Gibt es Pflanzen, die hoch hinaufklettern, eisige Winter unbeschadet überstehen und uns alljährlich mit wunderschönen Blüte erfreuen? Ja, die gibt es tatsächlich! Die Liste derartiger winterharter Kletterpflanzen ist sogar lang und die Qual der Wahl dementsprechend groß. Glücklich ist der, der gleich mehreren Exemplaren ein Zuhause bieten kann. Wir haben die schönsten für Sie entdeckt, lassen Sie sich beim Lesen inspirieren.
Akebie
Aus Asien stammend ist diese blühende und mehrjährige Kletterpflanze inzwischen auch bei uns dauerhaft angekommen. Sie ist zwar nur bedingt winterhart, aber mit Winterschutzmaßnahmen lässt sie sich auch in rauen Lagen kultivieren. Mehrere Sorten werden auf dem Markt angeboten, so ist sie mit cremefarbenen als auch mit bordeauxroten Blüten anzutreffen.
- klettert zu Beginn nur langsam in die Höhe
- wird aber schließlich bis zu 6m hoch
- im April und Mai zeigt sie uns ihre Schalenblüten
- in heißen Sommern bildet sie auch Früchte
Auch die grünen Blätter sind interessant geformt und als durchaus dekorativ zu bezeichnen. Ihre Früchte haben dieser mehrjährigen Kletterpflanze auch den Namen Klettergurke eingebracht. Kurz gefasst: Die Akebie, bot. Akebia quinata, punktet mit Blüten, Blättern und hierzulande gelegentlich auch mit Früchten.
Amerikanische Trompetenblume
Die Amerikanische Klettertrompete, bot. Campsis radicans, fängt bescheiden an und entwickelt mit den Jahren immer mehr und immer längere Triebe. Mit ihnen geht sie eigenständig auf die blühende Klettertour, denn dank ihrer Haftorgane kann sie sich an jeder dargebotenen Wand festhalten. Wenn im Sommer die ziegelroten Blüten erscheinen, ist sie auch von weitem als blühende Kletterpflanze zu erkennen.
- braucht einen Sonnenplatz
- wird bis zu 5 m hoch
- Blütezeit ist Juli bis Oktober
- die Blüten sind ca. 8 cm lang und trompetenförmig
- sie gruppieren sich zu dichten Trauben
Das prächtige Schauspiel ist ihrem Besitzer jedes Jahr aufs Neue sicher, denn diese winterharte Kletterpflanze ist mehrjährig. Selbst nach eisigen Temperaturen, wenn die eine oder andere Ranke erfriert, treibt die Trompetenblume zuverlässig neu aus.
Blauregen
Wer eine trostlose Wand schnell verschönern will, ist mit dem Blauregen gut bedient. Allerdings könnte sich seine Schnellwüchsigkeit schon bald als eine Herausforderung zeigen. Zweimal pro Jahr muss sein Besitzer zur Schere greifen, um diese mehrjährige, winterharte Kletterpflanze zu bändigen. Für einen überragenden Blütenlohn wird diese Arbeit meistens auch ohne zu murren hingenommen.
- ist alljährlich übersät mit bis zu 50 cm langen Blütentrauben
- Blüten können je nach Sorte weiß, rosa oder blau sein
- Blütezeit beginnt im Mai
Diese winterharte Kletterpflanze verträgt zwar Frost, doch während sie wächst, ist ihr die Sonne am liebsten. Glyzinie ist ein weiterer Name von ihr, während Sie in Botanikerkreisen auf Wisteria hört. Neben all der Schönheit, die sie zu bieten hat, darf ein wichtiges Detail nicht leichtfertig ignoriert werden: Ihre Hülsen und Samen sind für Mensch und Tier giftig!
