Schädlinge & Nützlinge Wespennest - Wespen & Hornissen

Wespenbekämpfung – Hausmittel und Wespengift gegen Nester

Wespenbekämpfung

Es ist so toll, im Sommer bei schönem Wetter im Garten zu sitzen und den Tag zu genießen, nach Möglichkeit mit einem Eis oder einem leckeren Getränk. Häufig wird die Freude durch Wespen getrübt, die permanent mit uns naschen wollen. Man muss aufpassen, dass man sie nicht mit in den Mund bekommt, das kann dramatische Folgen haben. Wenn eine Wespe in den hinteren Rachenraum sticht, droht Erstickungsgefahr. Aufpassen ist angesagt.

Generell sind Wespen nützlich. Entgegen der weitläufigen Meinung vieler Menschen sind sie auch nicht angriffslustig. Die meisten Stiche passieren, wenn man im Rasen auf eine Wespe tritt, die da gerade auf Kleeblüten sitzt. Natürlich tut der Stich weh, aber die meisten Menschen haben keine weiteren Nebenwirkungen. Schlimm ist ein Stich aber für Allergiker. Die können daran sterben.

Vorbeugen

Man will die Wespen also loswerden. Einzelne Wespen auf Nahrungssuche fliegen weiter, wenn sie nichts nahrhaftes finden. Das bedeutet, man muss alle Lebensmittel verschließen und darf nichts herumliegen lassen. Getränke im Freien sind immer mit einem Deckel zu verschließen. Sicher ist, aus einem Strohhalm zu trinken, da passen keine Wespen durch. Auch Müll und Abfall darf nicht zugänglich sein, genau wie der Kompost. Besser ist ein verschlossener Komposter. Des Weiteren sollte man im Garten nicht zu bunte Kleidung tragen, keine parfümhaltigen Cremes und Duftstoffe auftragen, all das lockt Wespen an. Wenn diese Dinge eingehalten werden, fliegen die Wespen meist schnell weiter.

Befindet sich ein Wespennest in unmittelbarer Nachbarschaft, sieht das anders aus. Die Insekten suchen sich ihre Plätze nach ihren Ansprüchen. So nisten sie gern in Rollladenkästen, unter Dachvorsprüngen. In Schuppen und Garagen und an ähnlichen geschützten Plätzen. Wenn ein Nest im Garten entstanden ist, sind die Insekten Dauergäste und es werden immer mehr. Das Nest wächst und wird größer, gleichzeitig steigt die Zahl der gelb-schwarz gestreiften Flügler. Was kann man nun tun?

Ich bin der Meinung, dass man nicht alles Getier, das einem nicht in den Kram passt, gleich umbringen muss, selbst Insekten nicht. Allerdings geht es manchmal nicht anders. Dann wiederum bin ich für die humanste Methode. Unnötiges Leid sollte man den Tieren ersparen. Das muss aber jeder mit sich selbst ausmachen. Die meisten Menschen, die ich kenne, zeigen kein Pardon. Keiner muss sich aber an der Allgemeinheit orientieren.

Hausmittel gegen Besucherwespen

Wespenbekämpfung Wespennest Es ist ein Unterschied, ob man etwas gegen einzelne Wespen, die beim Kaffeetrinken stören tun möchte oder gegen ein Wespenvolk. Einzelne Wespen lassen sich ganz gut verscheuchen. Man kann auf ihr empfindliches Geruchssystem zielen. Im Haus gelingt das natürlich besser, denn da wird der Geruch nicht vom Wind verweht. Draußen ist das häufig der Fall. Trotzdem sollte man es probieren.

