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Weihnachtsstern – Pflege der Pflanze, Gießen & Schneiden

Weihnachtsstern - Euphorbia pulcherrima

In ihrer Heimat, in Mittel- und Südamerika, sind Weihnachtssterne richtig große Sträucher. Sie verholzen mit den Jahren. Bei uns kultivierte Pflanzen sind dagegen klein, dafür aber viel mehr verzweigt und dicht beblättert. Hauptblütezeit bei uns sind die Monate November bis Februar. Ältere Exemplare können fast ganzjährig mit Blüten beeindrucken.

Achtung!

Der Weihnachtsstern zählt weltweit zu den beliebtesten und meistverkauften Zimmerpflanzen und das obwohl die Pflanze in der Regel nur saisonal angeboten wird. Allein In Deutschland werden jährlich zwischen 35 und 40 Millionen Exemplare verkauft. Zu beachten ist, dass der Milchsaft des Weihnachtssterns, der zu den Euphorbien und Wolfsmilchgewächsen zählt, bei Hautkontakt und beim Verschlucken zu Hautreizungen bzw. Vergiftungserscheinungen und Verdauungsstörungen führen kann.

Tiere reagieren meist empfindlicher noch als Menschen. Bei Nagern wie Meerschweinchen, Kaninchen oder Hamstern kann es zu starken Vergiftungserscheinungen kommen. Auch bei Hunden, Katzen und Vögeln sind Vergiftungsfälle bekannt. Es treten Schleimhautreizungen auf, Beschwerden im Magen-Darm-Trakt und Krämpfe, oft begleitet mit blutigen Durchfällen. In schlimmen Fällen sinkt die Körpertemperatur, Bewegungsabläufe verlangsamen sich und werden unsicher, es kann zu Lähmungen kommen, die Leber wird geschädigt und es können ernsthafte Schädigungen des Herzrhythmussystems auftreten. Bei kleinen Haustieren kann so eine Vergiftung bis zum Tod führen.

Weihnachtssterne sind Kurztagspflanzen, das heißt, sie blühen nur, wenn sie am Tag weniger als 12 Stunden Licht erhalten oder anders gesagt, wenn sie mehr als 12 Stunden im Dunkeln stehen. Deshalb müssen die Pflanzen bei uns in Gärtnereien mit dunklen Folien abgedeckt werden, damit die Pflanzen pünktlich zur Adventszeit blühen. Die Blüten des Weihnachtssterns sind sehr klein und unscheinbar. Viele Pflanzenfreunde halten die farbigen Hochblätter für die Blüten, aber das ist nicht so. Die so genannten Brakteen dienen zum Anlocken von Insekten. Inzwischen gibt es die tollsten Farben, denn viele Unternehmen investieren in die Zucht verschiedenster Weihnachtssterne. Neben den traditionellen Rottönen gibt es heute lachsfarbene, panaschierte, weiße und zweifarbige Sorten.

Weihnachtssternsorten

Weiß

  • Weihnachtsstern Euphorbia pulcherrima Sonora White
  • Mars White
  • Premium White
  • Bright White Princes

Rot

  •  Peterstar
  • Angelika
  • Red Elf
  • Dark Red Anette Hegg

Rosa

  • Da Vinci
  • Pink Peppermint
  • Nobelstar
  • Sonora Pink

Zweifarbig

  • Ice Punsch (rot und weiß)
  • Maren (rot und rosa)
  • Marblestar (rosa und weiß)
  • Sonora White Glitter (rot und weiß)

Weihnachtsstern – Pflege

Weihnachtssterne werden nach der Weihnachtssaison oft einfach entsorgt. Sie bekommen nicht viel Pflege ab und sehen dann nicht mehr so toll aus. Das eine oder andere Blatt fehlt und außerdem passen sie nicht mehr zur schon auf Frühjahr getrimmten Einrichtung. Sie landen in der Tonne, dabei ist es gar nicht so schwer, die Pflanze übers Jahr weiterzupflegen und in der nächsten Weihnachtssaison wieder zum Blühen zu bringen.

