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Zimmerhibiskus, Hibiskus rosa-sinensis – Pflege als Zimmerpflanze

Zimmerhibiskus

Mit seinen leuchtend roten Trichterblüten schafft der Zimmerhibiskus kleine Inseln der Opulenz auf der Fensterbank. Für farbliche Abwechslung sorgen prächtige Kultursorten mit weißen, rosa, gelben oder zweifarbigen Blüten in einem Durchmesser von bis zu 10 Zentimetern. Hobbygärtner, die auf seine Ansprüche eingehen, belohnt ein Hibiskus rosa-sinensis mit einer fortdauernden Blüte, nahezu das ganze Jahr hindurch. Neben einer angemessenen Wasser- und Nährstoffversorgung, steht hier ein sachkundiger Rückschnitt im Fokus, denn das Malvengewächs gedeiht in freier Natur bis zu 3 Meter hoch. Wie sich die Pflege eines Hibiskus als Zimmerpflanze im Detail gestaltet, erläutern die folgenden Zeilen.

Steckbrief

  • Pflanzenfamilie der Malvengewächse (Malvaceae)
  • Gattung Hibiskus (Hibiscus)
  • Art Chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis)
  • Immergrüner Strauch tropischer Herkunft
  • Wuchshöhe 100 bis 300 Zentimeter
  • Trichterförmige Blüten, bis 10 Zentimeter im Durchmesser
  • Blütezeit von Februar bis Oktober
  • Grüne Blätter bis 9 Zentimeter lang und 5 Zentimeter breit
  • Hauptsächliche Verwendung als Zierstrauch

Hibiscus im Topf Weltweit sind tausende von Züchtungen des Hibiskus rosa-sinensis in Kultur. Während in Europa ein Zimmerhibiskus ausschließlich der Zierde dient, bedienen sich die Menschen in Asien seiner Blüten und Blätter, um sie als Leckerbissen zu verzehren.

Standort

Als tropische Pflanze bevorzugt der Zimmerhibiskus einen hellen Fensterplatz mit milder Morgen- oder Abendsonne. Vor praller Mittagssonne möchte die Zierpflanze beschützt werden, damit ihre prächtigen Blüten und glänzenden Blätter nicht verbrennen. Wenn Sie selbst die schöne Jahreszeit gerne auf dem Balkon und der Terrasse verbringen, leistet ein Hibiskus rosa-sinensis Ihnen gerne Gesellschaft. Am wohlsten fühlt der Blütenstrauch sich am halbschattigen, geschützten Platz. Nach einer schrittweisen Gewöhnungsphase an direkte Sonnenstrahlen von 8 bis 10 Tagen, akzeptiert die Pflanze während des Sommers einen vollsonnigen Standort.

  • In Zimmerkultur gedeiht Roseneibisch bei normaler Raumtemperatur zwischen 18 und 28 Grad Celsius
  • Der Umzug auf den Balkon und die Terrasse erfolgt erst ab konstanten 15-18 Grad und höher

Hibiskus rosa-sinensis ist als äußerst standorttreu bekannt. Das impliziert, dass er nicht ständig hin und her getragen werden möchte. Wechselt die Pflanze vom Zimmer auf den Balkon, ist es ratsam, den sommerlichen Standort vorher auszuwählen. Wird es dem Roseneibisch zu turbulent, wirft er nämlich ohne Vorwarnung seine Blüten und Knospen ab. Das gilt ebenfalls, wenn die Zimmerpflanze ihren Platz auf der Fensterbank räumt, weil die Glasscheiben gereinigt werden. Markieren Sie in diesem Fall die Topfseite mit Ausrichtung zur Sonne, um den Zimmerhibiskus anschließend genauso wieder aufzustellen.

