Wer keinen Garten hat, kann Wein auch auf Balkon oder Terrasse im Kübel kultivieren. Beim Überwintern der Weinreben im Topf müssen in einem solchen Fall allerdings einige Dinge beachtet werden.
Wein schneiden
Wenn der Herbst kommt und damit die ersten Nachtfröste zu erwarten sind, dann wird es Zeit, die Reben im Gefäß für das Überwintern vorzubereiten. Hierzu gehört ein Rückschnitt:
- Pflanze kann sich sonst nicht regenerieren
- abgetragene Ruten schneiden
- ein bis zwei Augen an den Ruten stehen lassen
- hieraus wachsen im Frühling neue Triebe
- Pflanze kann leichter ins Winterquartier verbracht werden
Kübel schützen
Nachdem die Weinreben im Gefäß zurückgeschnitten wurden, können die Pflanzen im Freien stehen bleiben. Hierfür benötigen Weinreben im Topf allerdings einen besonderen Schutz, der beim Überwintern im Freiland nicht erfolgen muss:
- Luftpolsterfolie um den Topf wickeln
- alternativ Pflanzenvlies nutzen
- oder mit Reisigmatten umwickeln
- die Erde im Topf gut mulchen
- Laub, Tannenzweige oder Stroh nutzen
- gießen an frostfreien Tagen nicht vergessen
Geeignete Winterquartiere finden
Besteht die Möglichkeit, die Töpfe mit dem Wein in ein Winterquartier zu verbringen, dann ist dies ebenfalls eine gute Möglichkeit für die Überwinterung. Wichtig ist, dass die Temperaturen hier um die 10° Celsius liegen, da der Wein bei höheren Temperaturen ansonsten bereits im Winter austreiben würde:
- unbeheizter Wintergarten
- Gewächshaus
- unbeheiztes Gartenhaus
- nicht zu dunkle Garage
- helles Treppenhaus
Nach Überwinterung pflegen
Wurde die Rebe im Winter in ein Winterquartier verbracht, dann darf es hier im Frühling nicht wärmer als 12° Celsius werden. Ansonsten könnte ein vorzeitiger Austrieb einsetzen, der nicht gewollt ist. Dieser Umstand muss bei dem weiteren Vorgehen im Frühjahr nach dem Überwintern beachtet werden:
- zeigen sich neue Triebe im Winterquartier
- Wein erst Mitte Mai nach draußen stellen
- dann sind frostige Nächte vorbei
- richtiger Zeitpunkt nach den Eisheiligen
- junge Triebe können bei Frost Schaden nehmen
- zeigen sich noch keine Triebe
- Pflanzen können ab März nach draußen
Häufig gestellte Fragen
Da Wein sehr groß werden und stark wuchern kann, ist es bei der Kübelkultivierung wichtig, hier eine Weinrebe zu wählen, die eher kleinwüchsig ist. Ansonsten könnte es später mit der Überwinterung auch schwierig werden, wenn die Pflanzen insgesamt zu groß geworden sind und an der Hauswand festwachsen.
Im Beet ausgepflanzt, in dem viel Erde die Wurzeln schützt, sind die Reben in der Regel bis zu -15° Celsius durchaus frosthart. Solche niedrigen Temperaturen benötigen die Pflanzen sogar, ansonsten würden sie viel zu früh austreiben.
Jede Pflanze, nicht nur der Wein und auch alle anderen frostharten Pflanzen benötigen im Freien bei einer Kübelkultivierung einen gewissen Schutz. Dies hängt damit zusammen, dass Frost hier viel leichter an die Wurzeln herankommt, die in einem Gefäß weniger geschützt sind, da hier nicht so viel Erde rundherum geboten wird. Der Frost kann so viel leichter bis an die Wurzeln dringen und diese schädigen.
Der größte Fehler, der bei einer Überwinterung passieren kann ist nicht der Frost oder die Kälte, sondern die Trockenheit. Die meisten Pflanzen, die einen Winter trotz Frosthärte oder einem Schutz nicht überstehen, sind vertrocknet und nicht erfroren. Allerdings sollte auch nicht zu viel Wasser gegeben werden, da im Winter nur wenig Flüssigkeit aufgenommen wird.