
Tomaten sind zugleich Lieblingspflanzen und Sorgenkinder des Gärtners. Vielleicht, weil ihre Kultivierung in unseren Breitengraden gar nicht so einfach ist. Bis die kugeligen Früchte die ersehnte Reife erreichen, vergeht eine lange und bange Zeit. Wenn sie uns endlich rot entgegen leuchten, ist die Freude groß. Sie vergeht allerdings schnell, wenn wir angefressene Früchte vorfinden. Wer frisst da die Tomaten?
Diese Tiere futtern Tomaten
Auf der Suche nach Tierarten, auf deren Speiseplan Tomatenfrüchte stehen, kommt eine bunt gemischte Liste zusammen. Da sind Exemplare darunter, an die im ersten Moment kein Tomatenbesitzer denkt:
- Asseln
- Mäuse
- Marder
- Ratten
- Eichhörnchen
- Waschbären
- Katzen
- Vögel
- Schnecken
- Igel
- Grüne Raupen
Übeltäter identifizieren
- der Übeltäter muss sicher identifiziert werden
- ein bloßer Verdacht nützt nichts
- einige Vermutungen erweisen sich im Nachhinein als falsch
- genaues Hinschauen ist angesagt
- einige tierische Tomatenfreunde hinterlassen Spuren
- Bekämpfungsmaßnahmen gezielt darauf abstimmen
Betrachten wir das nachfolgend im Detail.
Asseln
Asseln lauern nicht nur in dunkle und feuchte Keller. Im Freien und in hellen Räumen sind sie unter anderem unter Blumentöpfen und Pflanzenresten zu entdecken. Vor allem in Gewächshäusern werden sie von guten Verstecken angelockt und natürlich von reichlich Nahrung. Da Tomatenpflanzen, bot. Solanum lycopersicum, häufig in Gewächshäusern gezogen werden, liegt die Vermutung nahe, dass Asseln die Tomaten fressen könnten. So können Sie sich gegen diese Krebstiere wehren:
- künstliche Unterschlüpfe aufstellen
- z.B umgestülpte Blumentöpfe mit Löchern
- oder angefeuchtete Holzwolle
- zusätzlich eine ausgehöhlte Kartoffel als Köder aufstellen
- morgens die angesammelten Asseln entfernen
- Bodenkontakt von Pflanzentöpfen vermeiden
- Tomatentöpfe auf grobe Steine höher stellen
- die Erde von befallenen Exemplaren einige Tage austrocknen lassen
Mäuse
Manche Gärten werden von Mäusen bewohnt. Besonders nach milden Wintern scheint ihre Anzahl deutlich zuzunehmen. Sie sind scheu und flitzen davon, sobald sich ein anderes Lebewesen in ihrer Nähe blicken lässt. Ihre Fraßschäden scheinen sie nachts zu hinterlassen. Achten Sie daher auf folgende Punkte:
- z. B. wenn ein Exemplar vorbeihuscht
- Löcher im Boden sind ein Indiz
- sie fressen vor allem Tomaten in Bodennähe
- gelegentlich sind an den Früchten Zahnspuren sichtbar
Lassen Sie die angefressenen Tomaten an der Pflanze hängen. Mäuse fressen daran weiter, statt neue anzuknabbern. In der Zwischenzeit können Sie sich über geeignete Bekämpfungsmaßnahmen informieren und sie in die Wege leiten. Tief hängende heile Früchte können Sie schützen, indem Sie unter ihnen kleine Kunststoff-Blumentöpfe befestigen. Dann können sie von unten nicht mehr angeknabbert werden.
Marder
Marder sind nützlich, weil sie unter anderem auf Rattenjagd gehen. Doch sie können in unserem Lebensbereich auch eine Menge Schaden anrichten. Dabei geht es nicht nur um angefressene Tomaten. Viele schlimmer bzw. lebensgefährlicher sind angefressene Schläuche im Auto. Deswegen sollten diese Tiere schon beim leisesten Verdacht gesucht und sofort konsequent bekämpft werden. Marder sind allerdings nachtaktive Tiere und werden daher selten gesichtet. Doch sie können gut aufgespürt werden.