Wichtig ist, beim Kauf auf gesunde Pflanzen zu achten, diese keinen kalten Temperaturen auszusetzen und sie nicht zu nass zu halten. Oft werden die Weihnachtssterne im Supermarkt falsch platziert, in der Zugluft am Eingangsbereich. Diese Exemplare haben wenig Überlebenschancen. Innerhalb weniger Tage werfen solche Pflanzen ihre Blätter ab und dann kann man sie vergessen. Auch weiß man nichts über den Transport der Pflanzen. Auch dabei können sie Kälte ausgesetzt werden. Oft ist es besser, sich seinen Weihnachtsstern in der Gärtnerei seines Vertrauens zu besorgen, auch wenn er etwas mehr kostet. Ich habe da gute Erfahrungen gemacht. Wichtig ist, sich die Pflanze gut einpacken zu lassen, denn sie mag keine Kälte und keine Zugluft. Auch das Auto sollte vorm Fahren vorgewärmt sein. Es empfiehlt sich gar nicht, mit dem Weihnachtsstern durch die kalte Winterluft zu laufen.

Standort

Ist man mit dem Weihnachtsstern glücklich zu Hause angekommen, braucht er einen passenden Standort. Dieser ist für das Überleben sehr wichtig.

  • Die Pflanze benötigt einen warmen und hellen Platz
  • Direkte Sonne ist nicht so günstig.
  • Über einer Heizung ist der falsche Standort.
  • Keinesfalls Zugluft aussetzen!
  • Temperaturen zwischen 15 und 22 °C, nicht unter 15 °C und nicht über 24 °C!
  • Bei zu wenig Licht vergeilt die Pflanze und kann auch gelbe Blätter bekommen.

Pflanzsubstrat

Für Weihnachtssterne braucht man ein spezielles Substrat. Das muss man sich selbst anmischen. Wichtig ist, dass es extrem durchlässig ist. Überschüssiges Wasser muss ablaufen können. Ideal ist eine Drainageschicht am Topfboden. Weihnachtssterne vertragen überhaupt keine Staunässe und reagieren sofort mit Blattabfall.

  • Man nutzt eine Erde auf Torfbasis und mischt unter drei Teile davon einen Teil scharfen, sterilen Sand oder Perlite.
  • Im Notfall eignet sich auch Blumenerde auf Kompostbasis.
  • Für eine Drainage eine Schicht Kieselsteine oder Tonscherben am Topfboden einbringen.
  • Trotz allem ist immer darauf zu achten, dass sich nach dem Gießen kein Wasser im Untersetzer befindet. Dieses muss abgegossen werden.

Umtopfen

Wenn man den Weihnachtsstern nach der Saison weiterkultivieren möchte, sollte er umgetopft werden. Das tut man zu Beginn des Frühjahrs, nach Beendigung der Ruhephase und am besten jährlich.

Gießen und Düngen

Weihnachtsstern Euphorbia pulcherrima

Die meisten Weihnachtssterne werden ertränkt. Sie brauchen nur wenig Wasser. In ihrer Heimat regnet es wenig, dann aber heftig. Danach dauert es meist lange, bis wieder Wasser nachkommt. Die Pflanzen haben gelernt, Wasser zu speichern und es in Dürrezeiten zu nutzen. Das klappt auch im warmen Wohnzimmer. Also, lieber zu wenig, als zu viel gießen! Bei zu wenig Feuchtigkeit lässt die Pflanze die Blätter hängen, erholt sich nach dem Gießen aber meist schnell, wenn man sie nicht ganz hat verdörren lassen. Faulen die Wurzeln aber durch zu viel Nässe, ist der Weihnachtsstern meist nicht mehr zu retten.

  • Nicht mit kaltem Wasser gießen!
  • Nur Wasser mit Raumtemperatur verwenden!
  • Nur sehr wenig gießen!
  • Bei zu viel Wasser wirft ein Weihnachtsstern schnell die Blätter ab.
  • Man gießt erst, wenn die Erde fast gänzlich abgetrocknet ist.
  • Düngen das gesamte Jahr, außer unmittelbar nach der Blüte.
  • Alle 4 Wochen mit einem kalireichen Volldünger für Nährstoffe sorgen!
  • 5 Wochen, bevor man die Tageslichtdauer reduziert, beginnt man mit einem phosphorreichen Blühdünger zu düngen, das dann alle 14 Tage. Man muss sich allerdings genau an die Mengenangaben des Herstellers halten! Lieber weniger als zu viel Dünger verwenden! 

