Die Lippenblütler (Lamiaceae) sind eine Pflanzenfamilie mit über 7000 Arten die in allen Klimazonen weltweit vertreten sind. Auch in den hiesigen Breitengraden gibt es viele bekannte Sorten. Die Merkmale sind alle ähnlich.
Merkmale der Lippenblütengewächse
Es gibt verschiedene Merkmale, an denen die Lippenblütengewächse erkannt werden können und die bei allen Arten ähnlich bis gleich sind:
- es gibt über 7000 Arten
- diese sind in 220 Gattungen aufgeteilt
- die meisten hiervon enthalten ätherische Öle
- sonniger, warmer, offener Standort bevorzugt
- viele in den Mittelmeerländern und Vorderasien beheimatet
- es handelt sich um krautige Pflanzen
- charakteristisch ist vierkantiger Stängel
- Blüten sehen aus wie Lippen
- „Oberlippe“ aus zwei verwachsenen Blütenblättern
- „Unterlippe“ drei verwachsene Blütenblätter
In der Regel sind in der Blüte vier Staubblätter enthalten. Zudem besitzen die Lippenblütler zwei Fruchtblätter. Diese sind verwachsen und gliedern sich in vier Kammern.
Bekannte Kräuter der Lippenblütengewächse
Es gibt verschiedene bekannte Beispiele von Lippenblütlern, die der Gruppe von Küchenkräutern zugeordnet werden können. Hierbei handelt es sich um viele bekannte Heilkräuter aus dem Kräutergarten, die gerne auch als schmackhafte Gewürze in der Küche genutzt werden.
Basilikum (Ocimum basilicum)
- auch Königskraut genannt
- beliebtes Küchenkraut
- sieben der 65 Arten hierfür kultiviert
- bereits im antiken Griechenland und Rom bekannt
- in Indien beliebtes Teekraut
- Achtung giftig für Katzen
- Strauchbasilikum die bekannteste Sorte
- aromatischer Duft
- lila oder weiße Blüten
Bohnenkraut (Satureja hortensis)
- auch Pfefferkraut, Saturei
- Blüte im Sommer
- blauviolette oder zartrosa Blüten
- Früchte sind dunkelbraune Samen
- hilft gegen Hautprobleme und Bauchschmerzen
- schmackhaft zu Bohnengerichten
Majoran (Origanum majorana)
- Halbstrauch
- aufrecht, buschig wachsend
- rosa und weiße Blüten
- Blütezeit Juni bis August
- nicht winterhart
- ungiftig
- immergrün
Oregano (Origanum vulgare)
- auch Dost oder Wilder Majoran
- winterharte Staude
- gilt als typisches Pizzagewürz
- wird nur getrocknet in Küche verwendet
- rosa oder rote Blüten
- Blütezeit von Juli bis September
- besonders für Steingarten geeignet
- kommt aus bergigen Mittelmeergebieten
Rosmarin (Rosmarinus officinalis)
- Halbstrauch
- immergrün
- sparriger Wuchs
- weiße, rosa, blaue oder violette Blüten
- Blütezeit März und April
- nadelförmige Blätter finden Verwendung in der Küche
Salbei (Salvia officinalis)
- Echter Salbei oder auch Küchen-Salbei
- Staudenpflanze
- violette Blüten
- Blüten sind essbar
- Blätter sind silbergrau bis grün
- mit leichtem Flaum überzogen
- Heil- und Gewürzkraut
- schwach giftig
Thymian (Thymus vulgaris)
- Halbstrauch
- verholzt im Inneren
- duftende Blüten
- rosa- oder lilafarben
- gerne auch als Zierpflanze kultiviert
- stark würziger Duft
- vor allem in der mediterranen Küche verwendet
- auch als Heilkraut für die oberen Atemwege bekannt
- viele verschiedene Sorten
- beliebt bei Bienen und Hummeln
Zitronenmelisse (Melissa officinalis)
- Staudengewächs
- buschiger Wuchs
- weiße Blüten
- im Juni bis August
- Blüten sind essbar
- Blätter werden in der Küche verwendet
- schmecken leicht zitronig
- winterhart
Lippenblütler als Zierpflanzen
Nicht nur die beliebten Küchenkräuter gehören zur Familie der Lippenblütler, sondern auch einige Beispiele von Zierpflanzen für das Gartenbeet. Hier bereichern diese Pflanzen Gartenbeete in einem üppigen Bauerngarten. Auch die Zierpflanzen aus der Familie der Lippenblütengewächse ziehen viele Bienen und andere nützliche Insekten an. Im Folgenden werden einige Beispiele der duftverströmenden Pflanzen genannt.