Clematis
Die Clematis hat viele Erscheinungsformen, denn sie kommt aus einer sortenreichen Pflanzenfamilie. Als Liebling der Züchter, schafft sie es, regelmäßig mit neuen Blütenkleidern im Handel zu erscheinen. Mit ihr kann sich jeder Gartenbesitzer leicht alle Blütenvorlieben erfüllen. Allerdings ist die blätterlose Clematispflanze im Winter keinen zweiten Blick wert. Sie ist sozusagen nur eine winterharte Sommerkletterin.
- fast alle Blütenfarben sind vertreten
- es gibt kleinblütige und großblütige Sorten
- einfache Waldreben und gefüllte Hybriden
- die zarten Ranken benötigen eine Rankhilfe
Während alle Familienmitglieder mehrjährig sind, ist es mit ihrer Winterhärte unterschiedlich bestellt. Beachten Sie diesen Aspekt unbedingt bei der Sortenauswahl, ansonsten müssen Sie regelmäßig im Herbst für Winterschutz sorgen.
Geißblatt
Die Gattung der Geißblätter bietet einige schöne, mehrjährige Kletterexemplare, die auch bei 8 m keine Höhenangst entwickeln. Sie haben besonders reizende kleine Blüten, die man mit Worten nur schwer treffend beschreiben kann. Diese verströmen häufig auch noch einen angenehmen Duft.
- bildet ab Frühsommer reichlich Blüten
- die Blütenfarbe ist meist gelb oder rot
- während der Blütezeit werden viele Nachtfalter angelockt
- im Herbst folgen dekorative schwarze Beeren
Während viele Kletterpflanzen im Winter ihr attraktives Erscheinungsbild einbüßen, mag sich das immergrüne Geißblatt, Lonicera henryi, von seinem Blätterkleid nicht trennen. Die winterharte Rankpflanze erklimmt sogar schattige Bereiche des Gartens, wo andere blühende Kletterkünstler lieber einen großen Bogen machen.
Gelber Winterjasmin
Über die Blütenfarbe von Jasminum nudiflorum, wie Gelber Jasmin botanisch korrekt heißt, müssen nicht viele Worte verloren werden, denn der Name verrät es. Bleibt nur zu sagen, dass sie klein sind und gleich in Tausenden erscheinen. Der Name gibt ebenfalls bekannt, dass diese blühende, mehrjährige Kletterpflanze von Natur aus für den kalten Winter konzipiert ist.
- der einzige hierzulande winterharte „echte“ Jasmin
- kann bis zu 3 m hoch und breit wachsen
- ist ein Frühblüher
- in milden Wintern erscheinen die Blüten bereits im Dezember
- Blüten öffnen sich nicht zeitgleich
- Blütezeit hält bis April an
Wenn ihm ein Kletterdasein bestimmt ist, braucht der Gelbe Winterjasmin unbedingt eine Rankhilfe. Leider duftet ausgerechnet diese bezaubernde Jasminsorte nicht, und auf Früchte werden wir in unseren Breitengraden auch vergeblich warten. Dennoch eine lohnenswerte Anschaffung.
Goldregen
Wenn im Garten keine kleinen Kinder spielen oder Haustiere umherstreifen, darf eine giftige, mehrjährige Kletterpflanze eine Chance bekommen. Die Rede ist von prächtig blühendem Goldregen, bot. Labumum.
- gelbe Blüten sind traubenartig angeordnet
- sind von April bis Juni zu bewundern
- an sonnigen Standorten ist er blühfreudig
- an schattigen Plätzen bleibt die Blüte bescheiden
Der Goldregen kann sowohl an Wänden als auch an Rosenbögen gezogen werden. Bei seinem Schnitt kann man nicht viel falsch machen. Als winterharte Kletterpflanze bleibt er uns jahrelang erhalten.
Kletterhortensie
Auch die Familie der Hortensien hat einige kletternde Abkömmlinge zu bieten. Ihre Blüten stehen bezüglich Schönheit anderen Sorten in nichts nach. Obwohl die Kletterhortensie, bot. Hydrangea petiolaris, langsam wächst, schafft sie es letztendlich, ein Haus bis zum Dach zu begrünen. Die max. Wuchshöhe von ca. 15 m kann ihr kaum eine andere Pflanze nachmachen.
