Der Zierapfel besticht durch seinen hohen dekorativen Wert, da die Früchte sich beispielsweise gut für herbstliche Gestecke oder Sträuße eignen. Und auch wenn die sehr kleinen Früchte sich insgesamt nicht als Tafelapfel eignen, können einige Sorten für die Zubereitung von Gelee und Marmelade verwendet werden. Robust und pflegeleicht, können die etwa 500 Arten des Zierapfels, der als Baum oder Großstrauch wächst, durchaus auch von Anfängern kultiviert werden.
Bunte Artenvielfalt – Übersicht
Der Zierapfel beeindruckt durch seine große Artenvielfalt, die auch zahlreiche ostasiatische Wildarten mit einbezieht. Unterschiede zwischen den einzelnen Sorten ergeben sich vor allem hinsichtlich der Blütenfarbe, der Größe und Farbe des Apfels und der Blätter sowie der Gesamthöhe des Baumes oder Strauches.
- Die Pflanzengröße variiert zwischen 100cm und zwölf Metern
- Kleine Früchte sind 1cm, größere bis 4cm groß
- Die Äpfel sind entweder rot, gelb, blau oder violett gefärbt und teilweise gemustert
- Die Blütenfarbe reicht von weiß über rosa bis rot
In heimischen Gärten wird besonders gerne die Art „Liset“ angebaut, deren Blätter im Austrieb purpurrot gefärbt sind; die blau-roten Früchte sorgen für besonders dekorative Farbelemente im herbstlichen und winterlichen Garten. Bei dieser Züchtung handelt es sich um die Schwestersorte der ebenfalls gängigen „Profusion“, die sich jedoch wesentlich anfälliger gegenüber typischen Krankheiten wie Apfelschorf zeigt. Zu den häufig kultivierten ostasiatischen Wildarten gehört der Vielblütige Apfel (Malus floribunda), der an einem vier bis zehn Meter hohen Baum oder Strauch mit dunkelroten Knospen und rosa Blüten wächst. In den Herbstmonaten taucht der Baum den Garten mit seinem leuchtend orangefarbenem Laub und den kleinen roten Früchten in ein warmes Licht. Wer auch während des Winters an den bunten Früchten erfreuen möchte, greift zu der Art „Malus sargentil“; der Zierapfel, der als Strauch wächst, wird nur bis maximal drei Meter groß, besticht jedoch mit gelb-roter Herbstfärbung und dunkelroten Früchten, die teilweise bis ins nächste Frühjahr hinein haften. Auch die Art „Evereste“ liefert während des gesamten Winters dekorative Früchte; diese beeindrucken vor allem durch ihr Streifenmuster, das aus gelben und roten Anteilen besteht.
Neben dem dekorativen Aspekt spielt auch die Verwertung der Früchte eine Rolle. Je nach Art schmecken die meisten Äpfel zwar sehr bitter und herb, allerdings eignen sich bestimmte Züchtungen durchaus zum Verzehr und zur Weiterverarbeitung. Hierzu zählen vor allem „John Downie“ und „Golden Honet“. Beide Arten haben einen süßen Geschmack und werden gerne für die Zubereitung von Gelee und Marmelade verwendet. Aufgrund des in dem Obst enthaltenen Pektins gelieren die aus den Äpfeln hergestellten Speisen besonders gut.
Optimale Standortverhältnisse sichern gutes Gedeihen
Damit sich der Zierapfel gut entfalten kann, sollte auf die richtigen Standortverhältnisse geachtet werden. So gedeihen die meisten Arten am besten in der Sonne oder im lichten Schatten. Besonders wichtig ist ein zusätzlicher Schutz vor Hitze; steht der Zierapfel an einem heiß-trockenen Platz, reagiert das Gewächs mit Verblassung der Blüten. Auch die Blätter bleichen durch intensive Sonnenstrahlen aus. Optimal gedeiht der Zierapfel, wenn neben einem Sonnenschutz zusätzlich auf einen ausreichenden Schutz vor Wind geachtet wird. Andernfalls verlieren die Zweige vorzeitig ihre Blüten. Zieräpfel fühlen sich wohl in lockeren Gehölz-Gruppen und in Frühlingsbeeten.
Kleinere Arten, zum Beispiel „Malus Tina“, können gut im Topf oder im Kübel kultiviert werden; das Gewächs erreicht eine Höhe von 60cm bis 100cm. Auch die kleineren Arten müssen vor starker Hitze und Wind geschützt werden; außerdem ist eine ausreichende Größe des Topfes von Bedeutung. Besonders gut gedeihen solche Sorten auf dem Balkon, wobei die Pflanzen nicht der heißen Mittagssonne ausgesetzt werden sollten.
