Ein Blick auf diese Pflanze genügt, um die Namenswahl zu verstehen. Euphorbia trigona, der Westernkaktus, ist aus klassischen Westernfilmen nicht wegzudenken. Der stachelige Geselle gewinnt auch in unseren Breitengraden zunehmend an Beliebtheit. Das kakteenartige Aussehen des Gewächses täuscht, denn sie gehören zur artenreichen Familie der Sukkulenten. In Wintergärten und Wohnzimmern fühlt sich die Dreikantige Wolfsmilch heimisch. Die Pflanzen verzeihen so manchen Pflegefehler und sind aus diesem Grund für Einsteiger und passionierten Hobbygärtnern mit Erfahrung gleichermaßen geeignet. Hinsichtlich Pflege und Standort hat das Gewächs einige Anforderungen.
Steckbrief
- Wird häufig als Texas-Kaktus bezeichnet.
- Die Dreikantige Wolfsmilch gehört zu den Sukkulenten-Arten.
- Kann eine Wuchshöhe von maximal 2 m erreichen.
- Die Blattschmuckpflanze ist ein Wolfsmilchgewächs.
- Der giftige Pflanzensaft kann auf der Haut Verätzungen und Ausschläge hervorrufen.
Standort und Substrat
Die Dreikantige Wolfsmilch ist in den warmen Regionen Afrikas und Asiens weit verbreitet. Der Westernkaktus ist eine Zuchtform und wurde jahrhundertelang bewusst selektiert. Diese Maßnahme trug dazu bei, dass die heutigen Wolfsmilchgewächse blühunfähig sind. Es ist vielmehr das bizarre Erscheinungsbild, welches die Sukkulenten-Art faszinierend macht. Anders als sein trivialer Name vermuten lässt, gehört die exotische Pflanze nicht den „Echten Kakteen“ an. Seine Anforderungen beim Thema Standort und Pflege sind jedoch ähnlich.
- Der Westernkaktus mag es warm.
- Ein vollsonniger Standort wird bevorzugt.
- Mit einem hellen Ort im Halbschatten gibt sich das Gewächs zufrieden.
- Zugluft und direkte Heizquellen meiden.
Die Exoten kommen mit einer trockenen Raumluft zurecht. Auf wassergefüllte Behältnisse zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit können Sie bei der Dreikantigen Wolfsmilch verzichten. Nicht immer ist es möglich, dem Gewächs mit seiner Wuchshöhe von knapp 2 m einen südlichen Fensterplatz einzuräumen. Sofern einige Sonnenstunden täglich abfallen, gedeiht die Sukkulente auch an dunkleren Plätzen. Bei der Standortwahl gibt es noch einiges zu berücksichtigen. Mit zunehmenden Alter können die Wolfsmilchgewächse ein immenses Gewicht erreichen. Dieses liegt in den Trieben, nicht in den Wurzeln. Die komplette Pflanze wird kopflastig. Um diesem Problem entgegenzuwirken, muss ein stabiles Gefäß ausgewählt werden. Wenn nötig, sorgen größere Steine am Kübelboden bzw. im Übertopf für das notwendige Gegengewicht. Auf Zugluft und eine ständige Berührung der Äste reagiert der Westernkaktus empfindlich. Ein Durchgangsbereich, wie beispielsweise das Treppenhaus, ist für die Sukkulente ungeeignet. Im Sommer hat die Pflanze nichts gegen einen Umzug in den Garten einzuwenden. Gewöhnen Sie die Gewächse langsam an die UV-Strahlung. Selbst sonnenliebende Wolfsmilchgewächse können sonst Schäden an den Trieben erleiden. Schirmen Sie in den ersten Tagen die Sukkulente beispielsweise mit einem Sonnenschirm ab.