- die Blüten, sog. Schirmrispen erblühen von Mai bis Juli
- die Blütenfarbe ist weiß
- Blütenstände haben einen Durchmesser von bis zu 25 cm
- der Hortensie entströmt ein süßlicher Duft
Nach der Pflanzung ist allerdings etwa fünf Jahre lang geduldiges Warten angesagt, in denen uns die mehrjährige Kletterhortensie ihre Blüten vorenthält. Aus Ausgleich dafür darf dieses winterharte Gewächs auch an schattigen Standorten gepflanzt werden.
Kletterrose
Jede kennt sie und hat sie schon mal bewundert, und sei es nur in einem fremden Garten. Die Kletterrose ist besonders beliebt für Torbögen und als blühende Wandverschönerung. Sie ist eine winterharte, mehrjährige und in der Blütenproduktion unheimlich vielseitige Pflanze. Kaum eine Blumenart hat weltweit so viele Züchter beflügelt wie die Rose.
- fast jede natürliche Blütenfarbe ist vertreten
- nur das Blau können Rosen nicht bilden
- es gibt kleine und große Blüten
- einfache oder gefüllte Blütenköpfe
Je nach Standort erblühen Kletterrosen schon früh im Jahr und schenken uns ihre letzten Exemplare im Herbst. Damit ihre langen Triebe optimal stehen, benötigen Sie eine Rankhilfe.
Passionsblume
Fast alle der 500 verschiedenen Arten der Passionsblumen sind nicht winterhart. Das macht nichts, denn drei winterharte Sorten dieser Kletterpflanze genügen uns hierzulande vollkommenen. Ihre Blüten gehören zu den prächtigsten unter den Passionsblumen. Jede Blüte ist ein wahres Kunstwerk und mit keiner anderen Blütenart zu vergleichen. Das sind die drei Arten mit Namen:
- Blaue Passionsblume – Passiflora caerulea
- Fleischgewordene Passionsblume – Passiflora incarnata
- Gelbe Passionsblume – Passiflora lutea
Die Passiflora incarnata verträgt Kälte bis zu – 20 Grad Celsius, während die anderen zwei Sorten empfindlicher sind. Doch hier können ein geschützter Ort und geeignete Überwinterungsmaßnahmen einen Teil der Kälte fernhalten.
Pfeifenwinde
Die mehrjährige, blühende Kletterin kommt ursprünglich aus den Wäldern von Nordamerika. Die Amerikanische Pfeifenwinde wird in der Botanik Aristolochia macrophylla genannt. Sie bildet ein dichtes Blätterkleid aus wunderschönen, großen und herzförmigen Blättern. Im Herbst können sie sich goldgelb verfärben.
- im Frühjahr schmückt sie sich mit kleinen Blüten
- sie sind allerdings außergewöhnlich geformt
- im Herbst können Kapselfrüchte heranreifen
Die Amerikanische Pfeifenwinde verträgt Sonne bis Schatten aber keine übertriebene Nässe.
Sternjasmin
Der Sternjasmin, bot. Trachelospermum jasminoides, ist nur bedingt winterhart. Er toleriert Frost bis etwa – 10 Grad Celsius. In milden Regionen kann er an geschützten Stellen mit freundlicher Unterstützung seines Besitzers den Winter im Freien überstehen. Ansonsten muss er sich mit einem Kübel begnügen, mit dem er in der warmen Jahreszeit nach draußen umziehen kann.
- trägt unzählige kleine, weiße Blüten
- wunderbar duftend nach Jasmin
- Blütezeit ist April bis August
- die grünen Blätter sind leider giftig
Der Sternjasmin blüht so zahlreich, wie es Sterne am Himmel gibt. Hinzu kommt noch, dass seine Blüten sternenförmig sind. Daher ist der Name für dieses blühende Gewächs absolut treffend gewählt.