Neben den optimalen Standortverhältnissen ist auch die Zusammensetzung des Substrats, in das der Zierapfel gepflanzt wird, von Bedeutung. Es eignet sich eine gute Gartenerde, die bestimmte Bedingungen erfüllt:
- reich an Nährstoffen
- neutraler pH
- gutes Verhältnis von Stickstoff und Phosphor
- durchlässig und tiefgründig
- humos
- sandig bis lehmig
Gießen, Düngen und Überwintern – optimale Pflege
Zieräpfel benötigen stets ausreichend Wasser, damit sie optimal gedeihen können. Wassermangel macht sich in der Regel durch braune Blätter und Laubverlust bemerkbar. Sobald die oberste Erdschicht zu trocknen beginnt, sollte durchgehend gegossen werden. Bei Kübeln erfolgt die Wasserzufuhr so lange, bis ein Teil der Flüssigkeit aus den Abflusslöchern der Schale läuft. Allerdings sollte das Übergießen der Blätter vermieden werden. – Schimmel kann die Folge sein.
Zudem gedeiht die Pflanze besonders gut in einem Substrat, das viele Nährstoffe enthält. Auf einen Mangel an Phosphor und Stickstoff reagiert der Zierapfel ebenfalls mit Verfärbungen und vorzeitigem Abwurf der Blätter. Aus diesem Grund sollte das Gewächs zusätzlich regelmäßig gedüngt werden. Die erste Gabe kann bereits vor Beginn der Blütenbildung erfolgen. Verwendet werden organische Dünger, die einen hohen Anteil an Phosphor aufweisen und gleichzeitig weniger Stickstoff enthalten. Auch Kompost ist hervorragend zum Düngen geeignet; das Mulchen der Baumscheibe hat sich ebenfalls bewährt. Bei mineralischen Düngern ist Vorsicht geboten: Zieräpfel reagieren sehr empfindlich auf einen versalzten Boden.
Insgesamt benötigt der Zierapfel jedoch nur wenig Pflege. Da die meisten Arten absolut winterhart sind, können die Bäume und Sträucher in der kalten Jahreszeit problemlos im Freien verbleiben. Auch Frost kann dem robusten Gewächs in der Regel nichts anhaben. Geschützte Standorte helfen Topfpflanzen, die kalte Jahreszeit gut zu überstehen; austrocknende Winde könnten das Gewächs schädigen.
Pflegeschnitt und Auslichten
Zieräpfel können regelmäßig geschnitten werden, wobei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz kommen können:
- Junge Bäume erhalten einen regelmäßigen Erziehungsschnitt
- Bei älteren Pflanzen reicht ein gelegentliches Auslichten
- Der Sommerschnitt erfolgt Anfang Juni
- Ein gezielter Rückschnitt erfolgt im Februar März vor der Blattbildung
- Auch radikale Schnitte werden vertragen
Zahlreiche Arten des Zierapfels liegen als Strauch vor. Bei älteren Gewächsen genügt hier das Auslichten in größeren Abständen, wobei ältere Triebe kurz über dem Boden herausgeschnitten und abgestorbene Zweige herausgenommen werden. Wenn bestimmte Triebe sich als besonders störend präsentieren – zum Beispiel, weil diese zu dicht stehen oder sich stark kreuzen – können sie auf günstigere Triebe umgeleitet werden. Wenn die verbleibenden Triebe nicht aufgrund von Überlänge stören, ist das Einkürzen meist nicht nötig. Junge Sträucher hingegen sollten regelmäßig zurück geschnitten werden, um die Seitentriebbildung zu verbessern. Anschließend kann sich der Strauch wesentlich besser verzweigen. Beim Rückschnitt wird die Schere über einer nach außen weisenden Knospe angesetzt. Dabei sollte eine schräge Haltung eingenommen werden. Der Abstand von der Schnittfläche zur Knospe sollte zwischen einem halben und einem Zentimeter betragen. Dickere Äste werden anschließend mit einer kleinen Säge entfernt.
Zieräpfel, die als Baum wachen, vertragen ebenfalls einen gezielten Pflegeschnitt. Wenn das Gewächs freistehend gepflanzt wurde und die Ausbildung eines schönen Stammes gewünscht ist, kann man das Gewächs im Sommer aufasten. Hierunter wird das Entfernen der unteren Zweige aus der Krone verstanden. In einem ersten Schritt werden die niedrigsten Seitenäste zunächst abgesägt. Falls die gewählten Äste einen zu großen Durchmesser aufweisen, können diese auf 10cm Abstand vom Stamm abgesägt werden. Für das optimale Abtrennen des Astes wird dieser zunächst einige Zentimeter an der Unterseite eingesägt. Anschließend wird die Säge von oben angesetzt, bevor der Ast schließlich vollständig durchtrennt wird. Zum Schluss wird der Stumpf ausgebessert. Dabei muss jedoch ein ausreichender Abstand zum Stamm eingehalten werden, damit der Astkragen intakt bleibt. Die Schnittwunden können mit einem geeigneten Wundmittel behandelt werden.
