Hopfen kennen wir alle vor allem vom Bier. Seine wilden Vertreter sind dagegen eher Hobbygärtnern als lästiges Unkraut bekannt. Wir erklären, wie Sie das Unkraut am besten bekämpfen.
Schneiden, schneiden, schneiden
Die Hauptaufgabe beim Bekämpfen von wildem Hopfen besteht in einem stetigen und zugleich immer wiederkehrenden Rückschnitt. Das regelmäßige Entfernen aller oberirdischen Pflanzenteile verfolgt mehrere Ziele:
- Entzug der Energiegewinnung für die Pflanze durch Beseitigung der grünen, chlorophyll-haltigen Teile
- Zugleich: Anregung des Wachstums durch intensiven Rückschnitt
- Steigerung der Infektionsanfälligkeit für Pilze, Bakterien und andere Erreger an den Schnittstellen
Wann und wie oft?
Geben Sie der Pflanze nicht zu viel Zeit, um sich nach dem Verlust ihrer grünen Bestandteile wieder zu erholen. Führen Sie den Schnitt daher wie folgt aus:
Winterschnitt
- Entfernen aller abgestorbener Pflanzenbestandteile, um Rückführung als Nährstoffe in den Boden zu vermeiden (Verrottung)
Sommerschnitt
- Junge Triebe spätestens bei Wuchshöhe um 30 Zentimeter unmittelbar am Erdreich abschneiden und entsorgen
- Ideal: Triebe rund zwei Fingerbreit unter Erdreich freilegen und abschneiden
- Anschließend wieder abdecken
- Folge: Erhöhte Anfälligkeit für Keime im Erdreich, reduzierte Ausbeute an Sonnenlicht für den Neutrieb im Anfangsstadium
Dauer
Wichtig ist, dass Sie bei diesem Vorgehen nicht zu schnell die Geduld verlieren. Wilden Hopfen werden Sie trotz eines regelmäßigen Rückschnitts über mehrere Jahre immer wieder aus der im Boden verbliebenen Wurzel austreiben sehen. Am Anfang werden Sie Ihre Bemühungen möglicherweise als echte Sisyphus-Arbeit empfinden. Aber bereits im Laufe der ersten Wachstumsperiode dürften Sie ein Nachlassen der Wachstumsintensität feststellen, die sich langsam aber stetig weiter reduziert.
Wurzeln ausgraben
Eine zweite Methode, den Hopfen mehr oder weniger wirkungsvoll zu bekämpfen, ist das Ausgraben und Entfernen mitsamt den Wurzeln. Das Problem hierbei liegt darin, dass die Pflanze sehr weitläufige und auch tiefgehende Wurzelgeflechte ausbildet. Große Stauden lassen sich daher so kaum in den Griff bekommen. Junge Pflanzen, Seitentriebe und Neuansiedelungen lassen sich dagegen recht gut mit dem Spaten vollständig aus dem Boden entnehmen. Wo hier die Grenze verläuft, richtet sich zumindest teilweise nach Ihren eigenen Ansprüchen. Je mehr Aufwand Sie betreiben wollen, umso größere Pflanzen können Sie durch das Ausgraben möglicherweise doch auf einen Schlag beseitigen.
Böden unbrauchbar machen
Zuletzt bleibt Ihnen noch die Möglichkeit, dem wilden Hopfen seine Wachstumsgrundlage zu entziehen. Dazu müssen Sie den Boden als Substrat für dieses Gewächs unbrauchbar machen. Was zunächst recht umständlich und möglicherweise wenig erfolgversprechend erscheint, ist im Ergebnis recht simpel:
Die Hopfenpflanze liebt feuchte, stickstoffreiche Böden. Am Stickstoffgehalt können Sie zwar auf das Unkraut begrenzt wenig unternehmen. Die Bodenfeuchte lässt sich dagegen recht einfach nur im Umfeld der Pflanze regulieren
Austrocknung
Schaffen Sie es, den Boden um die Hopfenwurzel tatsächlich dauerhaft auszutrocknen, trocknen auch die feinen Wurzelfasern ein und können keine Nährstoffe mehr an die Pflanze weitergeben:
- Boden rund 80 bis 100 Zentimeter um Wurzelstock mit wasserdichter Folie abdecken
- Bei Hanglagen hangaufwärts kleine Entwässerungsrinne ziehen, um Regenwasser um die Pflanze zu leiten
Nässe
Andererseits können Sie auch dafür sorgen, dass das Erdreich dauerhaft zu nass für den wilden Hopfen ist. Dann steigt die „Gefahr“ einer Infektion mit Wurzelfäule. In der Folge stirbt die Pflanze ebenfalls auf Grund fehlender Nährstoffe, die nicht mehr über die kaputten Wurzeln geliefert werden können.