Die langsam wachsende Euphorbia triogona benötigt ein lockeres und durchlässiges Substrat mit einem ph-Wert zwischen 6 und 7. Die Erde sollte humusreich und lehmig sein, mit einem hohen Sand- und Perlitzusatz. Mit geringem Aufwand lässt sich das Substrat selbst zusammenmischen. Dafür benötigen Sie:
- Torfsubstrat
- Lehmige Erde
- Quarzsand
- Lavalit bzw. Bims-Kies
Wenn Sie sich die Mühe sparen möchten: Spezielle Sukkulentenerde aus dem Fachhandel enthält alle mineralischen Komponenten, welche die exotischen Gewächse benötigen. Selbst bei vollständiger Trockenheit bleibt das Substrat bröselig und durchlässig. Das fördert das Wachstum und die Widerstandsfähigkeit der exotischen Pflanzen. Durch die starke Wurzelmasse kann sich das Gewächs im Gefäß selbst „verschieben“. Eine gelegentliche Überprüfung des Substrats ist deswegen ratsam.
Tipp: Im Winter können Sie zu dunkle, lichtarme Standorte mit Pflanzenlampen aufwerten.
Gießen und Düngen
Es ist ein Mythos, dass Kakteen und Sukkulenten komplett ohne Pflege auskommen. Mit einer längeren Trockenheit kommen die Pflanzen zurecht. Wer jedoch Folgeschäden vermeiden will, sollte diese Genügsamkeit nicht zu sehr belasten. Ein Wassermangel macht sich bei dem Westernkaktus nur langsam bemerkbar. Die Triebe werden dünner und zunehmend fahl. Beugen Sie dem durch richtiges Gießen vor.
- Kalkhaltiges Wasser meiden.
- Substrat sollte oberflächlich abtrocknen.
- Der Westernkaktus wird ganzjährig gegossen.
Überschüssiges Wasser darf sich nicht im Gefäß stauen, sondern muss sofort abfließen können. Bei Bedarf kann hier poröses Material, wie beispielsweise Tonscherben oder feine Kieselsteine, Abhilfe schaffen. Behandeln Sie die Sukkulente nicht wie eine gewöhnliche Zimmerpflanze. Der Abstand zwischen den einzelnen Gießeinheiten ist hier wesentlich länger. Ein ständig feuchtes Erdreich führt zu Fäulnis beim Westernkaktus.
Wie fast alle Pflanzen kommen auch Sukkulenten nicht ohne Mineralstoffe aus. Trotz ihres langsamen Wachstums sind die Nährwerte im Substrat schnell erschöpft. Die straff aufrecht strebenden Euphoria trigona müssen von März bis August alle 8 bis 12 Wochen mit einem speziellen Kakteendünger gedüngt werden. Dieser enthält alle wichtigen Mineralstoffe, welche Sukkulenten brauchen. In flüssiger Form lassen sich die Nährstoffe direkt über das Gießwasser verabreichen. Das birgt den Vorteil, dass sich das Mittel im Erdreich gleichmäßig verteilt. In der Ruhephase, die sich ungefähr von September bis Februar erstreckt, wird das Gewächs nicht gedüngt und nur mäßig gegossen.
Tipp: „Weniger ist mehr“ – lautet die Devise beim Düngen. Eine zu hohe Konzentration von Düngemitteln setzt den Gewächsen zu und kann diese nachhaltig schädigen.
Pflanzen
Seine Ansprüche und die Empfindlichkeit gegenüber Temperaturen unter 12°C machen Euphorbia trigona für eine dauerhafte Kultivierung im Garten ungeeignet. Selbst von einer zeitweiligen Pflanzung im Beet wird abgeraten. Das Einpflanzen der exotischen Wolfsmilchgewächse ist simpel.
- Das Pflanzgefäß muss stabil und im Umfang ca. 5 cm größer sein als die Wurzeln der Sukkulente.
- Legen Sie eine Drainage am Kübelboden an.
- Darüber wird eine 3 cm dicke Schicht Substrat ausgebracht.
