Vor allem Hobbygärtner, die Zierkürbisse selbst anbauen stehen oft vor der Frage, ob die reichhaltige Ernte nun nur zum Zweck der Zierde dient oder ob die Kürbisse ebenfalls in der Küche eine Verwendung finden können. Doch in der Regel sind nur die Speisekürbisse zum Verzehr geeignet. Zierkürbisse sollte man, wie der Name schon sagt, auch nur zur herbstlichen Dekoration von Terrasse, Balkon oder Wohnung verwenden.
Der Name sagt es
Bereits die Betitelung Zierkürbis sollte den Käufer aufhorchen lassen. Denn dieser Kürbis ist vor allem zur Zierde und zur Dekoration im Herbst geeignet und nicht zum Verzehr gedacht. Denn Kürbisse wie der Hokkaido oder andere haben die Bezeichnung Speisekürbis. Daher werden Zierkürbisse im Handel auch oft nicht an der Gemüsetheke angeboten, sondern liegen eher im Blumenladen oder im Supermarkt bei den hier angebotenen Schnittblumen oder Grünpflanzen. Auch wird hierbei deutlich darauf hingewiesen, dass sich vor allem die „echten Zierkürbisse“ nicht zum Verzehr eignen.
Zierkürbis von Außen erkennen
Einen Zierkürbis von einem Speisekürbis nur von außen zu unterscheiden, ist nicht in jedem Fall ganz einfach. Doch bereits bei der ersten Inaugenscheinnahme kann man häufig ermitteln, ob es sich um einen Zierkürbis handelt, den man in der Regel aufgrund der vorliegenden Giftigkeit nicht verzehren sollte. So haben die Zierkürbisse die folgenden äußeren Merkmale:
- oft deutlich kleiner als Speisekürbisse
- außergewöhnliche Formen und Farben
- leichter als Speisekürbisse
Zierkürbis von Innen erkennen
In der Regel kann ein Zierkürbis in seinem Inneren gut von einem Speisekürbis unterschieden werden. Wer sich also nicht sicher ist, was für ein Kürbis vor ihm liegt, kann diesen auch einfach aufschneiden. So sind Zierkürbisse nicht nur wegen Ihrer Giftigkeit nicht genießbar, sondern auch, weil sie nur sehr wenig Fruchtfleisch besitzen. Und auch die Schale ist sehr hart und dick.
Geschmack
Wer sich immer noch nicht sicher ist, ob der vor ihm liegende Kürbis verzehrt werden kann, macht Idealerweise den Geschmackstest. Soll nun das Fruchtfleisch probiert werden, ob es sich hierbei um einen genießbaren Kürbis handelt, dann sollte vorsichtig ein nur sehr kleines Stück genommen werden. Nur einen kurzen Moment sollte hierauf gekaut werden.
Sobald sich ein bitterer Geschmack entwickelt, muss man das Stück Fruchtfleisch sofort wieder ausspucken und darf es auf keinen Fall hinunter schlucken. Nach dem Probieren ist es dann auch hilfreich, den Mund sofort mit Wasser gut auszuspülen. Auch das Wasser sollte keinesfalls geschluckt werden. So sollte hierbei auch noch auf das Folgende geachtet werden:
- Kautest immer vor dem Kochen durchführen
- danach verliert das Fruchtfleisch den bitteren Geschmack
- der Giftstoff Cucurbitacin bleibt jedoch enthalten
Giftigkeit
In den meisten Fällen sind die Zierkürbisse leider giftig. Denn sie werden in jedem Geschäft, in dem sie gekauft werden können, auch als „nicht verzehrbar“ und „nur zu Dekorationszwecken“ ausgewiesen. Und auch der Hobbygärtner, der seine Zierkürbisse im Garten selbst anpflanzt, sollte sich hieran halten. Denn im Zierkürbis ist der Bitterstoff Cucurbitacin enthalten, der in einer größeren Menge gegessen durchaus giftig sein kann.
Diesen Stoff hat man aus den im Handel erhältlichen Speisekürbissen sowie auch aus den Schwesterpflanzen Gurke und Zucchini herausgezüchtet und er richtet so keinen Schaden mehr an. Zu den bekannten giftigen Zierkürbissorten, die man auf keinen Fall verzehren darf, gehören vor allem:
- Autumn Wings
- Ball Orange
- Cucurbita andreana
- Kelle bicolor
- Shenot Crowns
- Triamble
Folgen nach dem Verzehr
Standen Kürbisse auf dem Speiseplan und wurden hier fälschlicherweise auch Zierkürbisse mit verwertet, dann kann es nach dem Verzehr zu verschiedenen Unannehmlichkeiten kommen. Hierzu gehören vor allem:
- starke Übelkeit
- Erbrechen
- starke Bauchschmerzen
- heftiger Durchfall
- insgesamtes Unwohlsein
Das Erbrechen ist ein natürlicher Schutz des Körpers, um die aufgenommen Giftstoffe wieder los zu werden und sollte daher keinesfalls unterdrückt werden, wenn es dazu nach dem Verzehr einer Kürbisspeise kommt. Ansonsten kann das Gift, wenn es nicht sofort wieder ausgeschieden wird, sich den Weg durch die Magenwände in die Körperzellen suchen.
Notfall nach Verzehr
Vor allem Kinder sind gefährdet, da diese die giftigen Stoffe noch nicht so gut verwerten können, wie Erwachsene. Werden daher die auffälligen Symptome einer Cucurbitacin-Vergiftung festgestellt, muss sofort gehandelt werden. Je nachdem, wie es der Person geht, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen oder sogar den Notarzt zu bestellen. Denn nicht jeder reagiert gleich auf die Vergiftung.
So kann es auch nur zu leichten Vergiftungserscheinungen kommen, die der Körper selbst wieder ausscheidet. Bei sehr stark ausgeprägten Symptomen muss aber immer ein Arzt hinzugezogen werden. Denn je nachdem wie stark die Cucurbitacin-Vergiftung war, kann diese durchaus auch zum Tode führen. Daher sollte auch auf das Aufstellen von Zierkürbissen verzichtet werden, wenn:
- sich kleine Kinder im Haushalt befinden
- freilaufende Nagetiere oder Vögel Zugang haben
- Hunde oder Katzen zur Familie gehören
Denn gerade diese Gruppe ist schneller gefährdet, da die runden, ovalen oder bunten Formen zum Spielen auffordern, kleine Kinder nehmen zudem alles in den Mund. Vögel, Nager oder auch Hunde und Katzen könnten auch in die Dekoration mit Zierkürbissen beißen. Daher sollten weder Kinder noch Haustiere Zugriff auf die giftigen Zierkürbisse haben können.