- auf unangenehme Gerüche, Pfotenabdrücke oder Haare achten
- entdeckter Marderkot ist der beste Hinweis
- er ist länglich und wurstartig
- etwa 2 cm dick und 8 cm lang, die Enden sind spitz
Ratten
- der Kot ist spindelförmig
- er ähnelt einem Reiskorn
- ist allerdings etwa 2 cm lang
- meist liegen mehrere Kötteln in Gruppen zusammen
Ein akuter Rattenbefall ist zu befürchten, wenn der entdeckte Kot schwarz, glänzend und weich ist.
Eichhörnchen
Eichhörnchen fressen rote Tomaten an und pflücken grüne, um sie an einem Platz als Vorrat zu lagern. Wenn das Tier im Garten oder in der Nähe lebt, werden sie es sicher gelegentlich zu Gesicht bekommen. Diesem niedlichen Tierchen sollte aber niemand nach dem Leben trachten. Falls Sie ihm nicht einen Teil der Ernte freiwillig überlassen wollen, können Sie ihre Solanum lycopersicum schützen. Zum Ende des Textes werden Schutznetze und der Anbau im Gewächshaus näher erläutert.
Waschbären
In manchen Bundesländern ist die Waschbärenpopulation groß. Waschbären wagen sich auch auf private Grundstücke vor. Wenn Sie dort gut gefüllte Nahrungsquellen vorfinden, wie zum Beispiel ein Tomatenbeet oder Tomatenpflanzen auf dem Balkon, sind sie kaum noch zu vertreiben. Diese Wildtiere können erhebliche Schäden anrichten und uns und unsere Haustiere mit Krankheiten infizieren. Doch Achtung: Sie sind gesetzlich geschützt. Sie zu fangen, umzusiedeln oder gar zu töten, ist verboten. Deswegen muss der Fokus auf Vorbeugung liegen. Auf dem Markt werden einige Mittel und Geräte angeboten, die Waschbären vertreiben.
Katzen
Vögel
Viele Vogelarten picken reife Tomaten an. Sie können dabei tagsüber beobachtet werden. Auch anhand der typischen Fraßspuren, die sie mit ihren langen Schnäbeln hinterlassen, sind sie eindeutig als Verantwortliche zu identifizieren. Hier helfen nur Netze, die sie am Erreichen der Tomatenfrüchte hindern.
Schnecken
Über das Wirken der Schnecken im Garten braucht kein Gartenbesitzer aufgeklärt werden. Zu Genüge sind jedem die gefräßigen Kriecher bekannt. Sie verschonen kaum eine Pflanze, auch nicht Solanum lycopersicum. Sie mögen sowohl grüne Tomatenblätter als auch grüne und rote Früchte. Dabei hinterlassen sie eine verräterische Schleimspur. Einzelne Exemplare können per Hand aufgesammelt werden. Bei größeren Plagen müssen andere Bekämpfungsmethoden her, von denen allerhand zur Auswahl stehen.
Igel
Igel sind vor allem Insektenfresser. Sie können pflanzliche Nahrung schwer verdauen und meiden sie daher. Dennoch schwören immer wieder Tomatenbesitzer, der Igel würde von den Früchten ihrer Solanum lycopersicum naschen. Da er nicht klettern kann, wird er wenn, dann nur die unteren Exemplare erreichen. Schützen Sie diese Tomatenfrüchte und lassen sie das stachelige Tier in Frieden.
Grüne Raupen
- sie sind meist in Gewächshäusern anzutreffen
- die Raupen sind grün und ca. 4,5 cm lang
- sie verstecken sich tagsüber und fressen nachts
Die Gemüseeule ist sehr vermehrungsfreudig, daher ist dringend eine sofortige Bekämpfung anzuraten. Es müssen Falter und Raupen parallel bekämpft werden.
- im Gewächshaus Falter mit klebrigen Pheromonfallen anlocken
- Fallen draußen nicht aufstellen
- dass würde zusätzliche Falter aus der Nachbarschaft anlocken
- Raupen morgens per Hand aufsammeln
- Präparate auf Basis von Neem-Öl einsetzen
Netze über Tomatenpflanzen
Ein rechtzeitig über Solanum lycopersicum gespanntes Netz kann einige Kleintiere wie z. B. Vögel, Eichhörnchen und Igel daran hindern, nach den Tomaten zu greifen. Achten Sie hier aber auf eine geeignete Maschenweite. Tomatenpflanzen sind auf Bienen als Bestäuber angewiesen, sonst gibt es auch keine Früchte. Diese Insekten müssen daher jederzeit durchschlüpfen können.
Solanum lycopersicum im Gewächshaus kultivieren