Buntnessel (Solenostemon scutellarioides)
- Staudenart
- buschiger und aufrechter Wuchs
- Blüten sind unscheinbar
- bunte, mehrfarbige Blätter
- frostempfindlich
- als Zimmerpflanzen kultiviert
Duftnessel (Agastache rugosa)
- auch als Koreaminze bekannt
- Staudengewächs
- buschig und aufrecht wachsend
- meist nur kurzlebig
- violette Blüten von Juni bis September
- winterhart
- verströmt leicht angenehmen Duft
- findet auch in Blumensträußen oftmals Verwendung
Gundermann (Glechoma hederacea)
- Waldstaude
- violette Blüten
- Blütezeit im März und April
- sehr pflegeleicht
- flachwüchsiger Bodendecker
- schwach giftig
- winterhart
- wintergrün
Harfenstrauch (Plectranthus fruticosus)
- auch als Mottenkönig bekannt
- duftende Zierpflanze
- Halbstrauch
- aufrechter, buschiger Wuchs
- violette und blaue Blüten
- Blüte zwischen Februar und Mai
- frostempfindlich
- Kultivierung im Wintergarten empfehlenswert
Kriechender Günsel (Ajuga reptans)
- Bodendecker
- pflegeleicht
- schmerzstillende Eigenschaften
- violette und blaue Blüten
- Blüte von April bis Juni
- heimische Wildpflanze
- winterhart
- wintergrün
- sät sich selbst aus
- als Teichbepflanzung geeignet
Taubnessel (Lamium)
- Bodendecker
- für Topf und Beet geeignet
- verschiedene Sorten
- immergrün oder sommergrün
- Blätter ähneln denen der Brennnesseln
- besitzen keine Brennhaare
- Blüte von April bis September
- weiße Blüten
- frosthart
Teakbaum (Tectona grandis)
- vor allem wegen seines Holzes bekannt
- in Asien beheimatet
- laubabwerfend
- bis zu 35 Meter hoch
- sehr stark schattenspendend
- längsrissige weiche Borke
- Blüte zwischen Juni und September
- bildet ungenießbare Steinfrüchte aus
Ysop (Hyssopus officinalis)
- auch als Eisenkraut oder Bienenkraut bekannt
- Halbstrauch
- dichter, buschiger Wuchs
- weiße, rosa, blaue und violette Blüten
- Blütezeit zwischen Juli und September
- auch als Heilpflanze oder Küchenkraut nutzbar
- verströmt starken Duft
- winterhart
Zieste (Stachys)
- beliebte Blattschmuckpflanze
- viele verschiedene Arten
- kann einjährig und mehrjährig sein
- als Stauden und Halbsträucher
- auch Blütenfarben variieren je nach Art
- ebenso die Blütezeit
- Wald-Ziest (Stachys sylvatica)
- Acker-Ziest (Stachys arvensis)
- beide hier heimisch
Häufig gestellte Fragen
Der botanische Name der Gewächse lautet Lamiaceae. Dies kommt aus dem griechischen und wird aus dem Wort Lamós abgeleitet, das übersetzt Rachen oder Schlund bedeutet. Der lateinische Name Labiatae wird aus dem Wort labium für Lippe abgeleitet. Daher hat die Familie dieser Pflanzen ihren deutschen Namen erhalten.
Das ist tatsächlich von Art zu Art unterschiedlich. Typisch sind bei den meisten Gewächsen die sogenannten Klausenfrüchte, die in vier Teile zerfallen. Es gibt jedoch auch Sorten, die Beeren, Stein- oder geflügelte Nussfrüchte bilden. Die Früchte sind jedoch in der Regel nicht genieß- und essbar.
In den hiesigen Breitengraden kommen keine Arten vor, die stark giftig sind. Wenn, dann handelt es sich um schwach giftige Exemplare, die keinen Schaden an uns Menschen und den Tieren verursachen können. Ein starker Geschmack durch die ätherischen Öle kann auf eine leichte Giftigkeit hinweisen. Zu den leicht giftigen Arten der Öle gehören Thujon, welches in Thymian, Rosmarin, oder Salbei vorkommt sowie Pulegon in Katzenminze.
Bei den Lippenblütlern kann es sich sowohl um einjährige als auch mehrjährige Stauden handeln. Die Regel sind aber kurzlebige Stauden, die den Winter nicht überstehen. Zudem gehören auch einige Halbsträucher zu der Familie der Lamiaceae.