- Die Wurzeln der Sukkulente vom alten Substrat reinigen.
- Das Wurzelgeflecht sollte sich 30 Minuten in einen Eimer mit kalkfreiem Wasser vollsaugen können.
- Westernkaktus einsetzen.
- Hohlräume mit Erde auffüllen und das Gewächs festdrücken.
- Gießen Sie die Pflanze vorsichtig an.
Tipp: Sukkulenten aus dem Fachhandel werden häufig in normaler Blumenerde zum Kauf angeboten. Zum Wohl der Pflanzen sollten Sie dieses Substrat schnell auswechseln.
Umtopfen
Wann der beste Zeitpunkt für ein größeres Pflanzgefäß gekommen ist, kommt auf das Wachstum des Westernkaktus an. Fühlt sich die Dreikantige Wolfsmilch am ausgewählten Standort wohl, kann sie innerhalb von Monaten den Kübel komplett durchwurzeln. Andere Exemplare hingegen benötigen dafür 2 bis 4 Jahre. Bei einem kleinen Westernkaktus können Sie den Status der Wurzeln überprüfen, indem Sie die Pflanze vorsichtig aus dem Gefäß heben. Umgetopft wird auch, wenn die Seitentriebe der Euphorbia trigona den Rand des Pflanzgefäßes erreichen.
Gehen Sie beim Umsetzen der Sukkulenten wie bei der Pflanzung vor. Der neue Kübel sollte nur minimal größer sein als das vorher verwendete. Beim Westernkaktus ist es ratsam, ein breites Gefäß auszuwählen. Dieses bietet mehr Standfläche und Sie können das Gewicht der Triebe besser kompensieren. Von einem Rückschnitt der Wurzeln wird abgeraten. Die Wuchshöhe der exotischen Pflanze können Sie damit nicht regulieren. Wahrscheinlicher ist, dass das gesamte Gewächs bei einer derartigen Maßnahme Schaden erleidet.
Vermehren
Die Dreikantige Wolfsmilch blüht nicht. Aus diesem Grund ist eine Vermehrung durch Aussaat unmöglich. Der Westernkaktus wird über Kopfstecklinge erfolgreich vermehrt.
- Brechen oder schneiden Sie eines der oberen Pflanzenteile vorsichtig ab.
- 2 bis 3 Tage lang antrocknen lassen.
- In magere Sukkulentenerde einsetzen.
- Gleichmäßig feucht halten, Staunässe aber vermeiden.
Stecklinge und Pflanzgefäß sollten an einem hellen, warmen Platz stehen. Meiden Sie das direkte Sonnenlicht. Bis sich die ersten Wurzeln ausbilden, können einige Wochen vergehen. Wenn die Stecklinge anfangen, selbst Triebe auszubilden, ist die Zeit zum Umpflanzen gekommen. Reichern Sie das Substrat mit Humus an und stellen Sie Euphorbia trigona an ihren endgültigen Standort um.
Bei der Vermehrung kommen Sie in direkten Kontakt mit den milchähnlichen Pflanzensäften des Westernkaktus. Wie alle Wolfsmilchgewächse ist beim Umgang mit dem exotischen Gewächs Vorsicht geboten. Alle Teile der Sukkulente sind stark giftig. Der Saft der Pflanzen kann auf der Haut Ekzeme und Irritationen hervorrufen. In bzw. auf den Schleimhäuten können Verätzungen auftreten. Tragen Sie bei der Arbeit an der Dreikantigen Wolfsmilch dicke Handschuhe und reinigen Sie das Werkzeug. Kleine Kinder und Haustiere sollten nicht in die Nähe der Pflanze gelangen können.
