nachlassen.
- Am liebsten ist es dem Wandelröschen, wenn dieser Standort vor Regen geschützt liegt.
- Das Wandelröschen braucht nährstoffreiche Erde auf Kompostbasis.
- Wichtig ist der pH-Wert der Erde: sauer ist erlaubt, neutral auch, nur alkalisch, also kalkhaltig, sollte der Boden keinesfalls sein.
- Das Substrat sollte locker sein.
- Als Pflanztopf ist ein Tontopf mit Abflussloch gut geeignet.
- Sie sollten unten in den Topf eine Drainage aus Kies oder Tonbruch einbringen.
Ein Wandelröschen macht eine ganze Menge mit, je reicher die Erde aber an lockerem organischem Material ist, je besser überflüssiges Gießwasser abfließen kann und je mehr Sonne es bekommt, um so eifriger wird es wachsen und Blüten ansetzen.
Wandelröschen umtopfen
Wenn es dem Wandelröschen zu eng wird, sollte es einen neuen, größeren Topf bekommen. Sie erkennen, dass es Zeit ist zum Umtopfen, wenn Sie den alten Topf anheben und Wurzeln sehen, die unten durch das Abflussloch wachsen. Beim Umtopfen sollte ein Topf gewählt werden, der eine Größe größer ist, ein noch größerer Topf würde die Lantana zur Bildung von mehr Wurzelmasse als Blattmasse anregen. Das Umtopfen sollte immer behutsam geschehen, damit die zarten Wurzelenden nicht verletzt werden.
Wandelröschen gießen
- Wandelröschen möchten gleichmäßig und mit nicht zu großen Wassermengen gegossen werden.
- Am liebsten mag es Regenwasser oder zumindest abgestandenes Wasser, Wandelröschen können empfindlich auf Kalk reagieren.
- Die Topferde bleibt im Idealfall immer gleichmäßig feucht.
- Zeit zum Gießen ist es immer dann, wenn sich die Erde im Topf oben trocken anfühlt.
- Wie schnell das geschieht, hängt auch vom Standort ab: Eine Lantana unter voller Sonnenbestrahlung verdunstet täglich viel Wasser.
- Staunässe sollte bitte vermieden werden.
- Das lässt sich erreichen, wenn einige Zeit nach dem Gießen kontrolliert wird, ob sich Wasser aus dem Abflussloch gesammelt hat, und dieses weggeschüttet wird.
Die Düngung des Wandelröschens
- Wandelröschen entwickeln viele Blüten und brauchen dafür auch viele Nährstoffe.
- Sobald das Wandelröschen aus dem Winterquartier ins Freie kommt und mit der Blattbildung nach dem Rückschnitt fertig ist, sollte es deshalb gedüngt werden.
- Zu Beginn der Wachstumsperiode wird es ausreichen, das Wandelröschen einmal im Monat zu düngen.
- Wenn sich die ersten Blütenansätze zeigen, sollten Sie etwa alle zwei Wochen etwas nachdüngen.
- Sie können einen Flüssigdünger aus dem Handel verwenden, in Dosierung nach Anleitung (nicht mehr, Vorsicht!).
- Gerne nimmt die Lantana aber auch einen organischen Naturdünger auf, hier ist die Gefahr einer falschen Dosierung weniger groß.
- Gedüngt wird bis in den späten Sommer hinein, im September dann schon wieder in etwas größeren Abständen.
Der Schnitt des Wandelröschens
Die Wandelröschen wachsen als kleine Sträucher mit meist leicht herabhängenden Zweigen, die Stacheln oder Borsten haben, und sie haben gleich mehrere Gifte in sich, Sie sollten beim Schnitt also auf jeden Fall Handschuhe anziehen und die abgeschnittenen Teile so entsorgen, dass niemand Kontakt bekommt.
- Den Pflegeschnitt bekommt die Lantana zu Beginn des Austriebs, dann sollten Sie alle Triebe ziemlich stark kürzen. Der Grund liegt darin, dass das Wandelröschen nur an jungen Trieben eine Blüte neben der anderen entwickeln, die älteren Triebe werden dagegen viel spärlicher bestückt. Je nachdem, wie der Umfang des Wandelröschen sich gestaltet und wie stark es in der letzten Saison zugelegt hat, können Sie die Triebe halbieren oder auch einmal mehr abnehmen, möglich ist ein Rückschnitt bis auf Handbreite.
- Wenn die Lantana zu blühen beginnt, hängt es an Ihnen, wie lange diese Blütensaison dauern wird. Wenn Sie sich die Mühe machen, alle verwelkten Blüten zeitnah herauszuschneiden, werden Sie die Blütensaison mit ziemlicher Sicherheit bis in den späten Herbst hinein verlängern können.
Wandelröschen überwintern
Lesen Sie dazu unseren ausführlichen Beitrag zur Überwinterung. Eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte finden Sie hier:
Die Südkinder Wandelröschen mögen unseren Winter nicht, und zwar so sehr nicht, dass Sie gut aufpassen müssen, wenn sich im Herbst auf einmal unangenehme Wettersprünge andeuten: Dann müssten Sie die Lantana nämlich sofort vor der Kälte „retten“, der sofortige Umzug ins Winterquartier steht z. B. an, wenn das Wandelröschen sonst eine Nacht bei echten Minustemperaturen verbringen müsste. So wird das Wandelröschen gut über den Winter gebracht:
- Ideal ist die Überwinterung im Kalthaus, also einem Gewächshaus, das hell ist und die Pflanzen im Kühlen zur Ruhe kommen lässt, sie aber nie Frost aussetzt.