  • Zitronen mit Gewürznelken spicken. Beides für sich sind es schon tolle Duftmittel, zusammen wirken sie noch besser, nebenbei auch gegen Mücken. Die Zitronen werden halbiert. Vier ganze Nelken steckt man als Beine in die offene Seite und stellt die halbe Frucht darauf. Dann wird die Schale mit Nelken gespickt.
  • Lavendel hilft ebenfalls, ob als Pflanze oder als ätherisches Öl. Eine Duftlampe oder Duftkerze sind da gut geeignet. Ansonsten kann man Lavendeltöpfe als Deko auf den Tisch stellen oder getrocknete Blüten überall ausstreuen.
  • In den Räumen helfen auch zu Bündeln zusammengefasste Lavendelblütenstängel, die an der Lampe oder Gardinenstange befestigt werden.
  • Wespenfallen sind wirksam, aber nicht sehr human. Dazu wird ein Gefäß mit schmalem Hals mit etwas Bier und Zucker gefüllt. Wichtig sind zusätzlich einige tropfen Spülmitte. Die sorgen dafür, dass die Oberflächenspannung der Flüssigkeit gering ist. Die Insekten können sich auf ihr nicht halten, wie das sonst der Fall ist. Sie ertrinken recht schnell. Allerdings muss die Flüssigkeit regelmäßig gewechselt werden, sonst ist das bald hinfällig. Bier und nicht Saft nimmt man übrigens deshalb, dass keinen Bienen angelockt werden. Es gibt so schon zu wenige von ihnen.
  • Besser sind mit Salmiak getränkte Tücher, die dort aufgehängt werden, wo sie nützlich sein können. Allerdings ist der stechende Geruch auch für menschliche Nasen alles andere als angenehm.
  • Kaffeepulver anzuzünden ist eine weitere Möglichkeit, man nennt dies Kaffee räuchern. Dazu wird das Pulver auf eine feuerfeste Unterlage gestreut und angezündet. Das glimmende Pulver entwickelt Rauch, der die Wespen stört. Empfindliche Nasen mögen das aber auch nicht. Für die Kaffeetafel ist dies eher ungeeignet. Beim Grillabend einige Schälchen rund um den Grillplatz aufzustellen, ist deutlich besser geeignet.
  • Wespenbekämpfung Knoblauch in der Umgebung auslegen und aufhängen. Ich denke, das ist ein gutes Mittel für Innenräume. Im Freien brachte es wohl Unmengen an Knoblauch.
  • Raucherstäbchen anzünden, funktioniert natürlich nur bei Windstille oder im Haus
  • Abgefallenes Gartenobst aufsammeln, es lockt Wespen an.

Hausmittel gegen Nestbenutzer

Fast alle der eben genannten Mittel helfen auch gegen Wespen aus einem in der Nähe befindlichen Nest. Es gibt aber och mehr Möglichkeiten.

  • Wespennest- Attrappen sind ebenfalls hilfreich. Gut platziert signalisieren sie nach einem Nistplatz suchenden Insekten, dass dieser Bereich schon bewohnt ist. Um Streitereien aus dem Weg zu gehen, suchen diese sich einen anderen Platz.
  • Umsiedeln ist das beste Mittel gegen ein Wespenvolk.

Wespengift gegen Wespennester

Gift einzusetzen sollte nur als allerletzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden. Im Handel werden Wespensprays und Wespenschaum angeboten. Beides wirkt gegen die Insekten, je nach Insektizid mehr oder weniger schnell. Allerdings sind die Gifte oft auch nicht ganz ungefährlich für Mensch, Haustier, andere Insekten und die gesamte Umwelt. Viele der Gifte sind absolut bienengefährlich. So wie Wespen sterben auch Bienen. Jeder sollte sich klarmachen, dass Gifte immer Gefahren bergen. Meist sind es Nervengifte. Ich mag damit nichts zu tun haben.

  • Ein Dosen Wespenspray reicht etwa für 8 bis 10 tennisballgroße Nester
  • Haben Sie ein großes Nest, das beseitigt werden soll, brauchen Sie einen entsprechenden Vorrat.
  • Wespengift enthaltende Sprays sind im Baumarkt oder im Versandhandel erhältlich.
  • Die beste Zeit für die Bekämpfung sind die frühen Morgen- und späten Abendstunden, wenn die Insekten alle im Nest sind. Bei kühleren Temperaturen sind die Insekten nicht so beweglich wie bei warmen.
  • Die Sprühflaschen haben im Allgemeinen eine lange Düse, so dass man sich den Nestern nicht sehr weit nähern muss.
  • Wespenbekämpfung Schutzkleidung bietet aber sicherheitshalber einen guten Schutz.
  • Die Düse direkt in die Einflugöffnung des Wespennestes halten und ordentlich sprühen.
  • Die Wespen werden schnell reagieren und versuchen aus dem Nest zu kommen. Zu erkennen ist das an einem Brummen und Summen im Inneren.
  • Diese Insekten gezielt besprühen und das gesamte Nest außen herum einnebeln.
  • Ruhig großflächig sprühen.
  • Nicht gegen den Wind sprühen!!!
  • Am nächsten Tag muss das Nest vorsichtig kontrolliert werden. Bewegt sich noch etwas, muss eine zweite Behandlung folgen.

