Zimmerpflanzen Palmenpflege - Palmen-Arten wie Yucca

Weißer Schimmel auf Blättern: was tun? | Weißer Belag auf Palme

weißer Schimmel Palme

Dass Pilze im Boden und auf Pflanzen leben, ist völlig normal und kommt in der Natur überall vor. Auch Zimmerpflanzen sind nicht alleine in ihrem Kübel. In der Erde befinden sich neben den Wurzeln der Pflanze auch unzählige Mikroorganismen und Pilze. Unter bestimmten Umständen können sich diese Pilze jedoch stark ausbreiten und zu einer Gefahr für die Pflanze werden.

Saprophile Pilze

Pilze kommen natürlich auch in den Blumentöpfen unserer Zimmer- und Kübelpflanzen vor und sind in den meisten Fällen völlig harmlos. Diese sogenannten saprophilen Pilze sind vor allem auf absterbendem Pflanzenmaterial zu finden. Sie tragen dort zu einem gut funktionierenden Ökosystem bei. Im Erdboden, auf absterbenden Pflanzen und auch auf dem Kompost sorgt dieser Schimmel für die Zersetzung des organischen Materials, damit die Nährstoffe wieder für andere Organismen verfügbar werden. Zu diesen Pilzen gehören vor allem die Gattungen:

  • Alternaria
  • Penicillium
  • Aspergillus

Mehltau und Grauschimmel

Egal, ob Echter oder Falscher Mehltau oder auch Grauschimmel, diese Pilze kommen bei Zimmerpflanzen nur extrem selten vor. Sie befallen vor allem Palmen, die im Sommer oder auch ganzjährig draußen kultiviert werden. Der weiße Belag, an dem die Schadpilze erkennbar sind, zeigt sich vor allem auf den Blättern, bei Falschem Mehltau vorwiegend auf den Blattunterseiten. Mehltau und Grauschimmel (Graufäule) sind in der Lage, sich durch herumfliegende Sporen zu verbreiten und brauchen viel Sonnenlicht.

Ursachen

weißer Schimmel Palme - Grauschimmel Zu den häufigsten Ursachen für eine starke Ausbreitung von Pilzen gehören Pflegefehler und ungünstige Witterungsbedingungen. Ist die Pflanze stark geschwächt, bietet das hervorragende Bedingungen für Schädlinge und Krankheiten.

  • feuchtes, kühles Klima
  • zu nasser Wurzelballen (Wurzelfäule)
  • große Wunden bei Windbruch und Schnitt
  • gleichmäßig hohe Temperaturen (vor allem im Winterquartier)
  • schlechte Belüftung
  • herabgefallene Blätter auf dem Boden

Aber nicht nur Pilze können einen weißlichen Belag auf den Blättern und Pflanzenteilen verursachen. Eine weitere Möglichkeit für einen mehligen oder wolligen Belag sind Wollläuse, die jedoch bei näherer Betrachtung einfach zu identifizieren sind. Vor allem bei Yuccapalmen treten recht häufig Gallmilben auf, die in diesem Fall keine Gallen bilden und daher nur sehr schwer von Schimmelpilzen zu unterscheiden sind.

Bekämpfung

Schimmelpilze können beispielsweise über faulige, abgestorbene Wurzeln in die Pflanze eindringen. Anschließend breitet sich der Pilz weiter in der Palme aus. Manchmal zeigt sich auch zuerst ein weißer Schimmelbelag auf den Blättern der Palme. In diesem Fall handelt es sich oft um Mehltau oder Grauschimmel, die durch die Luft auf die Pflanze übertragen wurden.

1. Schimmel entfernen

Jetzt hilft es nur noch, den Schimmel schnellstmöglich zu beseitigen, um die Pflanze zu retten und gesundheitliche Beeinträchtigungen der Bewohner zu vermeiden. Schneiden Sie deshalb nach Möglichkeit die am stärksten betroffenen Pflanzenteile ab und waschen Sie die übrigen Triebe und Blätter unter fließendem Wasser oder mit einem feuchten Lappen ab.