Luftfeuchtigkeit

Hibiscus rosa-sinensis Blüten Damit ein Zimmerhibiskus seine ganze Pracht entwickeln kann, bedarf es einer möglichst hohen Luftfeuchtigkeit von mehr als 60 Prozent. Um diesen Wert in Räumen gewährleisten zu können, stehen verschiedene Methoden zur Auswahl bereit:

  • Den Untersetzer mit Kieselsteinen und Wasser füllen, sodass permanent verdunstende Feuchtigkeit aufsteigt
  • Wassergefüllte Schalen im Zimmer aufstellen
  • Ein plätschernder Zimmerbrunnen hält die Luftfeuchtigkeit auf hohem Niveau
  • Handelsübliche Luftbefeuchter tun nicht nur dem Zimmerhibiskus gut

Darüber hinaus genießt die Zimmerpflanze eine sanfte Dusche aus dem Handsprüher. Damit sich keine unerwünschten Kalkflecken auf dem Laub bilden, empfiehlt sich die Verwendung von gesammeltem Regen oder entkalktem Leitungswasser. Überraschen Sie den Zimmerhibiskus nie mit eiskaltem Wasser direkt aus der Leitung. Auf einen derartigen Temperaturschock reagiert die empfindsame Blume schlimmstenfalls mit dem Abwurf ihrer Blüten.

Gießen und Düngen

Der Chinesische Roseneibisch weist einen hohen Wasserbedarf auf. Dieser Umstand erfordert eine regelmäßige Daumenprobe, um den Feuchtigkeitsgehalt des Substrats zu ermitteln. Drücken Sie den Daumen einige Zentimeter in die Erde. Fühlt sie sich trocken an, wird gewässert. Sofern sich keine Kieselsteine im Untersetzer befinden, wird das überschüssige Gießwasser nach 30 Minuten entfernt. So sehr ein Hibiskus rosa-sinensis eine feuchte Umgebung liebt, reagiert er auf Staunässe sehr schnell mit Wurzelfäule. Trocknet hingegen das Substrat zu stark aus, wirft die Zimmerpflanze kurzerhand alle Knospen ab.

Hinweis: Gießen und Einsprühen eines Zimmerhibiskus sollte in den frühen Morgenstunden erfolgen und niemals unter direkter Sonne.

Zimmerhibiskus Ein typisches Merkmal des Roseneibischs ist der hohe Nährstoffbedarf. Damit der Blütenstrauch die nötige Energie für eine lange Blütezeit aufbringt, sollte er regelmäßig gedüngt werden. Empfehlenswert ist eine wöchentliche Gabe von Flüssigdünger für Blühpflanzen in der Zeit von Februar bis August/September. Ist keine Winterruhe für den Zimmerhibiskus vorgesehen, setzt sich die Nährstoffversorgung fort in einem verlängerten Rhythmus von 2 bis 3 Wochen. Andernfalls beenden Sie die Düngung im Spätsommer, damit sich die Pflanze auf die kommende Überwinterung vorbereiten kann. Alle vorhandenen Triebe haben in diesem Fall genügend Zeit, um vor dem Winter auszureifen.

Überwintern

Gönnen Sie Ihrem Zimmerhibiskus eine Winterruhe von Oktober bis Februar, verlängert sich die Lebensdauer merklich. Zwingend nötig ist die spezifische Überwinterung nicht, denn eine ganzjährige Kultivierung am Fensterplatz ist nicht ausgeschlossen.

  • Zimmerhibiskus den Winter hindurch hell, jedoch ohne volle Sonne platzieren
  • Ideal sind Temperaturen von 13 bis 15 Grad Celsius
  • Nur wenig gießen und nicht düngen

Im Verlauf der Winterpause entwickelt ein Zimmerhibiskus keine Blüten, sodass er Kraft sammeln kann für die nächste Saison. Kühler als 13 Grad Celsius sollte der Chinesische Roseneibisch nicht aufgestellt werden, weil er andernfalls sein gesamtes Laub abwirft. Angesichts der sehr langsamen Wuchsgeschwindigkeit dieser Pflanzenart, ist es fraglich, ob er rechtzeitig im nächsten Frühling eine genügende Anzahl an Blättern entwickelt, um die ersehnten Blüten zu versorgen.