Um die Krone des Zierapfels auszubessern, kann man diese im Herbst oder Winter gezielt ausdünnen. Dieses Vorgehen ist besonders empfehlenswert, wenn sich abgestorbenes Holz in der Krone befindet; dann wird die Blätterdecke an der Außenseite häufig zu dünn. Beim Ausdünnen werden einige dicke Äste des Zierapfels entfernt. Die betreffenden Äste werden an der Unterseite einige Zentimeter eingesägt. Erst dann wird die Säge an der Oberseite angesetzt. Auf diese Weise wird verhindert, dass die Äste abreißen. Es sollte darauf geachtet werden, die Säge nicht zu dicht am Stamm anzusetzen. Nach erfolgter Abtrennung des Astes sollten die Wundflächen wiederum mit einem Wundmittel behandelt werden.
Bepflanzung und Vermehrung
Der Herbst stellt die beste Jahreszeit dar, um Zieräpfel zu pflanzen. Zu diesem Zeitpunkt wird sowohl Ballen- als auch Wurzelware im Handel angeboten, die dann grundsätzlich bis zum April gepflanzt werden kann. Soll die Bepflanzung erst nach dem Herbst erfolgen, muss jedoch darauf geachtet werden, dass der Boden frei von Frost ist. Containerware hingegen ist das ganze Jahr über erhältlich; diese Bäume verfügen über einen gut durchwurzelten Ballen und können deshalb zu jeder Zeit gepflanzt werden. Am besten funktioniert die Bepflanzung jedoch, wenn kein Laub gebildet wird.
Die Vermehrung funktioniert besonders gut über Stecklinge, die im Juni geschnitten werden. Die einzelnen Exemplare sollten über sechs oder sieben Blätter verfügen. Die Triebspitze wird direkt hinter dem zweitobersten Blatt vollständig entfernt; bevor der Steckling eingesetzt wird, werden zusätzlich auch die beiden unteren Blätter abgetrennt, die andernfalls in der Erde faulen würden. Nach der Behandlung mit wenig Wurzelhormon wird der Steckling anschließend in eine Mischung aus Torf-Kultur-Substrat und Gärtner-Sand gesteckt. Damit das Bewurzeln optimal verläuft, benötigt die Pflanze ein gleichmäßig feuchtes Substrat und eine hohe Luftfeuchtigkeit bei Temperaturen um 20°C. Am besten werden diese Verhältnisse erreicht, wenn der Topf mit Folie abgedeckt und im Halbschatten aufgestellt wird. Vom Steckling herabfallende Blätter müssen stets sofort entfernt werden. Nach sechs Wochen ist der beginnende Austrieb erkennbar; jetzt kann die Bedeckung zunächst stundenweise, später vollständig entfernt werden. Nach einigen Wochen werden die Stecklinge in Kunststofftöpfe gepflanzt, in denen sie bis zum Frühjahr verbleiben.
Neben der Vermehrung des Zierapfels über Stecklinge kann diese auch über Aussaat erfolgen; diese Form erweist sich jedoch als wenig Erfolg versprechend. Zum einen lassen sich in diesem Fall keine sortenreinen Tochtergenerationen gewinnen, zum anderen gestaltet sich das Keimen des Apfelkerns als schwierig und häufig aussichtslos.
Schädlinge und Krankheiten erfolgreich behandeln
Der Zierapfel wird häufig von Apfelschorf befallen, der durch einen Schadpilz verursacht wird. Als Schadbild präsentieren sich braun-graue bis braun-grüne Flecken, die sich im Laufe der Vegetationsperiode vergrößern. An den Früchten sind eingefallene braun-graue und schorfige Flecken erkennbar, die aufreißen und verkorken. Zur Vorbeugung eignen sich unterschiedliche Maßnahmen:
- Leicht luftigen Standort wählen, da Blätter schneller abtrocknen
- Falllaub im Herbst entfernen
- Für aktives Bodenleben sorgen, das die Blätter schnell beseitigt
- Krone durch sorgfältigen Schnitt luftig halten
Die chemische Behandlung ist häufig sehr aufwändig; häufig lohnt sich der Einsatz von Schädlingsbekämpfungsmitteln nicht.
Neben dem Schadpilz zeigt sich häufig auch der Befall Apfelmehltau auf den Pflanzen, der sich durch braune rostige Flecken auf den Früchten und mehligen weißen Belägen auf den Blättern äußert. Neben gezielten Spritzungen helfen auch Lösungen aus Schmierseifen und das gezielte Einbringen von Nützlingen.
Fazit
Der Zierapfel eignet sich sowohl für Anfänger als auch für passionierte Hobbygärtner. Der Pflegeaufwand bleibt sehr gering, und auch weniger geeignete Standorte werden von den meisten Arten vertragen. Robust und widerstandsfähig, sorgt das Gewächs für dekorative Farbtupfer im heimischen Garten und liefert sortenabhängig schmackhafte Früchte, die sich zu Gelee und Marmelade verarbeiten lassen.