- Wenn ein solches Gewächshaus nicht vorhanden ist, kann das Winterquartier auch in einen anderen hellen Raum verlegt werden, einen Wintergarten vielleicht oder einen Keller mit Fenster.
- Wichtig ist, dass dieser Raum bei Temperaturen zwischen 5 und 10 Grad gehalten werden kann, sonst kann die Pflanze ihren Stoffwechsel nicht herunterschalten.- Wenn das Wandelröschen sich zur Ruhe begeben hat, braucht es keine Nährstoffe mehr und nur wenig Feuchtigkeit.
- Das bedeutet, dass Sie bis zum Frühjahr nur genau so viel gießen brauchen, dass die Topferde um die Wurzeln herum nicht austrocknet.
- Ab den ersten Zeichen des Vorfrühlings um Mitte Februar kann das Wandelröschen dann wieder wärmer gestellt werden, nun soll der Stoffwechsel wieder hochgefahren und der Austrieb angeregt werden.
Wandelröschen vermehren
Die Wandelröschen sind als Verbreitungskünstler bekannt, und soweit wären sie nicht gekommen, wenn sie sich leicht und schnell vermehren würden:
- Dazu können Sie zunächst Stecklinge nutzen, z. B. die vom Schnitt im Frühjahr, sie werden einfach in Töpfchen mit Anzuchterde gesteckt und sollten sich dort bald bewurzeln.
- Auch Samen keimen gut, wenn Sie diese jedoch von den eigenen Hybriden nehmen, werden Sie nicht genau dieselben Pflanzen erhalten, die neuen Pflanzen könnten also in ganz anderen Farben blühen.
Schädlinge und Krankheiten des Wandelröschens
Wandelröschen sind eigentlich fremd bei uns, und sie werden zumindest im Winter auch in einer ungewohnten Umgebung gehalten, beides zusammen macht sie ziemlich anfällig für einen Befall mit der Weißen Fliege. Wenn Sie Weiße Fliegen bemerken, sollten Sie sie so schnell wie möglich bekämpfen, gute Erfolge soll die Bekämpfung mit Schlupfwespe der Art Encarsia formosa bringen, die Sie über das Internet oder im Gartenfachhandel beziehen können.
Auch Blattläuse zeigen sich öfter an den Lantanas. Sie können einem Befall vorbeugen, indem Sie von Anfang an ein Abwehrpräparat mit in den Pflanztopf geben. Das können z. B. Stäbchen sein, die mit Pflanzenschutzmittel gegen Blattläuse getränkt sind und einfach in die Blumenerde gesteckt werden.
Farbspiel und Duft machen das Wandelröschen besonders
Das Aufregende am Wandelröschen ist, dass es mit seinen Blüten seinem Namen alle Ehre macht: Diese wandeln sich nämlich wirklich, in wundersamer Art blüht das Wandelröschen zuerst hellgelb oder orange, dann wird die Blüte auf einmal rot oder purpurfarben und noch später vielleicht lila oder violett … Da das mit jeder einzelnen Blüte geschieht, sich aber nicht alle Blüten einer Lantana zur gleichen Zeit entwickeln, haben Sie zeitweise einen Blütenbusch mit vielen Farben vor sich.
Auch der Duft des Wandelröschen ist etwas ganz Besonderes, er ist schwer zu beschreiben, aber auf jeden Fall sehr charakteristisch. Meist wird der Geruch als wohltuend und angenehm beschrieben, wenn Sie jedoch über ein empfindliches Näschen verfügen, sollten Sie wahrscheinlich erst einmal an einer Lantana riechen, bevor Sie zum Kauf schreiten, für manche stinkt das Wandelröschen nämlich einfach gewaltig.
Vorsicht: Das Wandelröschen ist giftig!
Alle Teile des Wandelröschen sind giftig, die Früchte aber ganz besonders, die sollten Sie am besten einfach abpflücken und wegschmeißen, optisch sind sie nämlich auch nicht gerade der Hit. Die Lantana hat gleich ein ganzes Potpourri an Giften zu bieten, Triterpene und Icterogenin und Lantaden A und B, deren Genuss durchaus tödlich sein kann, und schon der Kontakt mit den Blättern kann zu Hautreizungen führen.
Wandelröschen-Sorten
Die übliche bei uns kultivierte Wandelröschen-Sorte, die so begeistert die Farben wechselt, heißt Lantana camara, von ihr sind über 20 Zuchtsorten verfügbar. Die gesamte Sortenvielfalt wird natürlich nur von Spezialgärtnereien angeboten, im normalen Handel bekommen Sie meist nur eine Sorte. Die Lantana camara wird manchmal auch als Hochstamm gezüchtet.
Es gibt noch eine zweite Sorte, die gärtnerisch kultiviert wird, aber sehr viel seltener angeboten wird: Die Lantana montevidensis, ein Dauerblüher aus Uruguay, der in weiß oder gelb oder blau-lila blüht. Aber bei diesen Farben bleibt die Lantana montevidensis dann auch, vielleicht mit ein wenig Spiel in der Sattheit der Tönung, einen Farbwechsel bringt dieses Wandelröschen nicht zustande.
Fazit
Wenn Sie nicht unendlich viel Zeit für die Pflanzenpflege haben, aber trotzdem gerne ein ganz besonderes Pflänzchen bei sich beherbergen möchten, sollten Sie sich sicher einmal näher mit dem Wandelröschen beschäftigen. Aber behutsam, das Wandelröschen scheint das Zeug dazu zu haben, Blumenfreunde „süchtig“ zu machen, wer erst einmal ein kleines Wandelröschen gekauft hat, soll sehr häufig als Sammler der spannenden Wunderpflanzen enden …
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