Umtopfen

Zimmerhibisken Unmittelbar nach dem Erwerb sollte ein Zimmerhibiskus umgetopft werden. In der Folge wechselt die Blütenpflanze im Zwei-Jahres-Rhythmus den Kübel, bis sie ausgewachsen ist. Als Substrat empfiehlt sich eine hochwertige Kübelpflanzenerde auf Kompostbasis, deren Durchlässigkeit mit einer Handvoll Sand verbessert wird. Wahlweise mischen Sie selbst eine individuelle Pflanzenerde aus Komponenten, wie lehmhaltiger Gartenerde, reichlich Humus, Perlite, Orchideenerde, Kompost und Sand.

  • Im Frühjahr ist die beste Zeit, den Zimmerhibiskus umzutopfen
  • Der neue Blumentopf ist maximal 1-2 Zentimeter größer
  • Im Boden befindet sich ein Wasserablauf
  • Darüber kommt eine Drainage aus groben, mineralischem Material

Füllen Sie den Kübel zu einem Drittel mit Substrat und setzen anschließend den ausgetopften Zimmerhibiskus mittig ein. Während Sie das restliche Substrat verfüllen, drücken sie es mit der Faust ein wenig an. Auf diese Weise entstehen keine Luftblasen, die ein Wurzelwachstum hemmen könnten. Es macht Sinn, einen Gießrand von ca. 2 Zentimetern freizulassen. Anschließend wässern Sie den umgetopften Roseneibisch großzügig.

Tipp: Erfahrene Hobbygärtner sterilisieren das Substrat vor der Verwendung im Backofen bei 150 Grad für 30 Minuten. So wird sichergestellt, dass sich keine Pilzsporen, Viren oder Insekten darin verbergen.

Schneiden

Erwerben Sie einen Hibiskus rosa-sinensis als Zimmerpflanze, besticht er mit einem kompakten, dichten Habitus. Dieses Erscheinungsbild entwickelt die Pflanze hingegen nicht von Natur aus. Gärtnereien und Züchter verwenden hierzu chemische Stauchpräparate, damit der Hibiskus nicht so sparrig wächst, dass ihn niemand kaufen möchte. Im Laufe der Zeit lässt die Wirkung dieser Mittel nach, sodass spätestens jetzt ein regelmäßiger Schnitt erforderlich ist. Da Hibiskus stets an den einjährigen Trieben blüht, eignet sich das zeitige Frühjahr für diese Pflegemaßnahme bestens. Der frische Austrieb sollte noch nicht eingesetzt haben.

  • Den Blütenstrauch gründlich auslichten
  • Sämtliches Totholz entfernen sowie vertrocknete Blätter und Blüten
  • Die Zimmerpflanze insgesamt einkürzen bis auf 15 Zentimeter
  • Ein Schnitt ins alte Holz wird akzeptiert
  • Eine schräge Schnittführung ist vorteilhaft
  • Jeden Schnitt 2-3 Millimeter oberhalb einer Knospe ansetzen

gelber Zimmerhibiskus Im Verlauf der Vegetationsperiode wird die Zimmerpflanze regelmäßig ausgeputzt. Das bedeutet, dass verwelkte Blüten und ausgetrocknetes Laub entfernt werden. Das sieht nicht nur gepflegter aus, sondern Sie animieren zugleich Ihren Roseneibisch zu einem neuen Blütenflor.

Tipp: Ein Zimmerhibiskus lässt sich mit einfachen Mitteln zu einem aparten Bäumchen erziehen. Entfernen Sie beharrlich die unteren Zweige bis zur gewünschten Kronenhöhe. Beim Schnitt ist darauf zu achten, die Astringe nicht zu verletzen.

Vermehren

In Anbetracht der paradiesischen Blütenschönheit eines Hibiskus rosa-sinensis, ist der Wunsch nach weiteren Exemplaren kaum verwunderlich. Wer als Hobbygärtner etwas auf sich hält, wagt sich an die eigenhändige Vermehrung. Möchten Sie einen Zimmerhibiskus züchten mit exakt den Attributen der Mutterpflanze, bietet sich die Verwendung von Stecklingen an. Diese Methode geht unkompliziert von der Hand und erfordert keinen umfangreichen Erfahrungsschatz. Alternativ steht die Aussaat zur Wahl, sofern Sie eine neue oder alternative Sorte heranzüchten möchten.