Weihnachtsstern übers Jahr Pflegen 

Es lohnt durchaus, einen Weihnachtsstern weiterzukultivieren. Es ist auch gar nicht schwer. Nur für die Wassergabe muss man eben ein Händchen haben.

  • Pflanze im Frühjahr stark zurückschneiden!
  • Alte Blüten komplett entfernen!
  • Es müssen sich neue Triebe von unten bilden können und die brauchen Platz.
  • Keine Sonneneinstrahlung während des Sommers.
  • Mäßig gießen!
  • Weiches und warmes Wasser verwenden!
  • Im Herbst das Licht auf etwa 10 bis 11 Stunden reduzieren.
  • Nur mit wenig Licht entwickeln sich neue Blüten.
  • Etwa 6 Wochen müssen die Weihnachtssterne mit dem wenigen Licht auskommen.
  • Am besten man stülpt jeden Tag einen Karton oder Eimer über die Pflanze.

Schneiden

Weihnachtsstern Euphorbia pulcherrima

Im Normalfall muss ein Weihnachtsstern nicht geschnitten werden, nur wenn man ihn weiterkultivieren möchte. Dann schneidet man ihn am Ende der Blühsaison. Das ist meist gegen Ende Frühjahr der Fall. Dann beginnt der Weihnachtsstern seine bunten Hochblätter abzuwerfen und beginnt seine Ruhephase. Das ist der beste Zeitpunkt für den Schnitt.

  • Die Triebe werden dann etwa um die Hälfte eingekürzt.
  • Mehr Schnittmaßnahmen sind nicht erforderlich.

Vermehren

Am meisten wird der Weihnachtsstern durch Stecklinge vermehrt. Es ist allerdings nicht ganz einfach. Außerdem werden Weihnachtssterne immer recht preiswert angeboten. Eine andere Methode ist das Abmoosen, aber die erfordert Fachwissen und Erfahrung.

Krankheiten und Schädlinge

Dass der Weihnachtsstern keine Nässe verträgt, habe ich schon mehrfach erwähnt. Er reagiert mit Blattabfall. Das passiert auch, wenn er zu viel Kälte oder Zugluft abbekommen hat. Ansonsten sind die Pflanzen meist recht gesund.

Als Schädlinge treten recht häufig Weiße Fliegen oder Schmierläuse auf, jedoch meist nur bei schlechter Pflege. Auch Trauermücken können vorkommen. Bei sehr schlechter Haltung treten auch Spinnmilben auf. Dann ist meist die Raumluft zu trocken.

Fazit
Der Weihnachtsstern ist eine der beliebtesten Zimmerpflanzen und das nicht ohne Grund. Die Gewächse verzaubern durch ihre tollen Farben. Sie gehören zur Adventszeit und zu Weihnachten einfach dazu. Die Kultivierung ist eigentlich ganz einfach, aber viele Pflanzenfreunde tun sich damit etwas schwer. Das liegt sicher auch daran, dass man schon vorgeschädigte Pflanzen kauft. Oft werden sie nicht fachgerecht gepflegt, zu nass oder zu trocken gehalten, Zugluft ausgesetzt oder gar Temperaturen unter 15 °C. Das mögen Weihnachtssterne nicht. Man muss also darauf achten, eine sehr gesunde Pflanze zu erwerben. Der Boden darf weder zu nass, noch zu trocken und alle Blätter müssen fest und gesund sein. Einen gesunden Weihnachtsstern weiterzukultivieren ist leicht. Selbst ihn zur nächsten Saison wieder zum Blühen zu bringen, ist nicht schwer. Für viele Pflanzenfreunde lohnt sich der Aufwand allerdings nicht und sie entsorgen ihren Weihnachtsstern, wenn er die Blätter verliert. Das muss nicht sein.