Bei schönem Wetter mit nachfolgender Bildung von Tau bekommen manchmal Blätter von Eichen weiße Flecken auf der Oberseite. Dabei handelt es sich um Eichenmehltau, der sich mit Hausmitteln bekämpfen lässt.
Eichenmehltau
Der Echte Mehltau an Eichen, auch Eichenmehltau genannt, wird durch den Pilz Microsphaera alphitoides verursacht. Er ist wirtsspezifisch und entsteht nur an Eichenbäumen, besonders bei Wärme und Trockenheit. Deshalb wird er auch als Schönwetterpilz bezeichnet. Der Pilz befällt sehr häufig Stieleichen.
Schadbild
Der Eichenmehltau zeigt sich als weißer, puderartiger Pilzrasen auf der Oberseite von Eichenblättern, der sich abwischen lässt – im Gegensatz zum Falschen Mehltau, der nur die Blattunterseite befällt und nicht abgewischt werden kann.
Später verfärbt sich der Eichenmehltau bräunlich. Zum Teil sind auch Triebe vom weißen Belag überzogen. Ein starker Befall mit dem Eichenmehltau führt zu deformierten Trieben und eingerollten Blättern, die vertrocknen. Später können auch Wachstumsstörungen auftreten. Früchte können aufplatzen und verschimmeln. Im schlimmsten Fall geht der ganze Baum ein.
Ursachen
- zu trockenes Klima
- falscher Standort
- zu geringe Wassergabe
- fehlende Nährstoffe
- Überdüngung
Bekämpfungsmaßnahmen
Der Eichenmehltau lässt sich am besten bei noch jungen Bäumen mit Hausmitteln bekämpfen. Bei ausgewachsenen Eichen ist das Unterfangen sehr schwierig.
Schneiden
- Befallene Blätter, Triebe und Äste abschneiden
- Schnittgut in den Restmüll geben
- oder abgeschnittene Zweige verbrennen
Fressfeinde
Es gibt einige Marienkäferarten, die den weißen Eichenmehltau von den Eichenblättern fressen. Die Larven der Marienkäfer sind im Gartenfachhandel erhältlich und lassen sich gezielt auf die Eichen aufbringen.
Rohmilch
- Rohmilch im Verhältnis 1:9 mit Wasser mischen
- Gemisch in eine Sprühflasche füllen
- mehrmals pro Woche befallene Pflanzenteile damit besprühen
Natron
Natriumhydrogencarbonat, bekannt als Natron, ist ein weiteres Hausmittel, mit dem sich der Echte Mehltau an Eichen bekämpfen lässt. Es wird mit Rapsöl und Wasser vermischt.
Rezeptur:
- 50 Gramm Natron
- 2 Liter Wasser
- 20 Milliliter Rapsöl
In Verbindung mit Wasser zeigt Natron indes eine schwach alkalische Reaktion. Das gefällt dem Eichenmehltau nicht sehr gut. Die Mischung mit einer Sprühflasche mehrmals am Tag im Abstand von 14 Tagen auf die mit weißen Flecken befallenen Pflanzenteile aufsprühen.
Vorbeugen
Durch einige vorbeugende Maßnahmen lassen sich weiße Flecken auf Eichenblättern vermeiden.
Resistente Sorten
- für Neuanpflanzungen nur gegen Echten Mehltau resistente Eichen verwenden
- den Eichen ausreichend Sonnenlicht und Luft lassen
Boden mulchen
Da ein gut gemulchter Boden eine Infektion der Eichen mit Echtem Mehltau vorbeugen kann, ist es sinnvoll bereits im Frühjahr Holzspäne oder Gehäckseltes auf dem Boden zu verteilen. Das verringert nicht nur die Verdunstung, sondern verhindert auch, dass beim Gießen die Blätter mit Wasser benetzt werden.
Richtig gießen
Um Echten Mehltau zu vermeiden, sollten die Bäume von unten gegossen werden. Geben Sie das Wasser deshalb direkt an die Wurzeln. Gießen Sie nur, wenn die Erde abgetrocknet ist, und gießen Sie nur in den frühen Morgen- und Abendstunden.
Kaltwasserauszug aus Ackerschachtelhalm
- 100 Gramm getrocknetes Ackerschachtelhalmkraut mit 1 Liter Wasser übergießen
- 24 Stunden stehen lassen
- danach gut umrühren und abseihen
- in eine Sprühflasche einfüllen
- mehrmals befallene Pflanzenteile damit besprühen
- zusätzlich 1:10 mit Wasser verdünnt gießen
Häufig gestellte Fragen
Ja, Sie können auch Algenkalk nutzen, um den Echten Mehltau auf Eichenblättern zu bekämpfen. Streuen Sie ihn dafür fein über die Blätter, sobald sich erste weiße Flecken zeigen. Der hohe pH-Wert des Algenkalks verhindert, dass die Pilzsporen keimen.
Nein, in der behandelten H-Milch sind keine Milchsäurebakterien und Mikroorganismen mehr vorhanden, die den Echten Mehltau bekämpfen können, da sie durch die Hitze abgetötet werden. Rohmilch enthält jedoch noch alle wichtigen Stoffe gegen den Pilz.