Stecklinge

Im zeitigen Frühjahr wählen Sie einen oder mehrere kräftige, gesunde Ableger aus. Idealerweise entstammen sie einem ein- oder zweijährigen Trieb und sind nicht vollständig verholzt. Mit einem glatten Schnitt knapp unterhalb einer Knospe schneiden Sie jeden Steckling auf einer Länge von 15 Zentimetern ab. Anschließend wird der Zweig zur Hälfte entlaubt. In folgenden Schritten geht das Verfahren weiter:

  • Anzuchttöpfe füllen mit nährstoffarmem Anzuchtsubstrat
  • Jeweils einen Steckling darin zur Hälfte oder zwei Drittel einsetzen und anfeuchten
  • Platzieren im beheizbaren Zimmergewächshaus am halbschattigen Standort
  • Alternativ über jeden Topf eine Plastiktüte stülpen, die mit Stäbchen zu stützen ist

Als ideale Temperatur für die Bewurzelung gilt eine konstante Wärme von 25 Grad Celsius. Darüber hinaus ist eine hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten, indem Substrat und Stecklinge regelmäßig mit lauwarmem Regenwasser besprüht werden. Täglich wird der Anzuchtbereich für einige Minuten gelüftet, damit sich kein Schimmel bildet.

Zimmerhibiskus mit Blüte Hinsichtlich der Dauer lässt sich keine allgemeingültige Aussage treffen. Ein Zimmerhibiskus nimmt sich zwischen 3 Wochen und 3 Monaten Zeit, um ein selbstständiges Wurzelsystem zu entwickeln. Als Signal für einen erfolgreichen Verlauf der Stecklingsvermehrung, halten Sie Ausschau nach Wurzeln, die aus dem Wasserablauf des Töpfchens herauswachsen oder nach einem zarten Austrieb an der Spitze des Ablegers. Ist die Zeit gekommen, topfen Sie die Jungpflanze um in einen neuen Kübel, der nun mit normalem Substrat für Hibiskus rosa-sinensis gefüllt ist.

Aussaat

Um die hartschaligen Hibiskus-Samen in Keimlaune zu versetzen, dürfen sie vor der Aussaat für 24-48 Stunden einweichen in lauwarmem Wasser. Als hilfreich hat sich erwiesen, jeden Samen mittels Schmirgelpapier ein wenig aufzurauen. Im Anschluss an die Vorbehandlung, gehen Sie wie folgt vor:

  • Kleine Töpfe mit Saaterde füllen und jeweils einen Samen einsetzen
  • Dünn mit Substrat übersieben und mit kalkarmem Wasser besprühen
  • Klarsichtfolie überziehen oder die Gefäße in ein Minigewächshaus stellen

Unter Einfluss einer konstanten Temperatur von 26 bis 30 Grad Celsius, in Einheit mit einer hohen Luftfeuchtigkeit, setzt die Keimung innerhalb von 1-2 Wochen ein. Ist das Wachstum soweit fortgeschritten, dass sich zwei bis drei Blattpaare entwickelt haben, topfen Sie die Keimlinge um in normales Hibiskus-Substrat. Eine Abdeckung ist nun nicht mehr gefragt, damit die Jungpflanzen sich an das normale Zimmerklima gewöhnen. Ab einem Alter von 2 Monaten setzt das normale Pflegeprotokoll ein, einschließlich einer ersten Gabe von Flüssigdünger.

Tipp: Regelmäßiges Entspitzen von Hibiskus-Keimlingen fördert einen kompakten, dichten Habitus - ganz ohne chemische Stauchmittel.

Fazit
Ein Zimmerhibiskus zeigt sich in der Pflege weit weniger anspruchsvoll, als der üppige Blütenstrauch auf den ersten Blick vermitteln mag. Werden Aspekte, wie ein lichter Standort, genügend Wasser und ausgewogene Nährstoffversorgung berücksichtigt, gedeiht ein Hibiskus rosa-sinensis als Zimmerpflanze ganz ausgezeichnet. Damit er Ihnen nach einiger Zeit nicht über den Kopf wächst, sollte in jedem Frühjahr ein beherzter Rückschnitt auf dem Pflegeprogramm vermerkt sein.