Auch wenn es im ersten Moment etwas befremdlich erscheint, Sand auf dem Rasen zu verteilen, macht es durchaus Sinn. Erfahren Sie hier, warum man Rasen sanden sollte und wann der richtige Zeitpunkt dafür ist.
Gründe den Rasen zu sanden
Sanden gehört zwar nicht zur normalen Rasenpflege ist aber auf lehmigen und verdichteten Böden empfehlenswert. Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung für Boden und Gräser:
- Boden wird durchlässiger
- Anzahl an Grobporen im Boden steigt
- verbesserter Wasserabzug, keine Staunässe
- Förderung der Nährstoffaufnahme
- Gräser vitaler und robuster gegenüber Moosen und Unkräutern
- optimales Wachstum, satteres Grün
- Unebenheiten werden ausgeglichen
Wann Rasen sanden
Wann und wie oft Sie den Rasen sanden sollten, ist von der Beanspruchung der Grünfläche abhängig. Generell wird empfohlen, den Rasen einmal jährlich oder mindestens alle zwei Jahre zu sanden, frühestens jedoch ab dem zweiten Jahr. Auf besonders stark beanspruchten Rasenflächen empfiehlt sich in den ersten zwei bis drei Jahren auch zweimaliges Sanden im Jahr.
- bester Zeitpunkt im Frühling von April bis Mai
- Rasen beginnt sich zu erholen
- Bodentemperatur von etwa 10 Grad
- Sommermonate wegen großer Hitze ungeeignet
- Winter aufgrund von Frost ebenfalls
- Sanden auch im Herbst noch möglich
- solange frostfrei und nicht mehr so heiß
- einen trockenen Tag abwarten
Vorbereitungen
Bevor es ans Sanden des Rasens geht, sind einige Vorbereitungen vonnöten. Sobald der Boden zehn Grad oder wärmer ist, kann es losgehen.
- Rasen auf zwei bis drei Zentimeter Höhe mähen
- auf gleichmäßige Höhe achten, um gleichmäßig sanden zu können
- nach dem Mähen Fläche vertikutieren
- anschließend Rasenfilz entfernen
- Luft und Sand gelangen so besser in den Boden
- beim Aerifizieren tiefere Löcher als beim Vertikutieren
- Luft, Sand und Wasser dringen noch tiefer ein
- Sand kann nicht weggeschwemmt werden
Rasen sanden: Anleitung
Haben Sie die Vorbereitungen abgeschlossen, können Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Dabei kann man den Rasen mittels eines Streuwagens oder einfach per Hand sanden, wobei Letzteres bei größeren Flächen keine gleichmäßige Verteilung gewährleistet.
- Sand so gleichmäßig wie möglich verteilen
- etwa ein bis zwei Zentimeter hoch
- anschließend mit Rechen oder Harken einarbeiten
- dazu mit Rechenrücken flach über Boden ziehen
- nach dem Sanden gründlich wässern
- insbesondere bei vorherrschender Trockenheit
- bei jährlicher Wiederholung, erste Ergebnisse nach drei bis fünf Jahren
Der verwendete Sand sollte fein sein, mit einer Körnung nicht über zwei Millimeter und die Körner abgerundet. Er sollte weder Ton- noch Schluff-Anteile enthalten, um Verklumpungen zu vermeiden. Bausand und Kies sind komplett ungeeignet.
Häufig gestellte Fragen
Auch Rollrasen sollte man sanden, denn nachdem er eingewachsen ist bzw. spätestens nach einem Jahr Standzeit gibt es keinen Unterschied mehr zwischen ihm und einem Saatrasen.
Ohne Vertikutieren ist kein vergleichbares Ergebnis zu erzielen. Rasenfilz und Moose bleiben auf dem Rasen liegen, sodass Sand nicht in den Boden eindringen und sich die gewünschte Wirkung einstellen kann.
Die Sandmenge hängt von der Bodenbeschaffenheit ab. Generell liegt sie zwischen vier und zehn Kilogramm pro Quadratmeter. In der Regel rechnet man auf den Quadratmeter fünf Kilogramm Sand (ca. sechs Liter).
Grundsätzlich eignen sich unterschiedliche Qualitäten und Körnungen. Während getrockneter Sand rieselfähiger ist, wurden bei gewaschenem besonders feine und grobe Anteile entfernt. Optimal sind Quarz- und Lavasand. Quarzsand ist kalkarm und hat keinen Einfluss auf den pH-Wert. Lavasand enthält bodenverbessernde Mineralstoffe, kann Sonnenwärme gut speichern, ist aber relativ teuer. Spielsand ist wegen Ton- und Schluffanteilen nur bedingt geeignet, denn Schluff ist eine Bodenart, die dazu neigt, schlammig zu werden oder zu verklumpen.