2. Umtopfen

weißer Schimmel Palme - umtopfen Benutzen Sie zum Umtopfen einen neuen Topf. Ist dies nicht möglich, waschen Sie das alte Gefäß mit heißem Wasser mit einem Schuss Essig oder Alkohol aus, um eventuell enthaltene Keime abzutöten. Zum Auffüllen empfiehlt sich hochwertige Palmen- oder Kübelpflanzenerde.

  • möglichst viel Blumenerde entfernen
  • abgestorbene Wurzeln wegschneiden
  • sauberes, steriles Gefäß benutzen
  • nur geeignetes, hochwertiges Pflanzsubstrat verwenden
  • für gute Drainage sorgen
  • Drainageschicht aus Perlite, Lavagranulat oder Blähton anlegen

3. Mehltau

Mehltau ist nur sehr schwer zu bekämpfen. Bei einem leichten Befall kann eine Spritzbrühe aus Ackerschachtelhalm oder Zwiebeln helfen.

  • etwa 400 g frische Zwiebeln oder Ackerschachtelhalm
  • 2,5 Liter Wasser
  • 24 Stunden in Wasser einweichen
  • anschließend 30 Minuten kochen
  • absieben
  • mehrere Tage in Folge einsprühen

Tipp: In hartnäckigen Fällen kann nur noch ein Pflanzenschutzmittel auf Schwefelbasis gegen den Echten Mehltau helfen.

4. Saugende Insekten

Gallmilben und Wollläuse lassen sich auf Palmen jeder Art effektiv mit einem Gemisch aus Spülmittel und Wasser entfernen. Mischen Sie einige Tropfen Tensid mit lauwarmem Wasser und wischen Sie die Blätter der befallenen Palme damit an mehreren Tagen in Folge ab. Vergessen Sie bei der Behandlung nicht die Blattunterseiten!

Vorbeugen

weißer Schimmel Palme Wenn Sie einer Infektion vorbeugen möchten, sollten Zimmerpflanzen im Frühjahr regelmäßig umgetopft werden. Achten Sie außerdem auf einen perfekten Standort und ideale Pflegebedingungen.

Luftzirkulation

Sorgen Sie für ausreichende Belüftung bei Zimmerpflanzen, ohne die Palme kalter Zugluft auszusetzen. Freilandpflanzen müssen zwar gegen Fröste geschützt werden, allerdings ist auch hier eine gute Luftzirkulation wichtig, damit es nicht zu Schimmelbildung kommt.

Staunässe vermeiden

Um Staunässe – eine der häufigsten Ursachen für die Ausbreitung des Schimmels – zu vermeiden, gilt es, die Pflanze richtig zu gießen. Je nach Art der Palme und den herrschenden Temperaturen benötigt die Pflanze mehr oder weniger Wasser. Wichtig ist, dass der Wurzelballen immer gut abtrocknen kann, bevor wieder neu gegossen wird, denn nur so wird dem Pilz die Lebensgrundlage entzogen.

Optimaler Standort

Steht die Palme in den Sommermonaten draußen auf dem Balkon oder der Terrasse, sollte sie in Perioden von anhaltendem Regen oder sehr hoher Luftfeuchtigkeit zum Vorbeugen vor Schimmel eventuell ins Haus geholt werden. Auf jeden Fall ist es notwendig, sie an einen regengeschützten und luftigen Standort zu stellen, damit die Erde und Blätter nicht dauerhaft nass werden.

Fazit
Bei einem starken Befall mit Schimmelpilzen oder auch saugenden Insekten ist die Palme häufig nicht mehr zu retten. Es gilt daher, bereits im Vorfeld durch ein geeignetes Gießverhalten und einen optimalen Standort einer Erkrankung vorzubeugen. Bei einer regelmäßigen Kontrolle und frühzeitiger Erkennung kann schnelles Handeln die Palme in den meisten Fällen retten.