Wespenschaum funktioniert ähnlich. Der Schaum wird in das Innere des Nests gesprüht und an der Außenseite aufgesprüht. Das ganze Nest muss innen und außen voller Schaum sein. Dieser enthält ein Insektizid, welches die Wespen abtötet. Das Gift wirkt schnell, zumindest bei direkt betroffenen Insekten. Der Schaum bleibt einige Zeit bestehen und fällt dann in sich zusammen. Das Nest bleibt noch ein bis zwei Tage hängen, damit zurückkehrende Wespen auch noch beseitigt werden. Das Gift wirkt nach.

  • Auch bei den Schaumanwendungen ist Schutzkleidung empfehlenswert.
  • Man arbeitet wieder in den kühleren Stunden, wenn die Wespen recht träge sind.
  • Direkt in das Nest hineinsprühen.
  • Ansonsten wie beim Spray arbeiten.

Die Gifte

Die Gifte sind alle nicht ohne, auch die natürlichen nicht. Die Natur bringt schließlich immer noch die gefährlichsten Giftstoffe hervor.

  • Wespenbekämpfung Pyrethrine – Chrysanthemum cinerariaefolium Extrakt – aus Chrysanthemen gewonnen, weitestgehend natürliches Mittel, Kontaktinsektizid, wirkt neurotoxisch, kann von den Insekten abgebaut werden und wird deshalb mit PBO (Piperonylbutoxid) versetzt, in Kaltverneblungsmitteln eingesetzt, für Menschen nur giftig bei Verzehr und beim Einatmen, nicht nützlingsschonend
  • d-Phenothrin – synthetisches Mittel, das an das natürliche Mittel Pyrethrum angelehnt ist, rasch wirksam, auch bei niedriger Dosierung, Kontaktgift, wirkt auf das Nervensystem, selten akute Vergiftungen beim Menschen, diese synthetischen Mittel sind billiger und in größeren Mengen herstellbar, leider nicht nützlingsschonend
  • Tetramethrin – chemische Verbindung aus der Gruppe der Pyrethroide, synthetisch hergestellt, chemisch sehr stabil, Mischung aus vier Stereoisomeren, die auch einzeln vermarktet werden, schnell wirksam, wird häufig mit anderen Insektiziden kombiniert, breites Wirkungsspektrum, greift die Nervenzellen an, beim Menschen giftig bei Einnahme, Organschäden
  • PBO – Piperonylbutoxid – verstärkt die Wirkung der anderen Stoffe, selbst kein Insektizid, hemmt die Entgiftung im Insektenkörper, für Menschen recht ungefährlich
  • Prallethrin – Insektizid aus der Gruppe der Pyrethroide, wird auch in der Veterinärmedizin verwendet, Kontaktgift, wirkt auf die Nervenmembranen, schnell und sehr wirksam, giftig für Bienen
  • Cyphenothrin – ein synthetisches Pyrethroid, siehe oben, giftig für Bienen
  • Permethrin – ebenfalls ein Pyrethroid, sehr giftig für Bienen
  • Deltamethrin – synt. Pyrethroid, wahrscheinlich ebenfalls giftig für Bienen
  • p-Menthan-3,8-Diol – pflanzlicher Wirkstoff, als Repellentin = Vergrämungsstoff eingesetzt, kann Schutz für mehrere Stunden gewähren, kann aus Destillationsrückständen von ätherischem Zitroneneukalyptus gewonnen werden, wird aber heute meist chemisch synthetisiert.

Fazit
Wespen können lästig sein. Normalerweise sind sie aber recht einfach zu verscheuchen. Wer allerdings ein Nest in seiner unmittelbaren Umgebung hat, muss schauen, ob er damit Leben kann. Wespen sind eigentlich nicht aggressiv, soweit man sie in Ruhe lässt. Wenn es geht, sollte man die Wespen nicht bedrängen. Im Herbst bleibt nur die Königin übrig, die lässt sich leicht umsetzen. Wer nicht solange warten kann, sollte sich Hilfe holen oder selbst zur Tat schreiten. Die beste Lösung für die Wespen ist das Umsetzen des gesamten Nestes. Das ist eigentlich nicht schwer und mit Schutzkleidung auch sicher. Gift ist eine schlechte Lösung, aber natürlich möglich. Allerdings sollte man etwas schnell wirksames auswählen, um das Leiden der Insekten nicht zu verlängern. Ich würde Gift nur als allerletztes Mittel einsetzen, aber für viele Gartenbesitzer muss es nur schnell gehen. Insekten haben eben keine Daseinsberechtigung. Ich finde das schade.