Überwintern
Temperaturen unter 12°C stellen für den Westernkaktus ein Problem dar. In seiner ursprünglichen Heimat in Afrika und Asien kommt das Gewächs mit tropischer Hitze und direkter Sonneneinstrahlung zurecht. Bereits eine kühle Nacht im Sommer kann der Pflanze enorm zusetzen. Treffen Sie vor der kalten Jahreszeit Vorbereitung für das Wolfsmilchgewächs. Die Sukkulenten legen von Oktober bis Ende Februar eine Ruhephase ein. In diesen Monaten wird der Verbrauch hinsichtlich Wasser und Nährstoffe enorm zurückgefahren. Gegossen wird im Winter nur noch mäßig und gerade soviel, dass der Wurzelballen nicht komplett abtrocknet. Der Dünger darf in dieser Zeit unbeachtet im Regal verbleiben. Der Standort für den Winter sollte hell sein und eine Temperatur zwischen 12 und 15°C aufweisen. Trockene Raumluft wird vertragen, meiden Sie jedoch die unmittelbare Nähe zu aktiven Heizquellen.
Krankheiten und Schädlinge
Nur wenige Pilzerreger und Keime können der Pflanze mit dem faszinierenden Blattschmuck gefährlich werden. Anders sieht es bei Schädlingen aus. Westernkakteen sind anfällig für Spinnmilben und Wollläuse. Bei großen und starken Gewächsen richten die Zellsaft saugenden Insekten selten einen nennenswerten Schaden an. Doch mit Zunahme der Population steigt die Gefahr für andere Zimmerpflanzen. Gehen Sie direkt nach der Entdeckung der Schädlinge gegen diese vor.
Bei einem Befall mit Spinnmilben sind es in vielen Fällen nicht die Insekten, sondern deren klebrige Ausscheidung, die zuerst auffällt. Bei genauerem Hinsehen kann man die feinen, spinnennetzartigen Gespinste erkennen. Spinnmilben lieben eine trockene und warme Umgebung.
- Duschen Sie die komplette Pflanze ab.
- Pflanzenteile vorsichtig mit Seifenlauge abwischen.
- Das Gewächs mit einem verdünnten Sud aus Brennnesseln besprühen.
Eine hohe Luftfeuchtigkeit macht den unerwünschten Krabblern das Leben schwer. Häufig wird die Methode vorgeschlagen, die gesamte Pflanze fest anzugießen und für 1 bis 2 Tage mit einer Folie komplett zu umwickeln. Diese Maßnahme wirkt nicht immer zuverlässig und ist speziell bei Sukkulenten mit Bedacht anzuwenden. Bei stark geschwächten Pflanzen ist von dieser Methode abzusehen.
Wollläuse sind durch ihre wattebauschähnliche Gestalt leicht zu erkennen. Wie Spinnmilben ernähren sie sich von dem Zellsaft der Pflanzen. Die biologische Bekämpfung mit Hausmitteln ist langwierig. Konsequent umgesetzt können Sie die Schädlinge wieder loswerden.
- Sukkulente kräftig abduschen.
- Betroffene Stellen mit hochprozentigem Alkohol abtupfen.
- Tiere absammeln.
Die Verlockung ist groß, direkt zu Beginn der Bekämpfungsmaßnahmen Insektizide anzuwenden. Setzen Sie diese nur dann ein, wenn alle anderen Methoden wirkungslos waren. Bei Zimmerpflanzen können Sie auch auf die Hilfe eines natürlichen Fressfeindes hoffen. Schlupfwespen sind für den Menschen ungefährlich, tragen aber dazu bei, die schadhaften Insekten zu dezimieren. Ist die Nahrungsquelle versiegt, sterben die Schlupfwespen ab.
Fazit
Der Westernkaktus mit seinem bizarren Wuchs ist eine interessante Pflanze. Das wärmeliebende Wolfsmilchgewächs ist eine Bereicherung für den heimischen Wintergarten, gibt sich jedoch auch mit einem hellen Standort in Wohnräumen zufrieden. Die Pflanze ist robust, trotzdem hat sie spezielle Anforderungen im Bezug auf Pflege und Substrat.