Weihnachtssterne sind Winterpflanzen und zeigen ihre anmutigen roten Blätter mit den kleinen Blüten nur in der kalten Jahreszeit. Danach werden sie meist entsorgt, was jedoch nicht sein muss, denn der Weihnachtsstern ist durchaus eine mehrjährige Pflanze, wenn er richtig „übersommert“ wird. Die Pflege erfordert ein wenig Geduld und Geschick, doch mit viel Fingerspitzengefühl färbt sich die Pflanze im nächsten Winter wieder rot und zeigt Blüten.
Steckbrief
- auch Christstern, Adventsstern oder Poinsettie
- ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika
- beliebte Pflanze bereits bei den Azteken
- aus der Gattung Wolfsmilch
- entgegen anderer Meinungen mehrjährig
- Zimmerpflanze
- rotgefärbte Hochblätter
- nicht mit den Blüten verwechseln
- Blüten nur klein und unscheinbar
- Hauptblütezeit von November bis Februar
Kurztagpflanzen
Weihnachtssterne werden in der Gattung der Kurztagpflanzen eingegliedert. Aus diesem Grund bilden sie gerade in den Wintermonaten, in denen die Tage besonders kurz sind und es früh dunkel und spät hell wird, ihre ansehnlichen roten Blätter und die Blüten aus.
So ist eine Blühunfreudigkeit und das nicht entwickeln der roten Hochblätter vor allem darauf zurück zu führen, dass die Pflanze über einen längeren Zeitraum hinweg mehr als zwölf Stunden Dunkelheit benötigt, um die Bildung der Blüten anzuregen.
Diesen dunklen Zeitraum wird ihr in den hiesigen Breitengraden leider oft nicht gewährt. Dies kommt vor allem von den folgenden, natürlichen Faktoren, die dem Weihnachtsstern wieder simuliert werden müssen:
- Weihnachtsstern ursprünglich am Äquator beheimatet
- hier sind die Nächte das ganze Jahr über 12 Stunden lang
- Pflanze wächst meist in den dichten Wäldern
- so bekommt er wenig Licht
- ausgeprägt klimatische Veränderungen gibt es hier nicht
- keine Jahreszeiten
- dafür Trocken- und Regenzeit
Pflege über den Winter
Meist werden Weihnachtssterne im November im Handel angeboten. Die roten Blätter bleiben dann in der Regel bis in den Januar hinein an der Pflanze. Danach beginnen diese normalerweise abzufallen und es werden keine neuen roten Blätter mehr nachgebildet.
Doch mit der richtigen Pflege können die roten Blätter auch länger am Stern verbleiben. Werden nun die Lebensbedingungen seiner ursprünglichen Heimat simuliert, dann können die Blätter auch noch bis Ende Februar oder sogar länger farbig bleiben:
- warmen und hellen Standort finden
- ideal ist eine helle Fensterbank im warmen Raum
- regelmäßig aber nur leicht mit lauwarmen Wasser gießen
- ab und zu mit Regenwasser besprühen
- so wird die Regenzeit simuliert
- von Ende Februar bis April Wassergaben deutlich reduzieren
- der Weihnachtsstern kann in seine Ruhephase eintreten
Ruhezeit einhalten
Die Zeit von Ende Februar bis zum April soll der Pflanze als Ruhezeit dienen, die auf jeden Fall eingehalten werden muss. In dieser Zeit wird sie an einen warmen hellen Ort verbracht, an dem sie nur die natürlichen Tageszeiten bekommt, das heißt, ein Platz im überwiegend auch am Abend beleuchteten Wohnzimmer sollte hier dann nicht mehr gegeben sein. Auch Düngergaben sind in dieser Zeit tabu.
Nach der Ruhezeit
Ende April kann der Weihnachtsstern dann wieder aus seiner Ruhephase geholt werden. Hierzu wird die Pflanze als erstes zurück geschnitten. So kann sie über den Sommer neue Triebe bilden. Ein Rückschnitt auf eine insgesamte Höhe von etwa fünfzehn bis zwanzig Zentimeter ist hier optimal.
Auch wenn der Weihnachtsstern im Winter noch so schön groß war, dieser Rückschnitt sollte auf jeden Fall durchgeführt werden. Weiter wird nach der Ruhezeit wie folgt vorgegangen:
- langsam die Wassergaben wieder steigern
- nur unten an die Wurzeln gießen
- Staunässe unbedingt vermeiden
- ab Mai beginnt der Stern wieder mit dem Wachstum
- nun sollte auch wöchentlich flüssiger Dünger zugegeben werden
- hier reicht der Dünger für blühende Pflanzen aus dem Handel
- der Dünger wird über den Sommer bis Mitte September gereicht
- ein heller Standort ohne direkte Mittagssonne ist ideal
Blütenbildung anregen
Ab Mitte September muss der Weihnachtsstern, um zur richtigen Jahreszeit wieder in den schönsten Farben zu leuchten, an einen anderen Standort verbracht werden. Nun muss für eine dunkle Phase gesorgt werden, die die Bildung der roten Blätter und der kleinen Blüten anregt.
Hierzu darf er nun die nächsten sechs bis acht Wochen nur etwa elf bis zwölf Stunden einer natürlichen Lichtquelle ausgesetzt sein. Auch darf es an dem neuen Standort nicht zu kalt sein. So sind die folgenden Orte ideal, um den Weihnachtsstern gut zu versorgen:
- ein nicht zu kalter, dunkler Keller mit kleinem Fenster
- ein relativ dunkler Lagerraum, ebenfalls mit kleinem Fenster
- nach zwölf Stunden darf kein Lichteinfall mehr erfolgen
- die Räume sollten dann nicht mehr mit Licht betreten werden
- alternativ kann ein Karton übergestülpt werden
- auch eine undurchsichtige Tüte kann Dunkelheit simulieren
- regelmäßig alle zwölf Stunden ab- und aufdecken
- Pflanze in einem solchen Fall nicht an hellem Standort platzieren
- die Umgebung sollte dämmrig sein
- besser nur zehn Stunden hell, als nur zehn Stunden dunkel
Auch während der Verdunkelungszeit muss der Weihnachtsstern mit regelmäßigen Wassergaben versorgt werden. Doch hierbei ist ebenfalls wieder darauf zu achten, dass keine Staunässe entsteht oder die Erde zu nass bleibt. So sollte diese erst oberflächlich abtrocknen, bevor wenig nachgegossen wird. Viel Wasser benötigt der Weihnachtsstern in der dunklen Phase auf keinen Fall.
Nach der Verdunkelung
Während der Verdunkelungsphase bilden sich beim Weihnachtsstern noch keine roten Blätter und Blüten. Das passiert erst, nachdem er wieder der Helligkeit ausgesetzt wird. So zieht er nun in die Wohnung an den ausgesuchten Standort. Dieser sollte die folgenden Merkmale aufweisen:
- sehr warm, über 22° Grad Celsius sind ideal
- sonnig und hell
- eine Fensterbank Richtung Süden ist optimal
- pralle Mittagssonne jedoch vermeiden
- vor Zugluft schützen
- nach wenigen Tagen werden die roten Hochblätter gebildet
- auch die kleinen, unscheinbaren Blüten zeigen sich nun